Kapitel 1

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Ich rannte und rannte, obwohl ich schon lange am Ende meiner Kräfte war. Aber ich musste trotzdem weiterrennen wenn ich leben wollte.
Wie lange ich bereits unterwegs war wusste ich schon gar nicht mehr. Es war Nacht gewesen als ich losgerannt war und auch jetzt war die Nacht nicht weit weg. Wie viele Nächte dazwischen lagem, konnte ich nicht sagen. Vielleicht war nur eine aber vielleicht waren es auch vier oder fünf, keine Ahnung. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ausserdem wusste ich weder wo genau ich gestartet war, noch in welche Richtung ich eigentlich rannte, da ich diese auch ständig geändert hatte um mögliche Verfolger loszuwerden. Ich bin durch Flüsse und Wüsten gerannt und war mir eigentlich sicher, keine Spuren hinterlassen zu haben aber ich wollte ganz sicher sein. Vielleicht wurde ich nocht nicht einmal verfolgt, wer wusste das schon so genau. Aber mein Instinkt riet mir, zu rennen und mich in sicherheit zu bringen. Obwohl ich ehrlich gesagt keine Ahnung hatte was Sicherheit bedeutete...
Ich stoppte ein weiteres mal um kurz ein paar Minuten zu verschnaufen. Es wurde langsam dunkel und ich spürte, dass ich nicht mehr lange so weitermachen konnte. Mein Chakra war längst aufgebraucht und auch sonst fehlte mir die Energie um noch lange durchzuhalten. Aber so lange ich mich noch irgendwie auf den Beinen halten konnte, so lange würde ich weitergehen. Also rannte ich wieder los, wenn auch wesentlich langsamer als zuvor.

Irgendwann kam ich auf eine Strasse, die durch einen Wald führte und da es schon ziemlich dunkel war, ging ich auf ihr weiter. Vielleicht hatte ich Glück und würde so auf ein Dorf stossen. Früher oder später würde ich etwas zu essen brauchen und unter einer grossen Anzahl an Menschen konnte ich mich womöglich besser verstecken als alleine in der Wildnis.
Während ich also immer langsamer wurde, sah ich in der Ferne ein grosses Tor, welches offen stand. Der Eingang zu einem Dorf?
Während ich unsicher näher kam, erkannte ich einen Schatten, der sich vom Tor her auf mich zubewegte. Konnte es sein, dass man mich trotz allen Vorkehrungen bereits gefunden hatte? Nein, dass konnte ich mir kaum vorstellen. Woher sollten sie wissen in welche Richtung ich gerannt war? Ich wusste es ja selber nicht. Vielleicht jemand der das Dorf bewachte? Sollte ich fliehen oder es auf einen Kampf ankommen lassen? "Mach dich nicht lächerlich." Sagte ich zu mir selbst. "Du hast weder Chakra noch sonst irgendwelche Energie. Im Moment würde dich sogar eine blinde Oma ohne Problem vermöbeln können." Also ging ich einfach weiter. Ich war lange genug weggerannt, ich konnte nicht mehr. Entweder hatte ich Glück oder ich wäre in ein paar Sekunden tot. Es war mir ehrlichgesagt gerade egal. Nur weglaufen konnte ich nicht länger.
Ein paar Meter vor der unbekannten Person war ich mir sicher, dass ich ihn nicht kannte. In unserer Gruppe hatte nämlich niemand weisses Haar. Jetzt konnte ich nur noch hoffen dass er mich trotzdem nicht gleich töten würde. Ich wusste nicht in welchem Land ich war und wie hier Fremde empfangen wurde. Ausserdem würde ich, nach mehreren Tagen in der Wildnis, vermutlich ziemlich schlimm aussehen.
Etwa einen Meter vor ihm blieb ich stehen. Ich hörte zwar dass er etwas zu mir sagte, aber ich konnte die Worte nich mehr verarbeiten da ich bereits nach vorne wegkippte. Die letzten Tage waren zu viel gewesen und mein Körper gab nun endgültig auf. Bevor ich das Bewusstsein komplett verlor spürte ich noch, dass ich aufgefangen wurde bevor ich zu Boden stürzte. Danach wurde es schwarz.

Ich merkte wie ich langsam wach wurde. Aber nicht richtig wach. Irgendwie war nicht mehr komplett alles schwarz aber so richtig im hier und jetzt war ich auch noch nicht. So wie wenn man Nachts wach wird aber kurz darauf wieder einschläft. Ich versuchte mich zu erinnern was passiert war aber ich war zu müde. Kurz darauf driftete ich wieder in den Schlaf weg.

Ein weiteres mal wurde ich wach und dieses Mal war mein Verstand etwas klarer und ich konnte sogar mehrere Stimmen um mich herum wahrnehmen. "Was sollen wir mit ihr machen, Tsunade?" Das war die Stimme einer Frau. "Hmm, ich weiss nicht. Was wenn sie ein Spion von Akatsuki oder Orochimaru ist? Auch wenn es in letzter Zeit ruhig war, weiss ich nicht ob wir hier Fremden aufnehmen sollten. Sobald sie zu sich kommt und sich einigermaßenerholt hat, sollte sie besser wieder gehn." Dass war die Stimme einer anderen Frau. "Und wenn sie kein Spion ist sondern nur jemand, der Hilfe braucht?" Wieder die Frau die zuerst gesprochen hatte. "Wenn ich dazu auch etwas sagen darf...?" Dieses mal sprach ein Mann. "Nur zu Kakashi." Meinte die Frau Nummer 2. "Wir sollten ihr wenigstens die Chance geben uns zu erzählen wer sie ist und woher sie kommt. Notfalls kann Ibiki mit ihr reden oder Inoichi um herauszufinden ob sie lügt. Aber mein Gefühl sagt mir, sie ist vor irgendetwas oder irgendjemanden weggelaufen ist. Du hättest die Panik in ihren Augen sehn sollen, kurz bevor sie das Bewusstsein verloren hat..." Lange war es still und ich war kurz davor wieder einzuschlafen, als die zweite Frau nochmals etwas sagte. "Na gut Kakashi, sie bekommt eine Chance. Aber du wirst so lange hier bleiben und ein Auge auf sie werfen und mit ihr reden, sobald sie wach ist. Danach erstattest du mir sofort Bericht und dann werde ich entscheiden..." Mehr bekam ich von der Unterhaltung nicht mehr mit.

Ich setzte mich abrupt auf. Mein Atem ging schneller, ich schwitzte und Panik erfüllte mich. Dieser Traum... "Ganz ruhig, hier tut dir niemand was." Irritiert sah ich mich um. Ich lag in einem Bett in einem Zimmer, welches im Dämmerlicht lag. Entweder wurde es gerade Nacht oder aber ein neuer Tag brach an. "Wo bin ich?" Mein Kopf war noch nicht voll da und ich versuchte die einzelnen Bilder zu einem Kompletten Film zusamenzusetzten. "Du bist im Krankenhaus von Konohagakure." Ich sah nach links zu der Stimme und auf einem Stuhl sass ein junger Mann mit weissen Haaren, der in ein Buch vertieft war. Oh, diese Haare... Ich konnte mich erinnern. Ich bin vor einem Tor umgekippt und das letzte woran ich mich erinnerte, waren weisse Haare. Konnte es sein dass es die selbe Person war? "Konohagakure...?" Ich muss zugeben, ich kannte mich in der Geographie und den anderen Ländern nicht wirklich aus. "Das liegt ziemlich Zentral im Feuerreich." Wurde ich aufgeklärt. Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte. Auch wenn ich noch immer nicht wirklich wusste, wo genau das Feuerreich lag." Mein Name ist Kakashi Hatake und für mich ist es jetzt wichtig zu erfahren woher du kommst und was deine Absichten sind?" Er betrachtete mich und ich sah ihn zum ersten Mal richtig an. Er trug sein Ninja Stirnband schräg über seinem linken Auge und seine untere Gesichtshälfte wurde von einer Maske verdeckt. Interessant. Ob vielleicht sein Gesicht entstellt war oder was war der Grund für sein fast komplett verdecktes Gesicht? "Meine Absichten?" Ich wusste nicht genau, was er damit meinte. "Hör zu... Wie lautet eigentlich dein Name?" "Man nennt mich 5." Ich zeigte ihm das Tattoo auf meinem linken Handgelenk. "Dein Name ist fünf?" "So hat man mich genannt, ja." "Hmm, und woher kommst du?" "Ich weiss nicht, wir waren immer unterwegs." "Und wer ist wir?" Wie sollte ich ihm das alles erklären? "Ich denke, ich fange am besten ganz von vorne an mit erzählen. Ich kann es schlecht vergleichen aber ich vermute mein Leben war anders als das was du vielleicht als Normal empfindest. Aber das wird eine Weile dauern." Meinte ich. Jedenfalls hatte ich seit längerem das Gefühl, das irgendwas in meinem Leben nicht richtig war. Er zuckte mit den Schultern. "Kein Problem, ich hab Zeit." Und zum aller erste Mal erzählte ich jemanden meine ganze Geschichte.

Mein Weg als NinjaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt