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3 Minuten. So lange war meine Mutter jetzt schon aus dem Haus. Ich hatte Angst. Furchtbare Angst. Nun kann er alles mit mir machen. Ich bin übrigens Nika. Eigentlich heiße ich Annika, diesen Namen hat die Welt aber schon vergessen. Ich bin 16 Jahre alt, und ziemlich fett. Finde ich jedenfalls. Deshalb versuche ich auch abzunehmen. Das letzte Mal, dass meine Mutter weg war, war vor drei Monaten. „Nika! Komm runter! Dein Daddy braucht dich!!", rief er nach mir. Da ich wusste, dass ich keinen Chance hatte, ging ich leise die Treppe runter. Mit einem schmutzigen Grinsen stand er auch schon in der Küchentür. Ich presste meine Augen fest zu, in der Hoffnung, die Welt ausblenden zu können. „Bitte. Ich mach auch alles was du willst.", heulte ich ihn bettelnd an. „Ich brauche dich jetzt aber. Sei brav Kleine, sonst muss ich dich strafen." Nun war ich wie eingefroren. Ich konnte nichts dagegen machen. Er griff nach meinen Oberarm und zog mich mit. Vor seinem Ehebett blieb er stehen. Ich machte die Augen auf. Er grinste hämisch und gab mir eine Ohrfeige, sodass ich aufs Bett fiel. Schmerzerfüllt presste ich meine Augen zu und schwor, sie nie wieder aufzumachen. Ich währenddessen stocksteif da. Es fühlte sich an, als könnte ich mir selbst zuschauen. Das ging über eine Stunde. Es fühlte sich aber an, als hätte er mich tagelang vergewaltigt.

Als er fertig war, ließ er mich einfach liegen. Ich hatte fürchterliche Kopfschmerzen und mir war kotzübel. Als ich meine Kräfte endlich beisammen hatte, ging ich nach oben und duschte. Ich ließ einen Dreiviertel Stunde das Wasser auf mich herabprasseln. Dennoch fühlte ich mich schmutzig. Das Gefühl blieb.

Schließlich zog ich mir meine Schuhe an, nahm meine Jacke und rannte aus dem Haus. Erst vor einer Parkbank wagte ich es, stehen zu bleiben. Ich ging in meinem Kopf noch einmal alles durch. Sekunde für Sekunde. Ohne, dass ich es gemerkt habe, sind Tränen in Sturzbächen über meine Wangen geronnen. Ich konnte erst wieder klar denken, als es schon anfing zu dämmern. „Ist alles in Ordnung?", sagte plötzlich jemand aus dem Nichts. Ich schaute auf, dort standen auf einmal zwei Polizisten. Eine Frau und ein Mann. Sie war sehr schön. Sie hatte lange blonde Haare und wunderschöne grüne Augen. Er hatte fast schwarzes Haar und eisblaue Augen. Wie können Menschen nur so schön sein? Er unterbrach meine Gedanken:„Was hast du denn an deiner Wange gemacht? Hat dich jemand geschlagen?" „I-ich äh..." Ich versuchte mir so schnell wie möglich eine plausible Antwort einfallen zu lassen. Doch ich konnte nicht mehr klar denken. Das Szenario spielte sich immer und immer wieder vor meinen Augen ab. „Du brauchst keine Angst zu haben, du bist in Sicherheit", sagte sie sehr einfühlsam mit beruhigender Stimme. „Ich ruf' mal nen RTW das sieht echt nicht gut aus..." der schwarzhaarige Mann griff schon zu seinem Funkgerät, als ich auf einmal aufsprang und wegrannte. Sie versuchten schon nicht mal mir hinterherzukommen, sie riefen mir nur nach, ich solle nicht vor meinen Problemen weglaufen. Doch ich ignorierte dies und rannte immer weiter, ohne zu wissen, wohin mich meine Beine tragen werden.

Als ich irgendwann im Wald angekommen bin, war es schon dunkel. Ich lehnte mich sitzend gegen einen Baum und schlief rasch ein.

Am nächsten Tag wachte ich schon sehr früh auf. Mein Handydisplay zeigte 6.04 Uhr an. Fuck! ich muss nachhause um meinen Vater Frühstück zu machen! So schnell mich meine Beine trugen, sprintete ich nachhause. Zum Glück war er noch nicht wach, sodass ich mich nicht stressen musste. Ich briet ihm ein Spiegelei und stellte ihm dies mit einer Flasche Bier auf den Tisch. Danach packte ich meine Schulsachen und ging in die Schule. 

Auch wenn es noch sehr früh war, war unser Klassenzimmer schon offen. Die Lehrer waren es gewohnt, dass ich immer so früh komme. Dort erledigte ich noch meine Hausaufgaben, als ich von hinten umarmt wurde. „Hey Baby! Was geht?" Lou. Sie ist schon meine beste Freundin seit ich denken kann. Sie kennt mich besser als ich mich selbst. „Ich mach' noch schnell n bisschen HA. Ist eh total leicht" „Für dich Babe" lachte sie und setzte sich neben mich. Den Schultag brachte ich schnell rum, da ich Schule eigentlich mag. „Girley?", fragte ich sie „Yes?" „Heute um halb drei am Dom?" „Sure"

Zuhause angekommen fand ich Dad betrunken vor dem Fernseher vor. Ich machte ihm schnell Spaghetti alla Bolognese und stellte sie ihm mit einem Bier auf den Tisch. Anschließend musste ich noch aufräumen. Das heißt in diesem Fall Bierflaschen entsorgen und weggeschnippte Zigarettenstummel beseitigen. Ich beeilte mich und wollte gerade zum Dom gehen, als Dad mich aufhielt:„Wo willst du hin du Miststück?" „Ä-äh mit Lou in den Park", stotterte ich verlegen. „Doch nicht jetzt wenn ich dich brauche!", lachte er betrunken. Er torkelte auf mich zu. Ich beschloss ihn zu ignorieren, da er betrunken war. Also wich ich ihm nur gekonnt aus und beeilte mich aus dem Haus zu kommen. Fuck! Er wird mich killen sobald ich wieder da bin... 

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Vielen Dank, dass ihr meine Story lest! 😊

Neue Kapitel werden in Kürze kommen (denn in der Kürze liegt die Würze 😂)

Kiss,

eure Toni 🌵

ASDS//Das Leben endet, die Liebe nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt