Das Kind im Spiegel

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Elena plagte ein sehr schlechtes Gewissen. Würde es wirklich so schlimm enden, wenn sie mit dem Prinzen ausritt? Der Traum hatte sie beängstigt.

Dann eilte sie zügig den Flur entlang, um noch zu sehen, welche Arbeit sie errichten könne. Der Boden war ein wenig verstaubt und glänzte nicht. Elena suchte eifrig in ihrer Kitteltasche nach dem Putztuch und fand es schließlich. "Würde Prinz Florian den Brief sehen? Würde er wütend sein ? Würde er mit mir sprechen wollen?", dies waren all die Dinge, die sich Elena fragte. Das Putztuch gleitete nur so über den Boden, sodass er immer mehr glänzte und die Farbe der Fließen immer heller strahlte.

Auf Einmal wurde sie an der linken Schulter berührt. Erschrocken wandte sich das blonde Mädchen um und erkannte das ernst schauende Gesicht des Priesters. "Du darfst nicht länger warten ! Noch bevor der König stirbt, musst du es tun, du Hexe !", zischte er ihr ins Ohr. Dann ging er wieder weiter, als ob nichts geschehen wäre. Vor Angst hatte sich Elena auf die Lippe gebissen , sodass sie nun schmerzte. Die Zeit schwand und sie musste es wagen. Sie musste ihn töten !

Mit zittrigen Beinen erhob sie sich von dem steinernden Boden und folgte den Priester noch mit ihrem Blick. Sie konnte dem Prinzen dies nicht antun ! Sie durfte es nicht ! Wenn sie dies jedoch wagen sollte , würde ihr Herz in tausend Teile zerspringen und es würde niemals mehr verheilen. Zu diesem Zeitpunkt wäre ihr Leben werltos. Elisa, ihre Schwester, die sie so sehr liebte, wollte ebenfalls, dass sie den Prinzen tötete !

Mit tränengefüllten Augen begab sie sich weiter den Flur entlang und blieb an dem Gemälde von der Prinzessin und dem Prinzen stehen. Als sie in die grün-braunen Augen Prinz Florians blickte, huschte jedoch ein sanftes Lächeln über ihre zart rosa Lippen . Dann sah sie neugierig zu dem Mädchen neben ihm, die Prinzessin. Etwas Haar konnte Elena auf ihrem kleinen Kopf erkennen, welches goldblond glänzte und ihre Augen strahlten. Das, was Katharina gesagt hatte, hallte ihr ein weiteres Mal durch den Kopf. Die Zofe hatte gesagt, dass sie so aussah, wie sie ! Doch...das konnte nicht sein ! Weshalb sollte sich Elena auf einem Gemälde im Schloss befinden und dann noch als beinahe ein Neugeborenes ! In such gekehrt schüttelte sie nur den Kopf.

Nach einer Weile entschloss sie sich, in das Zimmer ihrer Schwester zu gehen. Sie war zwar nicht anwesend, da sie die Gänse hüten musste, jedoch wollte sie allein sein, ohne das ständig Wachen oder der Priester sie anschauten.

Zügig schloss Elena die Tür hinter sich und setzte sich auf einem kleinen Stuhl an einem runden holzbraunen Tisch. "Was soll ich bloß machen?", seufzte sie vor sich hin und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie war hin - und hergerissen !

Dann erhob Elena ihren Kopf und schaute in den großen Spiegel, der sich vor dem runden Tisch befand .

Plötzlich erschrack sie ! Anstelle ihres Gesichts, das sie sehen müsste, begegnete sie einem kleinen beinahe ein Säuglingsmädchen mit kleinen goldblonden Härrchen, die aus ihrem Kopfe spriesten und glänzenden Augen. Es war die Prinzessin von dem Gemälde...

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Hii:) Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen

The Devil's Daughter (In Bearbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt