Die Wahrheit 1

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KENO
Nach 5 Minuten habe ich alle Sachen zusammen, die ich brauche.

Ich ziehe mir OP-Handschuhe über, setze mich auf einen der Barhocker und lege Nora's Fuß vorsichtig auf mein Bein.

>Jetzt erzähl es mir< Befiehlt sie. Ich sehe in ihre grünen Augen.
>Du hast doch nicht wirklich gedacht, dass ich es dir erzähle oder?< Sie sieht mich enttäuscht und verletzt an und zieht ihren Fuß weg und will aufstehen.
>Ich würde das an deiner Stelle nicht tun< Sage ich klugscheißerisch.

>Weißt du Keno..< Sie rutscht von der Kücheninsel und steht nun vor mir. >...wenn ich den Grund für das alles hier sowieso nie erfahre und hier eh nie wieder wegkomme... Dann verblute ich halt. Du hast dann ein Menschenleben auf dem Gewissen. Aber ich vermute, dass ich nicht die erste wäre, also denke ich du kommst damit gut klar< Dann lächelt sie mich kurz an und humpelt Richtung Tür.

Au. Das tat weh zu hören.

>Ryan< Sage ich kurz bevor sie die Tür erreicht.

Sie bleibt stehen und dreht sich um. >Ryan?<
>Er war mein bester Freund<
Ich fass es nicht, das sie mich wirklich dazu bringt, ihr das zu erzählen.

Nora kommt langsam auf mich zu und setzt sich auf den Barhocker.
Ich helfe ihr dabei sich wieder auf die Kücheninsel zu setzten.
Dann lege ich ihren Fuß erneut auf mein Bein und fange an ihn zu verarzten.

>Ryan und ich waren Partner< Nora zuckt zusammen und gibt einen schmerzvollen Laut von sich als ich mit der Pinzette die Scherbe berühre.

>Partner?< Sie sieht mich fragend an.

>Geschäftspartner. Uns gehörte eine Firma. Genauer gesagt *Golden Hour* <

>Was?< Sie sieht mich erschrocken an. >Scheiße!< Flucht sie, als ich ihr die Scherbe aus dem Fuß ziehe.

>Sie ist draußen< Ich zeige ihr glücklich die Scherbe.

>*Golden Hour*? Ich dachte die Firma gehört meinem Vater?<

>Jetzt gehört sie ihm ja auch, aber das war nicht immer so< Ich tupfe ihre Wunde mit Desinfektionsmittel ab.
Nora zuckt zusammen. Sie verkneift sich ein schmerzhaftes Stöhnen.

>Was ist passiert?< Fragt sie mich, um sich von den Schmerzen abzulenken.

>Ich werde die Wunde jetzt nähen< Nora sieht mich ängstlich an.
>Ich kann dir auch Betäubungsmittel geben. Jedoch keine örtliche Betäubung, dafür habe ich nichts hier...<

Sie denkt kurz nach.

>Vergiss es. Ich will nicht schon wieder das Bewusstsein verlieren. Ich habe aufgehört mitzuzählen, so oft wie das schon passiert ist in den letzten Wochen< Sie sieht mich böse an. >Deinetwegen< Fügt sie noch hinzu.

Ich atme tief durch. Nicht sauer werden. Nicht aufregen.

>Kühle es mit Eis< Sagt sie. >Das muss reichen< Sie deutet auf den Gefrierschrank.

>Na gut<

NORA
Nach 10 Minuten trägt Keno mich in mein Zimmer und legt mich ins Bett.

Ich hätte doch die Betäubung in Erwägung ziehen sollen.
Die Schmerzen waren unvorstellbar schlimm.
Es waren 5 Stiche. Er musste fucking 5 Mal in meine Haut stechen.

Jetzt werde ich meinen Fuß erstmal schonen, auf Rat von Keno.

10 Minuten später kommt Keno mit einem Tee in der Hand zurück und reicht ihn mir.
Ich schaue ihn skeptisch an.

Kidnap - In verführerischer Gefahr!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt