Forteen

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cap•ti•vi•ty
[captivus]
being imprisoned; confined;
rest in isolation

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Er wusste nicht weiter. Er könnte zwar die anderen Mitglieder des Howling Commandos befragen, doch wahrscheinlich würde er sie nicht betrunken auffinden. Es waren Soldaten, sie würden nicht einfach klein bei geben. Jones war pures Glück, auch wenn er nur ein verdammtes Wort bekommen hatte.
Und außerdem war HYDRA ihm auf den Fersen, er hatte vor einigen Stunden Becks Männer gesehen, welche vor dem Haus von Gabe Jones gestanden hatten. Sie würden bei den anderen warten.
Und wenn schon Beck seine Soldaten freie Bahn gab war HYDRA ziemlich entschlossen ihn zu finden.
Sie wussten das er dort gewesen war, sie hatten ihre Kontakte und sie würden ihn definitiv finden. Er versuchte es bloß hinauszuzögern.
Außerdem hatten sie ihm bestimmt einen Peilsender angeheftet, er hatte schon seinen ganzen Körper abgesucht, aber nichts gefunden. Es war pures Glück das sie ihn übersehen hatten.
Zu wem konnte er noch gehen?
Steve war Captain America. Er hatte Johann Schmidt umgebracht, was nur bedeutete das er gegen HYDRA arbeitete.
Er ging stark davon aus das er und Steve Freunde gewesen waren, was nur bedeutete das er auch gegen HYDRA kämpfen musste. Also warum war er ihr Soldat?
Das alles ergab keinen Sinn mehr, sein Kopf schmerzte, es war alles zu viel.
Er brauchte nur einen Anhaltspunkt, nur einen um seinen Weg fortzusetzen, der Wahrheit entgegen.
Gedankenverloren holte er die Akte von Timothy Dugan hervor. Er hatte sie noch immer einstecken, mittlerweile war sie zerknittert und von Regen aufgeweicht und wieder getrocknet, was sie steif werden ließ und die Schrift verwischte.
Er blätterte die harten Seiten durch und blieb an der Seite des Howling Commandos hängen.
Arbeitete mit Captain America.
Es stand Schwarz auf Weiß. Also hatte Steve auch dem Howling Commando angehört.
Er musste mit SSR zusammengearbeitet haben. Oder vielleicht arbeitete er sogar noch dort.
Und selbst wenn nicht, es war ein Geheimdienst, sie würden Akten oder Daten haben. Akten. Diese hatten ihn in den letzten Tagen ziemlich oft weitergeholfen.
Energisch schlug er Dugan's Akte zu, wieder vollen Tatendrangs.
Wo befand sich die SSR Einrichtung überhaupt? Seufzend ließ er sich wieder sinken. Ja, es war ein Geheimdienst, das bedeutete auch das der Standort geheim sein würde. Frustriert warf er den Kopf nach hinten. Er kam einfach nicht weiter, er konnte dem Strom nicht entkommen, immer wieder riss er ihn auf seine Bahn zurück und bedeutete ihm einfach zu HYDRA zurückzukehren. Egal wie verzweifelt er dagegen anschwamm, immer wieder kam ein Stein und warf ihn zurück in die Fluten.
Er war sich nicht einmal mehr sicher auf welcher Seite er stand.
Was würde HYDRA wohl machen wenn sie ihn gefunden hatten?
Foltern. Schoß es ihm durch den Kopf. Schaudernd schüttelte er den Kopf nur um ihn gleich wieder ruckartig zu heben. Schnell holte er wieder einmal die Akte Dugan's hervor, blätterte zu der Seite des Howling Commandos, und tatsächlich. Unten stand in kleiner Schrift: SSR.
Energisch überflog er den Text.
Leiter: Col. Chester Phillips
Führende Agentin: Margaret Elizabeth Carter
Er musste nur einen von beiden ausfindig machen und sie würden ihn zu SSR führen.

-

Die Straßen Washington D.C.s wurden von dem schwachen Licht des Mondes beschienen. Eisige Winde fegten durch die Straßen und ließen jeden der sich in dieser Dunkelheit hinauswagte frösteln.
Er hatte sich in die Hauptstadt der Staaten begeben, da er von hier sein Ziel weiter verfolgen könnte. Außerdem war er HYDRA für den Moment los, sie rechneten nicht damit das er sich aufhalten würde.
Er hatte sich für Peggy Carter entschieden. Eine Frau würde nicht ganz so paranoid wie ein ehemaliger Soldat sein, und Chester Phillips war definitiv Soldat gewesen. Der Name war sogar ein paar mal bei HYDRA gefallen.
Sein Plan war einfach. Da er nicht so schnell an die Daten der Agentin kommen würde,würde er sie im NARA Gebäude suchen.
Im National Archive and Records Administration wurden die Personalien einiger, wichtiger US-Bürgers aufbewahrt.
Der Wohnort seines Opfers war entscheidend, von dort an würde er sie beschatten.
Wenn er Glück hatte würde er dort auch etwas über Steve Rogers erfahren, er war sich nicht sicher ob er auf seine Daten zugreifen könnte.
Peggy Carter war offizielles Mitglied SSRs und somit auch in diesem Register eingeordnet, er hatte den Code um die Daten des Geheimdienstes freizuschalten. Ob Steve darunter verzeichnet war war nicht sicher.

Er stand vor dem auffälligen Gebäude, ganz im Stil des Weißen Hauses gehalten. Hinter ihm erstreckte sich eine Parkanlage, keine einzelne Seele lief zwischen den Bäumen.
Zwei posante Statuen flankierten den Eingang NARAs, sie schienen gräulich unter dem Mondlicht.
Leise schlich er um das Gebäude herum, weitere Bäume die wild darum herum gepflanzt waren, versteckten ihn vor den Kameras die um das ganze Gebäude verteilt waren.
Er würde nicht in das innere kommen ohne die Alarmanlage auszulösen.
Ihm würde nicht viel Zeit bleiben, das Gebäude war mit Wachen ausgestattet. Sie würden keine große Bedrohung darstellen, aber durch die Aufmerksamkeit die er erhielt würde HYDRA seinen Standpunkt erfahren.
Zum Glück musste er nicht lange in Washington bleiben.
Im Mondlicht leuchtete die Fassade leicht, ließ sie steiler wirken, doch er sprang mühelos an den ersten Absatz und hangelte sich zum Fenster hoch. Es war schmal, dafür aber hoch und mit goldenem Ramen versehen.
Mit einer Hand kramte er in einer seiner Taschen, die andere klammerte sich noch immer um den kalten Stein. Nach ein paar Sekunden holte er ein kleines Werkzeug hervor, es war nicht mehr als ein dicker Draht an einem Griff befestigt, doch es erlaubte ihm das Fenster lautlos zu öffnen. Mit einem leisen Klick schnappte das Schloss auf und er konnte das Fenster aufstoßen.
In diesen Moment hatte er den lautlosen Alarm ausgelöst, das wusste er. Jetzt musste er sich beeilen.
Leise sprang er in das Inneren des Gebäudes und sah sich um. Die Decke verschwand hoch über seinem Kopf, teure Bilder im Gold Rahmen hingen an den Wänden und alles schien aus glänzenden, geschliffenen Gestein gebaut zu sein. Leichte goldene Spuren zogen sich durch den weißen Marmor.
In der Mitte war ein Gebilde, von vier Säulen umrahmt, in die Wand eingelassen und Amerikanische Flaggen wurden an den Seiten befestigt.
Ohne sich beirren zu lassen lief er in einen der Gänge die aus der Halle herausführten.
Selbst hier glänzten die Wände golden, doch je weiter er in das Gebäude vordrang desto steriler wurde es. Ab und zu hörte er schwere Schritte und Stimmen die die Gänge durchquerten und nach den Eindringling suchten, doch er hielt sich in Schatten, darauf bedacht im Toten Winkel der Kameras zu bleiben.

INSIDE - BuckyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt