Kapitel 14

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„Was willst du, Daemon?" Angst machte sich in mir breit und ich wich einige Schritte zurück. Ich musste raus aus dieser dunklen Gasse. Und das schnell. Er brauchte nur zwei Schritte um den Abstand zwischen uns wieder zu vernichten. Er packte meine Arme und presste mich an die Hauswand des Clubs.

 Er hatte meine Freundin umgebracht, und auch einen kleinen Teil von mir. Auch das letzte bisschen, dass ich an ihm anziehend gefunden hatte, verwandelte sich urplötzlich in glühende Wut. Ich schrie. So laut, wie ich noch nie in meinem Leben geschrien hatte und begann wild um mich zu treten. Der Scheißkerl, konnte mich mal. 

Mein Knie traf seinen Oberschenkel und Daemon stöhnte schmerzerfüllt auf. Er verschloss meinen Mund mit seiner Hand und pinnte mich förmlich mit seinem Körper gegen die Wand. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, er war einfach zu stark, als dass ich ihn auch nur um einen Millimeter beiseite schieben hätte können.

„Eden, ich weiß, dass du mich im Moment hasst. Aber ich weiß auch dass du mich willst. Mach es uns beiden einfacher indem du es einfach zugibst." Ich biss in seine Hand, weil es das einzige war, was ich noch ausrichten konnte. Ich schnappte nach Luft.

„Daemon du bist in etwa der letzte Mensch, den ich möchte."

Er lächelte mich traurig an.

„Ich weiß, dass du das gerade denkst. Aber wir sind für einander bestimmt. Ich wusste es vom ersten Moment an. Ich habe sieben Jahre gewartet, um dich zu bekommen. Ich denke das reicht." Ich sah ihn entsetzt an.

„Daemon, lass mich los", mehr zischte ich die Worte als, dass ich sie sprach.

„Nein. Tut mir leid." Er presste seinen Mund auf meinen. Wie vor wenige Tagen auch, nur dass ich dieses Mal Hass statt Erregung emfpfand. Ich drehte meinen Kopf, was ihn zum Knurren brachte. Er packte mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen.

„Hast du denn ganz vergessen, was die Rose auf dir bedeutet. Du hast mir ein Versprechen gegeben, Eden. Du gehörst zu mir. Nein. Du gehörst mir. Wenn ich dir sage, dass du mit mir kommen sollst, dann wirst du das tun. Wenn ich dir sage, dass ich dich nackt sehen möchte, dann wirst du dich ausziehen und wenn ich dich ficke dann wird es dir gefallen. Du..." Ich schaltete alle meine Gefühle und Gedanken aus. Nur am Rande nahm ich wahr, dass Daemon nicht mehr dazu kam mir zu sagen, was mit mir war.

„Lass sie los. Und Hände nach oben" Ein bedrohliches Klicken ertönte. Daemon seufzte, stieß sich von der Wand und mir ab. Da mich nun nichts mehr hielt, und meine Knie nachgaben, sank ich zu Boden. Ein Knall zerriss die Stille und dann ein Schrei. Es war mir egal. Daemons Körper fiel neben mir zu Boden und dort blieb er auch liegen. Mein Kopf funktionierte nicht mehr. Ich konnte das alles gar nicht verarbeiten. Ich sollte weglaufen, doch stattdessen blieb ich einfach sitzen.

„Eden." Eine sanfte Stimme riss mich aus meiner Starre. Der leichten Bestimmtheit in ihr entnahm ich, dass sie nicht zu ersten Mal meinen Namen gesagt hatte. James. Er schien kurz zu überlegen, dann legte er einen Arm um meine Taille, den anderen schob er unter meine Knie. Er hob mich hoch, als wöge ich nichts. Ich hatte ihm misstraut, das ja. Doch im Fall von Daemon hatte er zweifelsohne Recht behalten und gerade im diesen Moment, war ich unendlich erleichtert, dass er da war.

„Es tut mir leid. Aber wir müssen hier weg. Er ist nur bewusstlos und am besten haben wir New York bereits verlassen, wenn er wieder zu sich kommt."

Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Für einen Moment erlaubte ich mir einfach durchzuatmen.

„Was ist mit Sam?" Es wäre schrecklich für ihn, wenn ich plötzlich einfach verschwinden würde. Zum zweiten Mal.

„Ich kümmere mich darum. Ich habe es nicht verdient, das weiß ich. Aber du musst mir dieses eine letzte Mal bedingungslos vertrauen. Eden." Sobald Daemon aufwachen würde, würde er mich suchen. Er hatte genug Kontakte, um mich in ganz New York aufzuspüren.

EdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt