In your eyes, you're holding mine

Teil 13

Thomas sitzt in seiner Wohnung. Neben ihm sitzt seine 9-Jährige Tochter. Die Mutter der Kleinen ist es gewesen, die ihn an dem Abend des Dates angerufen hat. Sie musste kurzfristig für eine längere Zeit nach Asien. So ist June nach Berlin gekommen und lebt für die nächsten Wochen bei ihrem Vater.
„Papa, was war heute eigentlich los? Als Du mich von Stefan abgeholt hast, warst du so anders", sagt das Mädchen.
„Ich habe jemanden getroffen, der mir sehr viel bedeutet, mit dem bin ich aber im Schlechten auseinandergegangen.
„Und, wieso warst Du dann so anders? Wenn Chloe und ich uns streiten, müssen wir das immer klären."
„June bei Erwachsenen ist das etwas anders. Du weißt doch, dass deine Mama einen neuen Mann in ihrem Leben hat. Und ich habe gedacht, dass die Person vielleicht meine neue Frau werden könnte, aber wir sind eben im Schlechten auseinandergegangen."
„Okay können wir noch eine Runde Quartett spielen?"
„Aber danach geht es ins Bett. Du hast morgen wieder Online-Unterricht."
„Ok." June holt das Quartett und so spielen die beiden eine Runde - diese gewinnt June.
„So nun geht's aber ins Bett. Gehst Du bitte ins Badezimmer und machst Dich fertig."
„Aber Papa? Ich möchte noch eine Runde spielen!"
„Nein Süße. Wir haben abgemacht, dass nur eine Runde gespielt wird und Du dann ins Bett gehst, weil Du morgen wieder Unterricht hast."
„Aber Papa!"
„Nein heißt Nein!", langsam kommt es ihm so vor, als würde June gar nicht auf ihn hören wollen.
Natürlich muss genau in diesem Moment sein Handy klingeln und ihm eine neue Nachricht ankündigen.
„Du gehst jetzt bitte sofort ins Bad! Ich komme auch gleich und sage Dir gute nacht." Beleidigt geht die 9-Jährige ins Badezimmer. Während seine Tochter im Bad ist, schaut er auf das Handy und erkennt die Nachricht von Helene.
*Hallo Thomas, ich habe lange überlegt, ob ich dem klärenden Gespräch zustimmen soll oder nicht. Aber ich denke, wir sollten wirklich reden. Es ist wichtig für uns beide.*
*Hallo Helene, schön, dass Du dich bei mir meldest. Es gibt wirklich etwas, worüber ich mit Dir sprechen muss. Indirekt hat das sogar etwas mit dem Abend von unserem Date zu tun. Was hältst Du davon, wenn wir uns übermorgen zu dem Gespräch treffen? Den Ort darfst Du wählen. Sag einfach, wo.*
Thomas hat beschlossen, der Sängerin von seiner Tochter zu erzählen, denn das gehört für ihn dazu. Er möchte seine Tochter nicht vor der Person, in die er dabei ist, sich zu verlieben, verstecken.