Erlöst

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Noch immer hielt die gemeine Frau Elena fest an ihrem Arm. Sie hätte vor Schmerz aufschreien können , hatte sie noch die Kraft dazu gehabt.

"Wundertest du dich nicht über das viele Brot in deinem Ofen ?", fragte die Frau mit einem höhnischen Grinsen. "B...Brote im... ?", konnte das blonde Mädchen nur von sich geben.

"Versuche mich nicht zu hintergehen. Ich war es. Ich bin in dein Heim eingedrungen, ich habe dir das Brot dort hineingelegt !"

Die ehemalige Zofe zitterte am ganzen Leib.

"Oh...du scheinst zu viel zu wissen..."

Elenas Augen weiteten sich. Wie konnte sie sich retten ? Eine unheimliche Kraft wollte ihr die Flucht  gewähren. Sie riss sich loß und rannte. Sie rannte in die ewige Angst , in das Ungewisse , in das Dunkle , ohne jedes einzelne Licht. Elena spürte nichts mehr , doch sie wollte nie mehr aufhören zu rennen. Es war , als ob sie schweben würde, ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Mädchens aus. Eine Träne der Freude rollte über ihre Wange. Sie realisierte nicht , dass jemand sie beinahe tödlich zu Boden stieß , sie bemerkte nicht , dass Menschenschreie ihre Ohren quälten, sie schien wie betäubt.

Immer mehr Tränen ließen ihre Wangen feucht werden. Ihr war warm. So warm, obwohl die kalte Nacht jeden Menschen frieren ließ. Elena fühlte sich erlöst von all der Ungerechtigkeit, all dem Leiden , der ganzen Angst.

Ihr Geist war frei , doch wollte ihr Leib , dass sie sich endlich gegen die festen Handgriffe der Priester wehrte. Menschenmengen begleiteten das Mädchen und die Priester zum noch nicht angezündeten Scheiterhaufen im Dorfe.

The Devil's Daughter (In Bearbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt