Revanna
Angst war mir nichts Unbekanntes. Ganz im Gegenteil. Oftmals befürchtete ich nichts anderes außer Abneigung, Angst, Schadenfreude und Panik empfinden zu können. Es war ein beunruhigender Gedanke und doch kam er mir immer und immer wieder. Auch in dieser Sekunde, in der ich wie erstarrte zwischen meinem Artgenossen und meinem Schützling stand, kam er mir wieder und spukte in meinem leeren Kopf herum. Denn außer Angst, außer Panik und Sorge fühlte ich nichts. Mit geweiteten Augen versuchte ich die richtigen Worte zu finden, durchsuchte meinen Verstand nach einer möglichen Lüge, einem Ausweg. Doch kein einziger Laut entwich meinen Lippen. Meine Sinne, mein Verstand, meine Wahrnehmung, mein Empfinden alles schien wie betäubt zu sein. Es war, als wäre ich in einem luftleeren Raum gefangen, als würde ich fallen und doch passierte nichts. Eine Ewigkeit schien zu verstreichen, auch wenn es sich nur um Sekunden handelte. Meine Starre löste sich erst, als Aiden sich über den Armreif fuhr und mit einem düsteren Lächeln auf den Lippen die Arme und Flügel ausbreitete, bevor er sich vor meinen Augen in Luft auflöste. „Aiden! Nein. Warte!", brachte ich erstickt hervor, als ich unbeholfen nach vorne stolperte. Zu spät. Der andere Animus Perditus war verschwunden, ebenso wie sein Schützling und dessen Auto.
Nein. Nein, nein, nein.
„Revanna? Was ist denn los bei dir? Wer ist Aiden?", hörte ich Jackson neben mir schließlich fragen, der nun verwirrt die Umgebung mit seinen Augen absuchte. Ich antwortete ihm nicht.
Ja, wer war Aiden? Sehr wahrscheinlich derjenige, der mich dem Rat ausliefern, der mich verraten würde. Ich würde wieder in der Zwischendimension landen. Entweder das oder mir würde etwas noch viel Schlimmeres angetan werden. Ich würde meinen Job verlieren und Jackson würde einen neuen Beschützer bekommen... Ganz bestimmt.
Meine Kehle schnürte sich zunehmend zu. Ich konnte es ihm nicht sagen. Ich konnte es ihm nicht verraten. Die Last musste er nicht auch noch mit sich rumschleppen.
Ein verkrampftes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich mich wieder zu ihm wandte. „Oh, niemand. Ich habe nur was frische Luft gebraucht und habe mich dann wohl in meinen Gedanken verloren."„Na, dass du verrückt bist war mir ja klar", informierte der junge Mann mich nur, musterte mich kurz eingehend und wedelte dann erneut mit der alten Zeitung vor meinem Gesicht herum. Richtig. Da war ja noch was anderes. Aber lohnte es sich überhaupt noch? Herauszufinden, wer ich wirklich war, wer ich einmal gewesen war? Ich würde es ja eh wieder vergessen, sobald ich wieder in der Zwischendimension war. Die Vorstellung lies mich erschaudern. Ich hätte besser aufpassen müssen, hätte Aiden erst gar nicht auf mich aufmerksam machen sollen. Das war alles meine Schuld.
„Komm, lass uns nach Hause fahren. Dann können wir das hier in Ruhe durchlesen." Mit aufgesetztem Lächeln folgte ich ihm. Ich würde alles verlieren. Schon wieder.
"Junge Frau aus Aberdeen bei Raubüberfall getötet
Gestern wurde eine junge Frau (18), aus Aberdeen, wohl bei einem Überfall auf der Straße getötet. Die Täter konnten noch nicht gefasst werden. Die Polizei spricht erstmals offen über den Fall.
Bei der achtzehnjährigen Frau handelt es sich um Revanna Vass (18) aus Aberdeen, welche sich am Abend des 2.5.2019 in den östlichen Außenbezirken des Hafens aufgehalten hatte und dort wohl, von einer Gruppe von Kleinkriminellen oder Dealern überfallen und schließlich getötet wurde. „ Wir nehmen an, dass es sich um einen schiefgegangenen Raubüberfall handelt. Ihr fehlte sowohl ihr Portemonnaie, als auch ihre Armbanduhr, von der uns die Eltern der Verstorbenen versichern konnten, dass sie sie immer getragen hat", gab Polizeichef Wallace Preis. „Wieso genau die junge Frau, die bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Vorstrafen oder sonstige negative Einträge", so Wallace weiter, „in ihrer Akte hatte, sich, mitten in der Nacht in den Slums von Aberdeen aufgehalten hat, ist noch unbekannt. Wir nehmen aber an, dass sie auf dem Weg zurück zu ihrem Auto war, dass circa 50 Meter entfernt vom Tatort geparkt war, als sie überfallen und schließlich erschossen wurde." Die Polizei gab zudem bekannt, in der nächsten Zeit Befragungen und Nachforschungen anzustellen, um die Täter, die man bis jetzt noch nicht fassen konnte, ausfindig zu machen. Man bittet um Mithilfe und Unterstützung, um den Fall schnell lösen zu können. Bis dahin gilt unser Beileid ihren Angehörigen, Freunden und Bekannten."
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The One who was Forgotten
FantasyJackson Grahams Leben ist perfekt. Er hat gute Freunde, sieht gut aus, dated nur die heißesten Mädchen, hat gute Chancen ein berühmter Sportler zu werden und hat einen reichen Vater. Doch dann sieht er etwas, das nicht für seine Augen bestimmt war u...