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Piep. Piep. Piep. Ich wurde mal wieder von einem nervigen Piepen geweckt, woraus ich schließen konnte, dass ich im Krankenhaus sein musste. Kein Wunder, ich hatte ja keine Kontrolle mehr über mich selbst. Mir wurde ein Zugang gelegt und ein EKG angeschlossen. Ausnahmsweise, ließ ich den Zugang mal in meinem Arm. Auch wenn es mir schwer fiel. Schließlich musste ich ja auch so langsam kooperativ werden. Ich habe gelernt, je mehr ich mitarbeite, desto schneller komme ich hier wieder raus. Ich drückte den Knopf, damit ich erfahren würde, wie lange ich noch hier bleiben muss. Es kam auch sofort eine Ärztin rein:„Hi ich bin Tabea Rohde. Mich kannst du aber auch nur Tabea nennen. Ist alles in Ordnung?" „Ja, ich wollte nur fragen, wie lange ich noch hier bleiben muss, bzw. was genau passiert ist..." „Ok, du hattest einen ziemlichen Flashback, was wahrscheinlich an den ganzen Erinnerungen an dein Zuhause liegt. Du hast angefangen zu hyperventilieren, was bei einer Panikattacke ganz normal ist. Meine Kollegen haben dir dann Beruhigungsmittel gespritzt und du wurdest hierher gebracht. Wahrscheinlich musst du nur noch eine nacht hierbleiben." Flashback also. Wieso hatte niemand das Blut weggeputzt? Etwas Rücksicht währe da schon angebracht gewesen. Ich war nur froh, dass es jetzt vorbei ist. Das war der erste Flashback in meinem Leben und hoffentlich auch der letzte. „Ist Phil hier?" Schließlich hatte er ja Dienst. Ob Notarzt oder im Krankenhaus, hatte Alex nicht gesagt. Wäre echt schön, wenn er jetzt hier wäre. Dann könnte ich jemandem alles erzählen. Ob ich mich das wirklich traue, ist dann eine andere Sache. Ich weiß nicht. Schließlich kenne ich ihn gerade mal eine Woche. Jemanden zu vertrauen, ist wie ihm ein Messer zu geben. Entweder er beschützt dich damit, oder er verletzt dich. Naja glaube ehrlich gesagt nicht, dass Phil vorhat, mich zu verletzen. Trotzdem sollte ich auf der Hut sein. Er könnte mich ja zu einem Psychologen schicken. So besorgt wie der ist. Da wären mir dann Alex und Franco auch keine große Hilfe. Ganz im Gegenteil, wahrscheinlich würden sie ihn mit seiner Entscheidung unterstützen. 

„Hey Annika. Wie gehts dir?" Phil. Ich hatte gar nicht gehört, wie diese Tabea den Raum verlassen, und er ihn betreten hatte. Er arbeitete anscheinend wirklich hier, denn er trug einen Kittel als Dienstkleidung. „Mir gehts gut. Wo ist Alex hin?" Schließlich war Alex ja die ganze Zeit bei mir. Hatte er sich nicht freigenommen? „Siehste? Du bist auch mal besorgt..Ihn hat das ganze ziemlich mitgenommen... Er ist etwas schwach auf den Beinen, ihm gehts aber soweit gut. Er hat sich nur solche Sorgen gemacht. Nun aber zu dir: Was war da los?" Sagen oder nicht? Fuck, was soll ich tun? Ok, ich könnte mich ja ganz langsam an ihn herantasten. „Ja ich.... Wir sind halt reingegangen, klar ich war aufgeregt und alles, ich hatte aber keine Angst. Ich bin dann als erstes in die Küche gegangen, wo ihr ganzes Blut lag. Ich.... ich war so schockiert und... Es war ja schließlich ihr Blut und" „Sch Annika. Alles wird gut" In dieser ganzen Aufregung hatte ich gar nicht bemerkt, dass ich zu weinen angefangen hatte. Das EKG piepste nun Sturm und war ziemlich laut. „Ich schalte das mal lieber ab. Das nervt total.", grinste er. Er stand gerade auf, als sein Piepser ertönte. „Tut mir echt leid aber ich muss los. Ich werde Alex aber sagen, dass du wach bist." Mann. Immer wenn ich gerade Hilfe brauche. Naja, eigentlich war ich schon ziemlich müde. Mit diesem Gedanken war ich dann auch schon eingeschlafen.

„Jaja mir gehts gut, jetzt lass mich doch endlich zu ihr." Diese vertraute Stimme tat sehr gut. Alex war hier. Müde öffnete ich die Augen und gähnte erstmal. Auf Alex' Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Nun sah ich auch, mit wem er die ganze Zeit geredet hatte: Franco. Ich kannte Franco noch nicht so gut, weshalb ich mich dazu entschied, Alex später alles zu erzählen. „Na, wie gehts dir?" „Soweit gut. Und dir? Ich habe gehört, dass es dir auch schlecht geht?" Auf Francos Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Nein, das glauben nur alle." Er schien ziemlich genervt. Aber ich hatte mal irgendwo gehört, dass Ärzte/innen die schlechtesten Patienten sein sollen. Nun konnte auch ich wieder Lachen. Es tat gut, da ich seit meinem Flashback mehr auf pennen war. „Was hat Tabea denn gesagt, wann du wieder rauskannst?" „Erst morgen." ich stöhnte laut auf. Ich hatte gar keine Lust auf eine Nacht im Krankenhaus. „Du scheinst ziemlich genervt. Aber ich habe eine Überraschung für dich.", grinste nun auch Alex. Eine Überraschung? Für mich? Was das wohl sein könnte?

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Habt ihr irgendwelche Allergien? 🤧

Kiss,

eure Toni 🌵

ASDS//Das Leben endet, die Liebe nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt