2. Kapitel - Sternenflotte

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Während Jim darauf bestanden hatte, ein letztes Mal mit seinem modernen hässlichen Motorrad zu fahren, tuckerte ich mit meinem alten Chevy, dem Gepäck und Dexter hinterher. Ich mochte es, wie der Motor röhrte und wie es nach Benzin roch. Led Zeppelin dröhnte leise aus den Lautsprechern.

Es war noch sehr früh am Morgen, als wir an der Basis ankamen, von wo aus die Shuttles starten würden. Ich parkte meinen Chevy auf dem Parkplatz. Mit schwitzigen Händen fuhr ich noch einmal über das Lenkrad. Ich würde die Erde vermissen, aber im Vergleich mit dem Verlust von James, war der Schmerz nichts. Ich seufzte leise und stieg aus. James stand in der Nähe, sein Blick war auf die Shuttles gerichtet. "Jim!", rief ich ihn. "Komm, nimm deine Tasche. Ich bin nicht dein Packesel."

Grinsend schlenderte er lässig zu mir. "Ach nein? Ich dachte, du würdest nur deswegen mitkommen."

Ich grunzte undamenhaft. "Ich bin nicht hier, um dir zu dienen."

Er lachte. "Das würde mir aber gefallen."

Ich grinste nun auch. "Oh, ich weiss, dass dir das gefallen würde", meinte ich lachen und dachte an all die Stunden zurück, in denen ich einem jungen Wirbelwind fluchend seine Sachen nachgeräumt hatte, während er schmollend und grummelnd mit Dexter gekuschelt hatte. Ich liess Dexter aus dem Auto, warf Jim seine Tasche zu und schulterte meine eigene. Den Schlüssel des Autos legte ich unter den Sonnenschutz. Die Nachbarin würde das Auto im Verlauf das Tages holen kommen. "Wo hast du dein Motorrad?"

Jim zuckte mit den Schultern. "Hab ich verschenkt."

Ich stöhnte, liess diese Aktion unkommentiert, vergass, dass ich für das Motorrad bezahlt hatte, liess den jungen Mann stehen und stapfte los in Richtung der Shuttles. Es war sehr viel los und die Gegend rumorte nur so vor Geschäftigkeit. Ständig liefen Personen in Arbeitsklamotten neben uns vorbei, rempelten uns teilweise sogar an, entschuldigten sich flüchtig und gingen weiter ihrer Arbeit nach. Ich hatte noch nie so viele verschiedene Spezien auf einem Flecken gesehen. Viele der Wesen konnte ich nicht einmal einer Rasse zuordnen, die ich kannte. Etwas überfordert blieben Jim und ich stehen.

"James Kirk!"

Ich sah mich nach dem Sprecher um und erblickte einen freundlichen Mann, der auf uns zukam. James lächelte nur. "Captain Pike", begrüsste er den schwarzhaarigen Mann in Uniform, der vor uns zum Stehen kam.

"Ich sehe, Sie haben sich entschieden?"

James grinste verlegen und nickte. "Ja, Sir."

"Und Sie sind?" Neugierig lag der Blick des Captains nun auf mir.

Mit einem freundlichen Lächeln gab ich ihm die Hand. "Emma Sinclair."

Er ergriff meine Hand und sah fragend zu James, dieser fuhr sich mit einer Hand unsicher durch die Haare. "Ich dachte, sie könnte auch zur Sternenflotte kommen", sagte er vorsichtig.

Der Captain musterte kurz ihn nachdenklich, daraufhin mich.

Ich lächelte ihn herausfordernd an. "Keine Angst, Captain Pike, ich bin bereits ausgebildete Ärztin."

Nach meinen Worten lächelte er versöhnlich. "Gut. Ich kann erklären, warum ich einen Kadetten ohne Zulassungsprüfung in die Akademie aufnehme, aber bei zweien wäre das schon schwieriger. Aber mit Ihrer Ausbildung sollte das kein Problem sein."

Dankbar nickte ich und zwinkerte James zu. Dieser grinste bis über beide Ohren.

Der Blick von Captain Pike fiel auf Dexter, der eng an meine Beinen geschmiegt dastand und den Trubel um uns herum argwöhnisch beobachtete. "Ihr Hund?"

Ich nickte. "Ja, der kommt mit", stellte ich klar.

Der Captain zog nur kurz eine Augenbraue hoch, verabschiedete sich freundlich und ging seines Weges.

Sternenliebe - Eine Leonard McCoy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt