Three

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ig•nor•an•ce
[ig - n3r - 3nse]
absence or dearth of knowledge; lack of education; try to explain something you don't even know

1945

Das Licht begann zu Flackern, ob in meinem Sichtfeld oder wirklich konnte ich nicht sagen. Der Blutverlust hatte mich schwach gemacht, meine Schritte waren unsicher, wackelig.
Ich ließ mich stöhnend auf den zweiten Stuhl fallen und schloss meine Augen.
Mir war das auf jeden Fall zu viel Aufregung an einem Tag. War es erst heute gewesen, als ich von der Klippe gefallen war? Oder war es schon länger her? Ich hatte keine Ahnung.
Die Tür hinter mir wurde mit einem lauten Knall zugezogen und ich schrak hoch.
Ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen, blätterte der Mann in einer Akte, meiner Akte.
Nach einigen Minuten sah er hoch.
„Sergeant James Buchanan Barnes?", wollte er wissen und sah mich entnervt an. Er hatte wohl schon einen langen Tag.
In seiner Stimme schwang ein leichter Akzent, Deutsch wenn ich mich nicht irrte. Ich war also in die Grube der Nazis gefallen.
Ich sagte nichts, ein leichtes Nicken genügte.
„Mein Name ist Offizier Beck, Sie stehen ab sofort unter meiner Verantwortung.Also wehe sie begehen irgendwelche Dummheiten." er blickte mich kurz ernst an und fuhr dann fort. „Sie wurden vor 2 Tagen von Soldat Solokow in einer Schlucht entdeckt. Die Sowjetische Union hat Sie nach ein paar
Verhandlungen, Besprechung HYDRA übergeben. Sie befinden sich zurzeit in einer HYDRA Basis.
Sie sind Kriegsgefangener und ihnen unterliegen somit keine weiteren Rechte. Alles angekommen?" Mit einem Stirnrunzeln sah er zu mir herüber, seine Hand verweilte auf meiner Akte während er auf eine Antwort meinerseits wartete.
„Warum erzählen Sie mir das?", lautete meine erschöpfte Antwort. Es ergab alles keinen Sinn mehr, ich war Kriegsgefangener HYDRAs, wie schon vor 2 Jahren. Aber mit nur einem Arm war ich ihnen keine Hilfe ich würde nicht in ihren Fabriken arbeiten können, zumal wir mit dem Howling Commando die meisten zerstört hatten.
Warum klärte dieser Beck mich über meine verdammten Rechte auf?
Er ließ sich nicht beirren und fuhr fort. „Vor 2 Jahren arbeiteten sie in HYDRAs Waffenfabriken, nach einigen Schwächeanfällen wurden sie jedoch Arnim Zola übergeben, welcher Experimente an ihnen durchführte. Soweit richtig?", wiederholte er alles was ich gerade gedacht hatte und wartete wieder auf eine Reaktion.
Wieder nickte ich.
„Solange Doktor Zola sich in der SSR-Gefangenschaft befindet, werden Sie an einigen einfachen Tests teilnehmen, später werden sie unter Doktor Zolas Aufsicht stehen."
„Solange? So schnell kommt keiner aus der SSR Einrichtung raus.", ich lächelte ihn an. Becks Naivität war bewundernswert.
„HYDRA wird einen Weg finden.", war die schlichte Antwort. Mit einem dumpfen Klatschen schlug er meine Akte zu und wie auf Befehl öffnete sich die Tür hinter mir und ein Soldat betrat den Raum.

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People fear death even more than pain. It's funny that they fear death. Life hurts much more than death. At the moment of death, the pain is over. Yes, I think he's a friend.
~Jim Morrison

Zeit verging. Er wusste nicht wie viel. Meistens saß er in seiner kleinen Zelle, dreckiges Licht schien auf ihn hinab. Er hatte nur eine Toilette, mit Schimmel übersäht, ein Bett, es war nur ein rostiges Gestell auf dem ein paar staubige Decken lagen.
Und er hatte sich selbst. Seine Gedanken wurden jede Woche lauter, sie schrien ihn an, verschiedene Stimmen drängten ihn Dinge zu tun die doch keinen Sinn ergaben.
Jedes Mal wenn das Licht ausging ritzte er einen kleinen Strich in die Wand, er wusste das ein weiterer Tag vergangen war.
Es war wie in einem Film, die Gefängnisswände voll mit kleinen Strichen.
Zweimal am Tag kamen sie vorbei, gaben ihn einen ekelhaften Brei der nach nichts schmeckte und ein bisschen Wasser.
Sein Arm heilte, nur noch ein Stumpf an seinem Körper.
Manchmal, er vermutete einmal die Woche, wurde er aus seiner Zelle geholt. Dann sah er andere verlorene Gestalten die vor sich hin starben.
Sie brachten ihn in einen großen Raum, die Decke war hoch über seinem Kopf.
Seine Schreie hörte man noch am anderen Ende des Ganges. Er wusste nicht was das alles brachte. Die Experimente machten keinen Sinn, es führte alles zu nichts.
Von der Außenwelt erfuhr er nichts, er wusste nicht das der Krieg endete, dass sein Freund Steve gefallen war.
Das einzige was er wusste war das Johann Schmidt gestorben war, warum wiederum nicht. Werner Reinhardt übernahm HYDRA die Experimente wurden schlimmer.
Dann irgendwann kam Arnim Zola. SSR hatte ihn gehen lassen, der Krieg war vorbei.
Er wusste nicht das es noch schlimmer werden könnte.

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