Two

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friend•ship
[frend - schip]
The relationship between two people who hold mutual affection for each other; friendly disposition or feeling for another; the bond between friends

1939

Ihm war heiß. Sein Hemd klebte ihm am Rücken und Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn. Es war wärmer als sonst. Fast so als hätte der Sommer den Tag nicht beenden wollen, als ob er die Hitze nicht beenden wollte. Steve saß neben ihm. Auch er schwitze, seine Haut glänzte vor lauter Schweiß.
„Warum sind wir überhaupt hier?", fragte Steve entnervt und drehte sich leicht auf seinem Baarhocker, wie ein kleines Kind welches auf seine Mutter wartete.
„Das weißt du doch. Nancy wollte dich kennenlernen.", sagte er nur und nahm einen weiteres Schluck seines Biers. Es war angenehm kühl. Steve schmunzelte leicht und sah in die dunklen Ecken der kleinen Baar. „Ich glaube eher, du wolltest das sie mich kennenlernt." Steve war leiser geworden. Er zuckte mit den Schulter und drehte sich zu ihm um. „Es wird langsam mal Zeit das du ein paar Frauen kennenlernst. Ich mein schau dich an. Du wirst auch nicht mehr jünger.",sagte er betont ernst zu Steve und schlug ihm auf seine Schulter, wobei ein kleiner Teil seines Biers, welches er in der anderen Hand hielt, über ihn hinüber schwappte. Steve grinste ihn an. Er wusste das er es genauso ernst gemeint hatte, wie er gerade trocken war. Trotzdem sagte Steve mit hochgezogenen Augenbrauen: „ Ich bin erst 21 Buck."
„Und ich bin 22 und hatte schon ziemlich viele am Start." Steve sah ihn an und schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht du.", sagte er und ließ den Kopf hängen. Er wusste das Steve in diesem Abteil des Lebens nicht sehr viel Glück hatte, aber er wusste auch das es nicht an ihm lag. Jedenfalls nicht an seinen Charakter. Er würde die richtige schon finden.
Ihr Gespräch wurde Unterbrochen als eine kleine Frau an ihren Tisch trat. Ihre langen, gewellten und klischeehaft blonden Haare fielen ihr gepflegt über die Schultern und ein kleines Lächeln lag auf ihren Lippen. „Hey." sagte sie etwas atemlos und setzte sich auf den freien Baarhocker neben ihn. „Sorry das ich so spät komme, ich hatte nichts zum anziehen." sagte sie. „Meine Füße bringen mich um, ich bin den ganzen Weg in Stöckelschuhen gerannt." Mit verzerrtem Gesicht zog sie ihre Schuhe aus, ließ sie fallen und rieb sich über ihre Fersen. „Dafür das du nichts zum anziehen gefunden hast, hast du dich aber ganz schön in Schale geworfen.", lächelte er und zupfte an ihrem rotem, etwas knappen Kleid. Sie verdrehte nur die Augen. „Jaja, mach dich nur über mich lustig. Du solltest mich eher dafür ehren das ich für dich in den Dingern gerannt bin, James." Sie grinste ihn neckend an und ließ sich erschöpft sinken. Mit einem winken rief sie den Baarkeeper zu sich, welcher Nancy nach ihrer Nachfrage ein Bier servierte.
Er sah zu Steve, welcher sich abgewandt hatte und eine Fliege dabei beobachtete wie sie die letzten Spritzer seines Bierunfalls aufsaugte. Erst da bemerkte Nancy ihn und verschluckte sich fast als sie „Hey!" sagen wollte. „Oh meine Gott das tut mir leid, ich hab dich gar nicht gesehen. Du musst Steve sein, oder?"

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Steve hatte sich auf den Bürgersteig gesetzt und sah Nancy dabei zu wie sie hektisch auf die Straße stolperte und ein Taxi rief. Mittlerweile war die Hitze abgeklungen und kühle Brisen wehten durch die Straßen.
„Ist doch ganz nett.", sagte er Schulterzuckend. Er kannte Nancy schon seit 3 Wochen und musste sagen, sie war ziemlich aufgedreht und hektisch. Trotzdem war sie nett. Er wusste nicht was Steve von ihr hielt. Mit diesem Abend wollte er sie und Steve etwas mehr zusammendrücken. Vielleicht würden sie ja Freunde werden und wer weiß was danach kommen würde.
„Hm.",gab Steve nur von sich und stütze sich nach vorne. Langsam ließ er sich sinken und setzte sich keuchend neben ihn. „Du solltest ihr eine Chance geben, ich glaub sie mag dich." Er drehtest leicht den Kopf sodass er ihn aus seinen Augenwinkeln beobachten konnte. Steve wirkte angespannt und keinesfalls glücklich. „Sie muss doch eher mir eine Chance geben.", sagte Steve dann nur und starrte in den Himmel. Er tat es ihm gleich. Durch die hellen Lichter New Yorks konnte man keinen einzigen Stern erkennen. Der Himmel hing wie eine graue, dunkle Decke über der großen Stadt.

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