Nachtausflug zum Schloss

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Elenas Leben und das Leben ihrer geliebten Schwester nahm nun eine sonderbare Wendung . Sie waren nun ein Teil der Dienerschaft der Königsfamilie, ihnen näher als zuvor. Jedes Mädchen aus dem Dorfe würde sich nach einer Arbeitsstelle im Schloss sehnen , doch Elena konnte sich nicht darüber freuen. Ständig verkrampfte sie sich vor Angst um ihre Eltern , ihre Schwester und sich selbst.

Prinzessin Victoria hatte ihnen mitgeteilt , dass nur noch ein Zimmer und somit auch nur ein Bett für die Dienerschaft noch nicht besetzt war. Elena und Elisa mussten sich trennen und dies fiel ihnen furchtbar schwer. Zudem wollten sie auch nicht einander allein mit den Sorgen lassen, doch dies musste sein. Die Befehle der Prinzessin mussten sie befolgen und so musste eine von ihnen im Pferfestall schlafen, da sie es sagte. Obwohl Elisa für Elena gern in den Stall gegangen wäre, tat dies Elisa.

Die Beine mit ihren Armen umfassend , hockte Elena auf einem großen dicken Strohballen. Erst jetzt wurde ihr richtig bewusst , was für ein Glück sie hatte, nicht von den Priestern gefangen genommen zu werden. Wenn dies geschehen worden wäre , wäre sie höchstwahrscheinlich nicht mehr am Leben !

Ob Elisa schon schlief ? Ob ihre Eltern daheim schon schliefen ?

Eine Träne kullerte ihre Wange herunter .

Nein ! Wie konnte sie jetzt bloß weinen ?! Sie hatte Glück gehabt, es hätte schlimmer ausgejen können ! Schnell wischte sie sich die Träne aus dem Gesicht und versuchte sich schlafen zu legen. Doch, es gelang ihr nicht.

Dann erinnerte sie sich an das kleine Säckchen , das ihre Mutter ihnen mitgegeben hatte. Sie griff in ihre Schürzentasche, doch dort konnte sie das Säckchen nicht finden. In dem Säckchen hatte ihre Mutter ihr die Brosche eingepackt, die sie immer bei sich hatte, außer jetzt. Auf irgendeiner Weise gab ihr dieses Schmuckstück Mut und Kraft und ließ sie an die guten Dinge denken . Doch, sie befürchtete auch, dass die Brosche sie nun ebenfalls an den Priester erinnern würde , weil er dieselbe trug.

Elena beschloss, es in das Schloss in Elisas Zimmer zu wagen , um das Säckchen zu holen , das sich, wenn nicht in ihrer, in Elisas Schürze befinden musste.

Leise schlich Elisa zum Stalltor . Sie musste darauf Acht geben, nicht die Pferde zu wecken. Elena öffnete die Tür mit einem leisen Knarren und trat hinaus in die stille kalte Nacht. Nur der leichte Wind war zu hören , welcher ihre offenen Haare nach hinten wehte.

Als ihr Blick auf das Schlosstor fiel , bemerkten die zwei Wachmänner , die in sich zusammengesunken schliefen , sodass sie Elena nicht bemerken würden , wenn sie in das Schloss eintrat. Vorsichtig bewegte sie sich in dem Schlossgarten auf die Tür zu , die sie öffnete.

Am Tage waren vor dem Tor eigentlich Diener positioniert , die die Tür für Besucher öffneten, doch in der Nacht stand niemand dort. Dies kam Elena nur zu Gute, sodass sie ohne Mühe eintreten konnte. Erst in diesem Augenblick wurde ihr bewusst , was sie anstellte.

Wie konnte sie so leichtsinnig sein und in der Nacht durch den Palast schleichen ? Was wäre, wenn sie jemand erwischen würde? Plötzlich hörte sie Schritte und erschrack !

The Devil's Daughter (In Bearbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt