Teil 3

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Zu Hause hat sich Thomas bestimmt fünfmal umgezogen, bevor er zum Restaurant gefahren ist. Nun steht er nervös am Eingang des Restaurants. Nachdem er den Namen, auf dem die Reservierung gemacht worden war, gesagt hat, wurde er von der Angestellten des Restaurants gebeten zu warten. Er überlegt, ob er vor lauter Nervosität vielleicht doch den falschen Namen gesagt hat. Noch mal holt er sein Handy heraus, öffnet die Dating-App und da die Nachrichten.
Dort steht genau der Name, den er gesagt hat. Somit ist er sich sicher, dass dies nicht der Grund ist, wieso er am Eingang warten muss.
Nach ein paar Minuten des Wartens kommt die Kellnerin zurück.
„So sie dürfen mir nun bitte folgen. Ich bringe Sie zu ihrem Tisch. Ihre Begleitung ist schon da."
„Vielen Dank." So lässt sich der Pharmareferent zu dem Tisch bringen.
„Da vorne wäre dann ihr Tisch", sagt die Restaurantfachfrau und zeigt auf den Tisch. Als er sich diesem nähert und das Profil der Blondine sieht, kann er es kaum glauben, wer da sitzt. Es ist die Dame aus dem Wald, die dort mit ihrem Blindenhund saß.

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Helene fühlt sich in der Gegenwart des Mannes wohl. Seine Stimme ist für sie sympathisch. Für das erste Date nach ihrem Unfall und der Trennung von ihrem Ex-Freund lief das Kennenlernen ihrer Meinung nach wirklich gut. Für sie ist es allerdings noch schwierig, sich vorzustellen, wie der Mann, mit dem sie sich gerade am Tisch sitzt, wohl aussieht. Die Blondine hat beschlossen, dass sie Thomas bittet, ein Foto von sich zu schicken und dieses dann Mona zu zeigen, welche ihr Date dann beschreiben soll.
Nachdem beide ihr essen bestellt haben, unterhalten sie sich über ziemlich belanglose Sachen. Hauptsächlich, wie sie aufgewachsen sind, dabei stellen sie fest, dass sie gar nicht so weit auseinander groß geworden sind.
Während des Essens selbst sprechen sie nicht mehr viel. Lieber beobachtet Thomas seine Verabredung dabei, wie sie das als Blinde hinbekommt mit dem Essen.
„Du brauchst mich nicht anstarren", sagt die Sängerin, als sie den Blick auf sich spürt.
„Ähm ... Das wollte ich nicht. Das ist nur gerade faszinierend, wie Du das mit dem Essen handhabst. Wie lange bist Du eigentlich schon blind?"
Mit dieser Frage hat Helene nicht gerechnet. Sie hat gedacht, dass jeder damals von dem Unfall mitbekommen hat, da es in sehr vielen Zeitungen zu lesen war.
„Es sind jetzt zwei Jahre, die ich blind bin."
„Okay. Hast Du eine Krankheit oder wie ist es passiert?"'
„Ähm, das ist ja eigentlich keine Frage fürs erste Date oder."
„Oh ja. Natürlich. Ich wollte nicht unverschämt sein."

In your eyes, you're holding mineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt