Kapitel 8

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Zwei ganze Wochen sind seit der schrecklichen Nachricht vergangen.

Alle waren besorgt, doch das zurecht.

Mein Gewichtszustand veränderte sich von Tag zu Tag. Mal zum Guten und mal wieder zum schlechten.

Mittlerweile hatte ich etwas zugenommen, danke der Tabletten, die Peter mir versprochen hatte.

So gesagt ich wiege im Moment 38 kg. Ein gewaltiger Vorschritt, wenn ich vor gut zwei Wochen dem Tod entronnen bin.

Peter hatte mir versprochen, wenn ich 40 Kg wog, dass ich zumindest einmal Nachhause gehen durfte. In mein Zuhause in dem ich noch nie war. Nur von Bildern her, konnte ich alles erzählen.

Obwohl mir meine Brüder alles erzählten, wollte ich unbedingt das Haus sehen., das eher eine Villa war. Ich konnte es nicht abwarten.

Zwei ganze Wochen vergingen noch, bis ich das Gewicht erreicht hatte, was Peter mir vorgeschrieben hatte.

Zwar hab ich noch immer etliche Schwindelanfälle und noch immer Schwierigkeiten genug zu essen, doch mit der Zeit wurde es immer besser.

Jetzt saß ich hier. In meinem Krankenbett das die letzten 16 Jahren mein zuhause war.

Mein Gesicht war Tränen überströmt, aber ich freute mich, endlich was anderes als diese vier Wände zu sehen.

„Heyy, wie geht's unserer Prinzessin", freudig nahmen mich die Zwillinge in den Arm. Wie immer ging ich dabei fast unter.

„Jungs, ihr zerquetscht mich", sagte ich und versucht nach Atem zu ringen.

„Ro, Lio lasst mich auch mal zu meinem kleinen Baby", sagte Mason uns schubste Die Zwillinge aus dem Weg.

„Na freust du dich schon", aufgeregt sah er mich an.

„J-ja". Sagte ich nervös. Verdammt warum stotterte ich den jetzt so!

„Ali, du brauchst nicht nervös sein, ersten sind wie die ganze zeit bei die und zweitens ist es dein zweites Zuhause, dass du nur noch nicht gesehen hast", besänftigte Jason mich und alle anderen Stimmten ihm mit einem kräftigen Kopfnicken zu.

„Es ist nur so, ich hab bisher nur das hier gesehen", sagte ich und drehte mich mit

Erhobenen Händen im Kreis.

„Alice, hör mir mal zu. Du bist eine Kämpferin und das hier wird immer dein Zuhause bleiben, nur, dass du jetzt noch ein anderes Zuhause hast in dem du leben wirst. Aber dir stehen immer alle Türen offen", okay ich hab es verstanden Peter.

„Danke", sagte ich lächelnd und fiel dem Arzt um den Hals. Fest drückte er mich an sich.

„Wie gesagt du kannst jederzeit wiederherkommen, dir stehen alle Türen jederzeit zur Verfügung. Und jetzt geh, bevor ich dich nicht mehr gehen lasse", sagte er und man sah ihm an, dass er fast am weinen war.

Anders wie bei mir liefen bei den anderen Männern im Raum auch keine Tränen. Nur feuchte Augen hatten sie. Was ich niemanden übel nehme kann, denn es war ein großer Schritt für jeden von uns.

„Uhmm...kann ich mich noch von allen verabschieden", fragte ich leise, doch Jason hörte es.

„Aber natürlich kleine", sagte mein zweitältester Bruder und lächelte mich glücklich an.

„Bis gleich", meinte ich nur und verschwand aus dem weißen Zimmer.

„Kiara, ich wollte mich von dir verabschieden", sagte ich und umarmte die junge Krankenschwester, die oft für mich da war als es mir schlecht ging.

„Auf wiedersehen meine süße, pass auf dich auf", meinte sie lächelnd und erwiderte die Umarmung.

So verabschiedete ich mich noch von ein paar anderen Pflegern, die in den letzten Jahren für mich da waren. Ich war fröhlich, glücklich aber gleichzeitig traurig.

Und dann gab es noch... Granny.

Sie war eine Oma die ich nie hatte, die immer da war, wenn ich an meinen tiefen Punkten war. Die mir immer aus alten Kinderbüchern vorgelesen hatte, wenn ich nicht schlafen konnte. Die mich getröstet hatte, wenn meine Eltern keine Zeit hatten und auf Geschäftsreisen waren.

Wenn es schlechte Nachrichten gab, war sie immer an meiner Seite.

Und das werde ich nie vergessen, denn sie hatte sich in mein Herz geschlichen und sich dort eingenistet!

„Ich werde dich vermissen, Alice", meinte die Schwester und drückte mir einen kurzen, federleichten Kuss auf den Haaransatz.

„Ich dich auch, Granny Maria", sagte ich und fing leise an zu weinen.

„versprich mir bitte eines", sagte sie und schaute mir tief in die Augen.

„Pass gut auf dich und dein Leben auf. Höre auf deine Brüder und deine Eltern und weine auf keinem Fall einem Jungen hinterher der dich verletzt hat. Verstanden", sagte sie und schaute mich streng an.

„Werde ich machen, Granny. Werde ich machen", sagte ich leise und nahm sie fester in den Arm.

Das war jetzt wohl.

Ab heute beginnt ein neuer Abschnitt in meinem Leben!!!

Alice- Todkrank und doch am LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt