Chapter 6

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- Grace -

"Nein, leider nicht. Ich habe genau einen Mann gesehen, der mir immer die Augen zuband. Ich glaube aber nicht, dass sie den Typen umsonst zeigten, der ist sicher schon über alle Berge. Sonst konnte ich über die restliche Zeit einfach nichts sehen.", sagte ich zu ihnen.

Die Krankenschwester machte mir die Infusion nach einer Zeit wieder ab und wir fuhren nach Hause.

Ich war so froh, dass es meinem Baby gut ging.

Zuhause angekommen legten wir uns ins Bett und genossen einfach die Nähe des Anderen. Nick hielt mich im Arm und ich lag eingekuschelt auf seiner Brust. Das ich diesen Moment jemals wieder spüren sollte, hatte ich vor einigen Stunden nicht gedacht. Diese Gedanken ließen Tränen hochkommen, die ich nicht unterdrücken konnte.

"Shh! Es ist alles gut, denn du bist hier bei mir.", sagte Nick beruhigend und strich mir über meinen Kopf.

"Ich hatte so wahnsinnige Angst. Wie viel Scheiß soll ich denn noch in meinem Leben durchmachen?", weinte ich und meine Stimme wurde immer lauter, was ich nicht verhindern konnte.

So viele schlechte Gefühle hatten sich in meinem Bauch angesammelt, die raus wollten. Ich konnte es nicht mehr aushalten.

"Ich bin noch nicht einmal von meinem Vater geheilt oder von der anderen Sache. Jetzt muss ich diese Angst auch überwinden. Angst, dass ich jederzeit entführt werden könnte oder das irgendwer mich anfasst.

Wie soll ich denn das alles schaffen und Mutter werden? Wie soll ich mich um mein Kind kümmern, wenn ich so zerstört bin?", schrie ich weinend.

Die Jungs waren in unser Zimmer gekommen und versuchten mich zu beruhigen, doch ich wollte nicht ruhig sein.

"Grace, bitte denk an dein Baby.", versuchte Luke auf mich einzureden.

"Ich will an nichts denken, Luke. Ich will, dass diese Gedanken aufhören. Ich will, dass diese Schmerzen weggehen, denn ich kann nicht mehr.", heulte ich schmerzhaft.

"Bitte, Grace. Beruhige dich, deinem Baby zu liebe. Du weißt selber was der Arzt gesagt hat. Du darfst kein Stress haben.", sagte Luke weiter.

Ich hörte ihm aufmerksam zu und versuchte ruhig zu atmen. Luke war bei mir angekommen und nahm mich in den Arm, in dem ich wortlos meine Augen schloss und vor Müdigkeit einschlief.

-Nick-

"Sie ist echt sehr geschwächt.", sprach Sam, der neben mir saß und Grace beim schlafen beobachtete. "Sie war es davor schon, doch jetzt bin ich mir nicht einmal sicher, ob sie die Geburt durchsteht. Ich weiß nicht wie es mit ihr wird, wenn das Baby da ist, ob sie es überhaupt wollen wird.", sagte ich hoffnungslos.

"Mach dir keine Sorgen, Bro. Das wird schon alles! Du darfst jetzt am allerwenigsten aufgeben. Du musst stark sein und ihr Kraft geben.", riet er mir.

"Danke, Bro.", bedankte ich mich und er zog mich in eine brüderliche Umarmung.

Die Jungs legten sich auf die Matratzen, die sie sich auf dem Boden hergerichtet hatten. Wir fanden es alle besser, wenn wir erstmal in einem Zimmer schliefen damit wir auf Grace achten können, wenn jemand sie nachts nicht hört oder sie irgendwas hat.

Wir legten uns alle schlafen und ein Nachtlämpchen ließ ich zur Sicherheit an falls sie mitten in der Nacht was benötigte.

Ich fiel wie alle anderen in einen unruhigen Schlaf, da ich auch selbst sehr erledigt war.

-Grace-

Sie verfolgten mich. Ich lief so schnell ich konnte, doch meine Beine sackten ein. Mein Kind zog ich an der Hand hinter mir her, doch es konnte auch nicht mehr weiterreden.

Wohin sollte ich den gehen? Nick war einfach nicht da und diese Männer waren zu schnell, um ihnen zu entkommen.

"Nick!", schrie ich, doch er war einfach nirgendwo. "Nick. Wir brauchen dich!", schrie ich nochmals. "Papa!", schrie mein Kind auf welches ich gerade sah und nahm es in den Arm.

Meine Augen tränten und ich lief mit meinem Kind eng umschlungen um mein Leben schnell. "Jungs! Wo seid ihr?", schrie ich und weinte.

Es gab keinen Ausweg. Sie hatten uns gleich erwischt.

"Papa!", schrie mein Kind weiter. "Nick!", brüllte ich.

"Nick!", schrie ich und setzt mich weinend auf. Oh Gott, es war nur ein Albtraum!

"Grace? Hey, alles gut. Ich bin ja da", sprach plötzlich Nick, der verschlafen neben mir saß und mich in eine Umarmung zog.

"Wir haben nach euch gerufen, aber ihr wart nicht da.", weinte ich und erinnerte mich zurück an meinen Albtraum.

"Unser Baby hat nach dir geschrien. Es hat Papa geschrien, aber ihr wart einfach nicht da.", weinte ich bitterlich.

"Beruhige dich, Baby. Ich verspreche dir, wenn du und vor allem unser Baby nach mir ruft, werde ich euch nie wieder im Stich lassen. Ich werde immer für euch da sein. Das verspreche ich dir bei meinem Grab.", sagte er traurig.

Ich hob weinend meinen Kopf und blickte in seine nassen Augen. Meine Lippen legte ich auf seine und küsste ihn innig.

"Es war nicht deine Schuld.", sagte ich zu ihm. "Doch! Ich hätte besser aufpassen müssen.", hauchte er. "Du hast sehr gut auf uns aufgepasst, so hat noch nie jemand auf mich geachtet, hörst du?", sagte ich aufmunternd. "Du bist ganz sicherlich nicht der Schuldige in dieser ganzen Sache.", sagte ich weiter zu ihm.

Mein Blick hob sich und ich sah auf unseren Boden, der voll mit männlichen Silhouetten war.

"Hast du mir Stripper vorbeigebracht, die auf unserem Boden übernachten oder was ist hier los?", lachte ich und wischte mir meine Tränen weg.

"Sie machen sich alle Sorgen um dich. Für alle Fälle, wenn du was brauchst und ich schwer aufzuwecken bin, schlafen sie hier. Für dich.", hauchte Nick gegen meinen Kopf und drückte mir einen Kuss auf meine Haare.

Ich fing an zu schluchzen "Blöde Hormone!", weinte ich lachend und Nick stimmte mit ein.

"Versuche jetzt zu schlafen, Babe. Du hast einiges durchgemacht in letzter Zeit und sicher kein Auge zudrücken können. Schlaf ruhig, denn hier bist du in Sicherheit.", sagte Nick und ließ mich sicher fühlen.

Er legte sich hin und zog mich wieder auf seine Brust in der ich friedlich einschlief und trotzdem einen unruhigen Schlaf vor mir hatte.

-Nick-

Meine Hand wollte sich auf Grace's Taille legen, doch ich spürte keine Grace neben mir. Mein Arm versuchte sie auf der einen Seite des Bettes zu berühren, doch sie befand sich wirklich nicht im Bett.

Ich streckte meinen Kopf in die Höhe, sah alle Jungs am schlafen und durch die Uhrzeit bemerkte ich, dass es schon Mittag geworden war.

Nur Grace war nicht aufzufinden, was meinen Puls hoch gehen ließ.

"Grace?", schrie ich laut, doch bekam keine Rückmeldung.

Be mine, BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt