chapter 13

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chapter 13: bloody art

Jisung

Aus einem komischen Grund kam ich überraschend gut mit Seoyoung aus. Gut, das könnte auch daran liegen, dass sie nun 24/7 an mir klebte. Dieses Mädchen laberte am laufenden Band und setzte ihr Lächeln in dieser Zeit kein einziges Mal ab. Vielleicht kam es mir nur so vor, aber sie schien glücklicher als sonst. Bei ihren Freundinnen schien sie immer genervt und auf Stress aus. Sie war gar nicht mehr wiederzuerkennen.

Genau deshalb blieb ich erst mal skeptisch. Zwar redete ich mit ihr, doch versuchte nicht allzu viele Sachen über mich Preis zu geben.

„Ich habe jetzt noch Biologie", maulte eben erwähntes Mädchen neben mir und schien extrem gestresst von diesem Fach.

„Biologie ist doch toll. Ich muss jetzt durch Kunst.", seufzte ich und wusste bereits, wer mich da erwarten würde.

„Kunst war der Kurs, den du mit Jonghun hast, richtig?", hackte sie nach und für eine gute Sekunde war ich erstaunt, dass sie das wusste. Trotzdem nickte ich daraufhin und konnte ein dramatisches Ausatmen nicht unterdrücken.

„Naja, aber hey, es sind die letzten Stunden und danach kannst du nach Hause gehen!", meinte sie motiviert und hüpfte neben mir her. Ihre Energie hätte ich auch gerne. Sie nahm alles so locker und musste vor niemandem Angst haben.

Auch wenn mich ihre Worte nicht allzu sehr aufmunterten, nickte ich erneut und zog die Mundwinkel etwas nach oben. Wahrscheinlich wirkte ich desinteressiert in ihren Augen, aber ich war nur extrem überfordert. War sie jetzt eine Freundin? Was ist, wenn ich das gar nicht wollte? Ich war immer alleine, also was ist, wenn ich besser alleine dran war?

„Sag mal, wo isst du immer Mittag? Isst du hier, in der Stadt oder Zuhause?", fragte sie dann aus dem Nichts.

„Eigentlich nur Zuhause. Meine Großmutter kocht meistens.", sagte ich und ich spürte meinen Magen bei dem Gedanken an ihr leckeres Essen knurren. Ich hatte noch nichts gegessen und verhungerte bereits.

„Oh, verstehe. Sonst hätte ich gefragt, ob wir vielleicht mal zusammen Essen gehen wollen...", erklärte sie ihre Frage etwas kleinlaut. Wow, wir kannten uns gerade einen Tag und es hörte sich so an, als ob sie mich schon als ihren besten Freund eingenommen hatte. Oder war es so normal mit Bekannten nach der Schule irgendwo essen zu gehen? Ich hatte um ehrlich zu sein echt gar keine Ahnung.

„Ich glaube, dass lässt sich sicher irgendwann einrichten...", meinte ich leise und sie grinste breit, sodass man ihre Grübchen klar erkannte. Freute sie sich echt so sehr, etwas mit mir zu unternehmen?

„Gut. Ich werde dieses Versprechen auch nicht vergessen", hob sie den Finger und funkelte mich an.

„Ich habe aber nichts versprochen-", bemerkte ich verdutzt und blinzelte mehrmals.

Direkt und ohne Scheu griff sie nach meiner Hand und umgriff mit ihrem kleinen Finger meinen.

„Jetzt schon", kicherte sie und drückte nochmal fest zu. Gequält zischte ich, da sie einen ziemlich festen Griff hatte. Wie konnte in diesem ungefähr 1,60 Meter großen Wesen so viel Kraft stecken? Es war gruselig.

Geschlagen nickte ich und gab ein „Okay Okay" von mir. Sie würde sowieso nicht locker lassen bis ich diesem Versprechen zustimmte.

„Na dann. Es klingelt gleich. Wir sehen uns!", meinte sie und deutete mit ihrem Finger auf den Gang, welcher zu den Biologieräumen führte. Ab hier trennten sich unsere Wege also. Ich für meinen Teil, musste noch auf die andere Seite des Schulgeländes und in das Kunstgebäude. Diese Schule war echt riesig und die entgegengesetzte Seite von seinem eigenen Standpunkt zu erreichen, ähnelte einer Weltreise. Okay, ich übertrieb wahrscheinlich etwas.

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