Teil 12

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Mona öffnet mit einem Schlüssel, den sie zur Sicherheit für Helenes Wohnung hat, die Wohnungstür. Sofort läuft sie in die Wohnung hinein und schaut die Zimmer durch und ruft dabei den Namen der Sängerin. Schnell findet sie die Blondine und ihren Hund im Essraum  am Tisch sitzend. Helene sitzt dort mit den Händen im Gesicht ganz zusammen gesackt.
„Helene!", Mona ist ganz schön schockiert, wie fertig ihre beste Freundin ist. So hat sie die Blondine das letzte Mal gesehen, als ihr Freund mit ihr Schluss gemacht hat.
„Was ist passiert Helene? Wieso sitzt Du hier wie ein Häufchen elend?"
„Ich bin so dumm!", weint die Sängerin.
„Wieso? Was hast Du gemacht?"
„Ich habe so großen Mist gebaut. Nach dem Date in Hamburg bin ich einmal davon gelaufen."
„Wieso bist Du weggelaufen? Das ist sonst doch normalerweise nicht deine Art!"
„Als er mich abgeholt hat, hat er sich um Eli gekümmert. Er hat sie versorgt, während ich mich fertiggemacht habe. Wir sind dann in ein kleines Restaurant in der Nähe vom Elbstrand. Der Abend dort war schon wundervoll. Danach hat er mich gefragt, ob ich noch mit ihm zum Elbstrand gehen wollte. Dort hat er ein Picknick vorbereitet gehabt. Wir haben da einfach gesessen, Wein getrunken und das Rauschen des Meeres genossen. Irgendwann war es aber so spät, dass er mich wieder nach Hause gebracht hat. Beim Aussteigen hätten wir uns fast geküsst, aber dann hat sein Handy geklingelt. Ich war von diesem fast Kuss so schockiert und von der Situation dann so überfordert, dass ich einfach zur Tür gegangen bin. Er hat das Telefonat angenommen und das wars. Seitdem hatten wir keinen Kontakt mehr. Heute beim Einkaufen haben wir uns dann wieder gesehen. Ihm gegenüber zustehen, war ein komisches Gefühl. Er wollte mit mir reden. Ich war in diesem Moment aber wieder so überfordert. Was soll ich jetzt machen Mona? Ich fühle mich so hilflos."
„Helene, du brauchst dich nicht hilflos fühlen. Es ist verständlich, dass Duos denkst. Ihr kennt euch noch nicht gut genug. Aber lass uns jetzt erst mal ein paar Stücke Schokolade essen. Schokolade macht glücklich. Außerdem ist es deine Lieblingsschokolade", erklärt Mona. Sofort muss die Sängerin wieder lächeln. Was hat sie nur für eine beste Freundin, denkt sie sich und nimmt ein Stück Schokolade, nachdem sie gefühlt hat, wo die Packung liegt. Nach mehreren Stücken, die ihr auf der Zunge zergangen sind, spürt sie, wie das Tryptophan sich in Serotonin umgewandelt hat. Es entwickelt sich in ihrem Körper Glücksgefühle.
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Den restlichen Tag verbringt Mona noch bei ihrer besten Freundin. Sie schauen ein Film, um die Sängerin von Thomas abzulenken. Trotzdem denkt die Blondine viel an den Pharmareferenten. Immer wieder erwischt sie sich, wie sie versucht, die Vor- und Nachteile zuerkennen. Als der Film vorbei ist, hat sie sich entschieden: „Mona, ich möchte mich gerne mit Thomas treffen. Ich vermisse ihn. Er und ich sollten uns vielleicht gegenseitig erklären, wieso wir so reagiert haben. Und dann mal schauen, wie es sich entwickelt."
„Dann schreib ihm eine Nachricht", schreibt Mona ihrer besten Freundin vor.

In your eyes, you're holding mineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt