Der Nähkurs 🧵

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Der darauffolgende Schultag verläuft relativ entspannt. Du hast deine Pausen mit Mitsuya und seiner Freundesgruppe verbracht. Das Verhältnis zwischen Peh und dir scheint sich schon etwas gelockert zu haben. Ihr teilt einen ähnlichen Humor. Er ist viel sympathischer als der erste Eindruck es vermuten lässt.

Nach der Klingel wartet bereits dein Freund aus Kindheitstagen vor dem Klassenzimmer auf dich. Deine Mitschüler verdecken mit den Händen ihre Münder. Sie lästern.

Ihr macht euch gemeinsam auf den Weg zum Nähkurs. “Mach dir keine Sorgen. Die sagen nichts Böses. Die denken nur, wir wären ein Paar”, beruhigt Mitsuya dich und scherzt kurz darauf mit einer aufgesetzten Stimme, “Was sollen die sonst denken? Ich bin nun mal ein Frauenmagnet.” Es bringt dich dazu, ihn unabsichtlich auszulachen.

“Darf ich euch unser neues Mitglied vorstellen? Das ist Kyou”, stellt er dich lautstark dem Rest des Kurses vor und flüstert dir zwinkernd zu, “Wenn du Hilfe brauchst, frag mich direkt.”

“Aber ich weiß doch gar nicht, wie das geht oder was ich machen soll, Mitsu-kun”, verrätst du hilflos und schmollst ihn mit großen Augen an, wodurch er weich wird. Der Silberhaarige deutet auf den Platz neben seinem und bemerkt neckisch, “Eine blutige Anfängerin also. Das wird lustig.”

Er zeigt dir, wie man die Nähmaschine bedient und den Stoff führt, was du erfolglos einige Male umsetzt. Du sinkst auf dem Stuhl zusammen und verlierst jegliches Selbstbewusstsein.

“Hey, komm schon! Wir waren alle mal an dem Punkt. Ich helf dir solange bis es klappt”, spricht Mitsuya dir Mut zu. Du reißt dich für ihn zusammen und lässt dir nochmal unter die Arme greifen. Er stellt sich plötzlich hinter dich und bewegt deine Hände wie seine. Du spürst einzig deinen Puls, der dir die Kehle nach und nach zuschnürt.

Ihr seid Freude seitdem ihr denken könnt und trotzdem fühlt es sich an, als würde dich ein vollkommen Fremder berühren. Früher wärst du dabei nicht so ausgeflippt wie in diesem Moment.
Es zeigt dir, dass dein Bild von Mitsuya sich über die Jahre verändert hat. Er ist nicht mehr der kleine Junge, mit dem du nachts durch die halbe Stadt geschlendert bist. Er ist mittlerweile ein ganzes Stück größer als du, wirkt stärker, sowohl mental als auch physisch, und ist ein waschechter Gentleman.

Nach diesem Vorfall hast du dich förmlich auf das Ende des Schultages gefreut. Dir ist es peinlich, dass gerade dein Kindheitsfreund in dir solche Emotionen erweckt hat.

Du bist dir sicher, dass du nicht verliebt in ihn sein würdest. Trotzdem war es ein schöner Moment, der unfassbar romantisch hätte werden können.

Eilig rauschst du aus dem Gebäude, dicht gefolgt von Mitsuya, der dich mit einer Frage aufhält, “Alles gut bei dir?” “Oh, ja. Ich muss nur dringend nach Hause, weil ich meiner Mom was versprochen habe”, erfindest du eine Ausrede.

Es ist die perfekte Vorlage für sein immerwährendes Angebot und du realisierst es zu spät, “Komm, ich fahr dich schnell… oder wohl doch lieber langsam.” Dir fällt keine Lüge ein, sodass du akzeptierst mit einem flauen Magengefühl, das du nicht nur wegen des Motorrades bekommst.

Wie versprochen, fährt Mitsuya tatsächlich in einem geringen Tempo und du musst dich nicht an ihm festklammern. Vor dem Wohnhaus setzt er dich ab und lädt dich erneut ein, zu einem der Treffen Tomans am Donnerstagabend mitzukommen.

Deine Gedanken schweifen um Hanma in dieser Sekunde. Du wunderst dich, was er wohl davon halten würde, wenn du wieder dort erscheinst. Um einer Diskussion aus dem Weg zu gehen, sagst du zu, bist dir insgeheim jedoch nicht sicher, ob du den Silberhaarigen begleiten möchtest.

 Um einer Diskussion aus dem Weg zu gehen, sagst du zu, bist dir insgeheim jedoch nicht sicher, ob du den Silberhaarigen begleiten möchtest

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Am Mittwoch kommst du zu spät aus dem Bett, nachdem du die Nacht wachgelegen und mit Mitsuya geschrieben hattest. Du stürmst geradewegs in einen Jungen mit hellblondem Undercut, den du zuvor noch nie gesehen hast.
“Tut mir leid”, rufst du und rast blitzschnell aus dem Gebäude - ohne eine Sekunde zu verschwenden -, um rechtzeitig die Schule zu erreichen. Nicht mal sein Gesicht hast du angesehen.

Gestern ist deine neue Schulkleidung angekommen und du trägst an diesem Tag endlich die Uniform der Haruki. Ein weißes Hemd, blauer Rock und ein ebenso blauer Kragen mit einem weißen Streifen.

 Ein weißes Hemd, blauer Rock und ein ebenso blauer Kragen mit einem weißen Streifen

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Das Wetter ist frisch und macht dich sofort hellwach. Warme Sonnenstrahlen berühren deine Haut und du schnellst durch die Straßen bis du am Schultor nach Luft schnappst.

Peh und dein bester Freund kommen auf dich zu und sorgen sich, „Warum hast du es so eilig?“ Der Silberhaarige hebt mit einem schelmischen Grinsen die Augenbraue. Er ahnt, dass du verschlafen haben musst und deutet auf die Uhrzeit.

Erleichtert atmest du auf und siehst, dass es bis zum Beginn des Unterrichts noch eine Viertelstunde dauert. Lachen bricht bei ihm aus, während sein Kumpel mit dem irren Blick nur Bahnhof versteht und du beschämt wegblickst.

„Die Uniform steht dir“, kommentiert er und mustert dich. Du teilst ihnen mit, dass du gleich empfindest und kritisierst, „Meine Alte hat mir nicht so sehr gefallen wie diese.“

Peh steht zu deinem Missfallen wie so oft außen vor. Du bemerkst sein blaues, gemustertes Hemd unter der Schulkleidung und äußerst, dass es cool aussehe. Er wirkt verblüfft und bedankt sich bei dir.

Dein Kindheitsfreund verdreht lachend die Augen, schüttelt entsetzt den Kopf und behauptet, „Hab ich dir doch gesagt.“ „Halt‘s Maul, deine Meinung interessiert keinen“, meckert Peh und boxt ihn freundschaftlich, woraufhin ihr ausgelassen lacht.

Beim Nähkurs weist Mitsuya an, dass du dich an dem Bezug für ein Kissen probieren sollst. Dafür stellt er dir Stoffreste zur Verfügung. Ihr sitzt nebeneinander und du bekommst andauernd mit, wie gefragt er und seine Meinung unter den Mitgliedern ist.

Als alle ruhig arbeiten, finden er und du Zeit für eine Unterhaltung. „Das Treffen morgen ist schon eine Stunde nach dem Kurs“, greift Mitsuya eure Verabredung auf. Du hast es natürlich nicht vergessen, wolltest das Thema aber umgehen. Die vergangene Nacht hast du dir eingeredet, dass es Hanma nicht passen wird.

Du erinnerst dich daran, dass er vor deiner Haustüre stand und dachte, du würdest ihn ausspionieren. Und du gestehst dir ein, dass es tatsächlich den Eindruck gemacht habe.

Du lächelst deinem Kindheitsfreund gestellt entgegen, nickst wortlos und wendest dich wieder der Aufgabe zu. Innerlich bist du frustriert und möchtest dich eigentlich aus Shuji’s Angelegenheiten raushalten, jedoch auf der anderen Seite deinen besten Freund nicht enttäuschen.

Auf dem Weg Heim blickst du auf das Gelände der Oberschule, die ein paar Straßen von der Haruki entfernt ist. Dir tritt ein großer Kerl mit schwarzen, hochgegelten Haaren in den Fokus. Er steht weiter entfernt mit dem Rücken zu dir und unterhält sich mit anderen Typen.

Zuerst bist du dir unsicher, dementierst dann allerdings deine Vermutung und flüsterst mit einem leisen Kichern und Kopfschütteln, „Nein, das ist er nicht.“

Plötzlich erscheint Mitsuya auf der Straße und tuckert neben dir in Schrittgeschwindigkeit her. Du bleibst stehen und hörst ihm zu, „Wieso bist du immer so schnell weg? Mir macht es nichts aus, dich nach Hause zu fahren.“ Er klopft auf den Sitz hinter sich und du springst zähneknirschend auf, kommst am Ende immerhin unversehrt an.

„Du bist so ein Angsthase, Kyou“, ärgert der Silberhaarige dich und düst winkend davon mit den Worten, „Na dann, wir sehen uns morgen.“

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Schönen Abend miteinander 👋🏻

hier ist das nächste Kapitel ✍️🏻 wie immer hoffe ich, dass es euch gefällt 💓 wünsche euch noch einen weiteren, schönen Abend, Morgen oder Tag 🙌🏻

xox scelbelle 🌸

Tokyo Revengers x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt