Im Wald

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Nach einer Weile beschlossen die Schwestern weiterzugehen. Die kahlen Äste der Bäume schienen nach den Mädchen greifen zu wollen. Manchmal bließ ihnen auch ein kalter Windhauch ins Gesicht oder wehte ihnen in die Haare , sodass ihre Frisuren beinahe zerstört wurden. Ärgerlich strich sich Elena immer wieder eine ihrer Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Am vorherigen Tag, als die furchtbare Anschuldigung stattfand, war es ebenfalls so windig. Die Mutter und das Kind hatte  Elena noch nie zuvor gesehen, und doch behaupteten sie dies. Die Dorfleute waren alle für ihre Hinrichtung , obwohl sie ihnen jeden Tag Brot gab ! Elena hatte immer das Beste für sie gewollt und nun wollten sie sie auf dem Scheiterhaufen brennen sehen ! Eine Hexe...sie konnte sich das alles nicht vorstellen. Es gab gläubigere Menschen im Dorfe, als sie, jedoch ging sie immer zur Kirche und hatte noch nie ein schlechtes Wort über den Herren verloren !

Mit der Brosche hatte alles angefangen, nur deswegen hatte Elena kein Brot für das hungernde Mädchen übrig .

Dann spürte Elena etwas Kaltes auf ihrer Hand. Etwas Kaltes, das später zu Wasser schmolz. Schnee. "Elisa, es schneit !", kam ihr über die Lippen. "Es wird kälter, Elena, das ist nicht gut. In der Kleidung, die wir tragen, werden wir erfrieren", meinte sie mit ernstem Unterton und schaute hoffnungslos auf dem Boden. Elena seufzte . "Denkst du, die Priester verfolgen uns ?" , fragte sie. Der Wind wurde immer stärker und stärker, der eisige Schnee brachte die Wangen der Mädchen zum Erröten .

"Ich weiß es nicht. Mache dir jedoch keine Sorgen , wir halten zusammen. Wir werden uns gegenseitig helfen , uns gegenseitig verteidigen und immer zusammen sein. Wir vertrauen Niemandem außer uns ", hauchte sie beschwörend zu Elena. "Ich verspreche es !", sprach diese entschlossen.

Elena war sich sicher, dass ihre Schwester und sie sich gegenseitig vertrauen konnten. Elisa war zwei Jahre älter als sie und doch war sie ihre Freundin und manchmal sogar die Einzige, die sie verstand. Sie war so froh, dass sie den Mut hatte und mitgekommen war.

"Mir ist so kalt ", zitterte Elisa. Warme Kleidung hatten sie nicht, da diese teuer war. Für warne Kleidung brauchte der Schneider mehr Stoff und dafür wollte er auch mehr Geld haben, das Elena und Elisas Familie nicht besaßen. " Mir auch ", murmelte Elena . Mit rotgefrorenen Händen und Wangen maschierten sie durch den immer stärker werdenden Schneesturm. Nirgends war eine Herberge in Sicht , keine Hütte, kein Gebäude. "Schau da !" , rief Elisa erstaunt und fasste Elena an ihrem Arm. Diese drehte sich in die gleiche Richtung wie Elisa und war ebenfalls verzaubert.

Hinter kahlen Ästen verbarg sich das schönste Gebäude , welches die Schwestern je gesehen hatten. "Das Schloss des Königs ", staunte Elena . Überall waren Verzierungen, Verzierungen in gold und silber . Rote Rosen rankten an des Schlosses Vorderseite herunter, wie in einem Märchen ! Einen großen Balkon konnte man von dort aus erkennen , der mit zwei hübschen Säulen bestückt war. "Wunderschön ", hauchte Elisa. Das Schloss kam Elena auf irgendeiner Weise bekannt vor, sie spürte eine übernatürliche Anziehungskraft , dass das Gebäude ausstrahlte. Als wäre sie schon einmal dort gewesen, doch es war unmöglich !

Die beiden Mädchen beschlossen, an der herrlichen Stelle zu rasten. Ihre Füße taten ihnen schon weh ! Als Elena das schöne Schloss si betrachtete , vergaß sie ganz die wütenden Priester und Leute.  "Wir müssen weiter gehen ! Es ist schon bald Abend und im Wsld möchte ich ungern übernachten ", meinte Elisa.

Nach ein paar Schritten schracken die Schwestern auf. Sie hatten Geräusche gehört ! " Was ist das ?", fragte Elena flüsternd, ihr war die Angst ins Gesicht geschrieben . Elenas Gesicht verfinsterte sich plötzlich.  "Vielleicht sind es die Priester !"

The Devil's Daughter (In Bearbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt