Sorrows

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Den Rest der Zeit ritten wir schweigend, ein paar der anderen erzählten Geschichten, von vergangenen Schlachten und Abenteuern, sie sangen Lieder und rauchten Pfeife während ich meinen Gedanken nach ging. Irgendwann als wir den Wald durch ritten, hörte ich im Gebüsch ein Geräusch, ich lies mich zurückfallen, sprang von Saphira ab und bewegte mich ganz langsam näher an das Gebüsch, zog einen Pfeil, legte ihn in den Bogen, spannte ihn und schoss. Das Rascheln hatte aufgehört. Ich lief hin und schaute hinters Gebüsch, dort lag ein Reh mit meinem Pfeil direkt in seinem Herz.

Ich trug es zurück zu Saphira und befestigte es an ihrem Rücken, die anderen waren schon längst außer Sichtweite, aber Saphira roch ihre Fährte, es war auch schwer sie nicht zu riechen, jeder würde das erkennen. Ich schwang mich auf Saphiras Rücken und flüsterte ihr zu:" Du brauchst dich nicht zu beeilen Süße,+ lass dir Zeit." Und so lief sie ganz bequem und gemächlich los, ich bewunderte die Natur, roch den Duft des Waldes und spürte den Wind in meinen Haaren, nach etwa zehn Minuten kam das Lager in Sicht, Die Zwerge saßen ums Feuer, sie bemerkten nicht wie ich Saphira etwas abseits von den Pferden stehen lies, das Reh von ihrem Rücken band und dann zu ihnen lief. Ich hörte schon von weitem die Gesprächs Fetzen:" Was ist wenn sie sich verirrt hat." „Oder Orks haben sie geschnappt." „Orks, es gibt hier keine Orks." „Oder sie brauchte einfach mal Zeit für sich." „Oder dieser Warg hat sie zerfleischt." „Oder sie wurde von wilden Menschen verschleppt." Man hatten die alle Fantasie, es wurde Zeit für mich das Wort zu ergreifen: „Oder, sie steht hinter euch und war nur jagen." Alle Köpfen schnellten in meine Richtung. Thorin und Balin sprangen auf und kamen auf mich zu. Thorin nahm mich in den Arm und mein Vater schaute mich streng an. „Wo warst du? Wir haben uns Sorgen gemacht, mach so was nie wieder."

wies mein Vater mich zurecht. Thorin nahm mein Gesicht in seine Hände:" Geht es dir gut, wieso warst du plötzlich weg?" „Also ich hab mich zurückfallen lassen, weil da ein rascheln im Gebüsch war und dann hab ich das Reh hier erlegt und ihr habt alle eine lebhafte Fantasie und wenn einer von euch nochmal was gegen Saphira sagt, dann kann derjenige mal erleben was passiert,wenn ich wütend bin." Ich schaute sie wütend an und gab ihnen das Reh damit sie es zubereiten konnten.


Danach setzte ich mich etwas abseits vom Lager auf einen Stein am kleinen See und holte meine Dolche aus meinen Stiefeln, danach machte ich meinen Bogen von meinem Rücken runter und dann noch mein Schwert von meiner Hüfte. Ich zog es aus der Scheide. Es war am Griff aus Gold und Eisen und schmiegte sich perfekt an meine Hand, es hatte eine Doppelklinge, die unbrechbar war, in der Mitte war eine lange Einkerbung und dort stand auf Khuzdul:  'Ich werde dich immer lieben.'

Mein Vater hatte es mir geschenkt und sagte ich sollte gut darauf auf passen. Es war noch trockenes Blut dran, von dem Wildschwein das ich letzte Woche erlegt hatte. Ich befeuchtete einen Lappen im See und wischte dann das Blut von meinem Schwert, hinter mir bewegte sich etwas langsam als wollte es sich anschleichen. Ich nahm mein Schwert in meine linke Hand, schnellte hoch und drückte es der vermeidlichen Gefahr an die Kehle. Ich atmete erleichtert aus: „Thorin, erschrecke mich bitte nicht so, ich hätte dir fast die Kehle aufgeschlitzt!" Ich nahm das Schwert wieder runter und befestigte es wieder an meiner Hüfte, nahm die Dolche um sie wieder in meine Stiefel zu stecken. „Du hast ihn also noch?"  ich schaute auf den Dolch in meiner Hand, ein Drache war auf der Klinge eingraviert und wirkte schwarz in seiner Vertiefung, der Griff aus Stahl mit Leder umwickelt , er hatte ihn mir geschenkt. „Ja ich hab auch noch den von Dwalin." Bei dem war der Griff aus Bronze, mit Smaragden besetzt und die Klinge aus Mithril. Ich steckte sie beide weg. „Und den Bogen deiner Mutter." Ich schaute auf den Bogen der auf dem Stein lag, er war aus hellem Holz, das Jahrhunderte überdauerte und darauf waren in elbischer Schrift 'Hoffnung, Krieg und Liebe' eingraviert, sein Griff mit Leder umwickelt mit einer kleinen Vertiefung für die Pfeile die Sehne war aus Elbenseil. Ja, die Sehne ist noch nie gerissen und des Holz hat kaum einen Kratzer." Ich nahm ihn und hing ihn wieder zu meinem Köcher. „Ich glaube wir sollten zu den andern, das Essen ist bestimmt bald fertig." sagte Thorin und umarmte mich von hinten. Ich drehte mich um und nahm sein Gesicht in meine Hände. Der Kuss dauerte zwar nur kurz an, kam mir aber vor wie eine Ewigkeit. Wir liefen Händchen haltend zurück, das Essen war schon fast fertig, sie hatten das Reh zu Eintopf verarbeitet. Ich setzte mich nach dem Essen zwischen Kili und Fili, sie begannen sofort damit, mir zu sagen, dass ich keine Angst zu haben brauche und wie toll sie doch kämpfen konnten und das sie mich ganz sicher beschützen würden, bei einem Angriff. Ich jedoch versicherte ihnen, dass ich noch nie einen Kampf verloren hätte, weil ich die beste war, wenn es um Bogenschießen, Schwertkampf, Messer werfen, Axt-Kampf oder jegliche andere Kampf- oder Sportart ging. „Ach ja, du bist sicher nicht besser im Bogenschießen als ich." Meinte Kili. Ich schaute nur siegessicher:" Ok, wer zu erst ein Tier schießt gewinnt!" Kili schaute jetzt schon triumphierend, nahm sich seinen Köcher und den Bogen und ging los. Ich hingegen nahm einen Pfeil, zielte auf den Baum gegenüber und hörte nur noch ein kurzes Fiepen. Ich lief zu dem Baum, kletterte hoch zog den Vogel samt Pfeil aus dem Baum und sprang dann wieder auf den Boden. „Hey Kili du kannst aufhören ich hab gewonnen." Kili kam mit verdutztem Gesicht wieder:" Aber wie hast du das gemacht?" „Ich sagte doch ich bin die beste." Ich setzte mich wieder neben Fili als ein Kreischen zu hören war. Bilbo drehte sich erschrocken um. „Was war das?" „Orks" meinte ich. „Orks?" „Halzschlitzer, tausende sind da draußen in den freien Landen." meinte Fili. „Sie kommen im Morgengrauen, wenn alles schläft, niemand schreit nur sehr viel Blut." stieg nun auch Kili mit ein. Bilbo war kreidebleich und wir kicherten vor uns hin. Thorin schaute uns an, er sah so streng aus, ich musste noch mehr lachen. „Haltet ihr das für lustig? Denkt ihr ein Ork Angriff  bei Nacht wäre ein Witz?" Kili und Fili hatten aufgehört zu kichern, während ich es unterdrücken musste. „Es tut uns leid Onkel, wir haben uns nichts dabei gedacht." „Nein habt ihr nicht, ihr wisst gar nichts." Er verschränkte seine Arme hinter seinem Rücken und lief zum Rand der Klippe. „Nimm es ihm nicht übel Junge, Thorin hat mehr Grund als alle anderen Orks zu hassen."

meinte Balin und begann die Geschichte von der Schlacht vor den Toren Morias zu erzählen, ich hatte sie schon oft genug gehört, von Thrain, von Elrond und Gandalf, nur alle wussten eins nicht, der weiße Ork lebt und es würde meine Aufgabe sein ihn zu töten!



Ich legte mich früh schlafen, nach kurzer Zeit merkte ich wie sich jemand zu mir legte und mich näher zu sich zog. Er gab mir noch einen Kuss aufs Haar und dann schlief ich ein. Im Schlaf hatte ich wieder einen Traum...


Ich fliege über ein Schlachtfeld, hinter mir der Erebor, unter mir Elben, Zwerge,Menschen und Tiere, sie alle kämpften gegen Orks, ich suchte alles nach Thorin ab. Ich hörte einen Markerschütternden Schrei, schaue in die Richtung aus dem er kam, und was ich sehe, bringt mein Herz zum erliegen. Der weiße Ork liegt tot am Boden, neben ihm Kili und Fili und dann noch einen Schritt weiter, Thorin...


Die Macht des Drachens - Eine Reise zum EreborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt