Eine Woche später hast du dich soweit an die neue Schule gewöhnt und dich mit den anderen Mädchen aus dem Handwerkskurs angefreundet. Sie helfen dir, da das Nähen sich zu einer Leidenschaft für dich entwickelt hat.
Die Pausen verbringst du mit Mitsuya, Peh und ihren anderen Freunden. Als einziges Mädchen in der Clique stichst du zwar als eine Art Außenseiter hervor, bist bei ihnen aber herzlich Willkommen.
In deiner Klasse wurdest du mittlerweile aufgenommen und siehst einige Mitschüler als Freunde an, auch wenn ihr euch bisher kaum kennt.
Dein silberhaariger Freund hat dich zu einem Treffen am Freitagabend eingeladen, auf dessen Weg ihr in diesem Augenblick seid.
Dadurch, dass er dich die letzten zwei Wochen meistens nach Hause gefahren hat, gewöhnst du dich allmählich an das Fahren auf einem Motorrad.
Vor den Treppen zum Schrein suchst du einen Ausweg und fragst, „Soll ich nicht lieber hier unten warten?" „Jetzt hab dich doch nicht so, Kyou!", entgegnet Mitsuya und zerrt dich am Handgelenk zum Musashi Schrein.
Natürlich ist Hanma anwesend und erspäht dich. Der desinteressierte Ausdruck auf seinem Gesicht verdreht dir den Magen. Enttäuscht senkst du deinen Blick zu Boden. Deine Laune ist im Keller.
Mikey erreicht den Platz, erkennt dich und winkt dir offensichtlich zu. Köpfe drehen sich neugierig in deine Richtung. Dir steigt die Röte mit einer erdrückenden Wärme ins Gesicht. Du grinst panisch und winkst zögerlich zurück.
Nachdem die Versammlung sich aufgelöst hat, stehen nur noch Mitsuya, Peh, Mikey, Draken und zwei andere Kerle zusammen.
Dein bester Freund fordert dich mit einer Handgeste auf, herzukommen, und du gehst schüchtern auf die sechs Jungs zu.
Du schaust dir die beiden an. Der Auffälligere ist groß, breit gebaut und hat kahl rasierte Seiten mit blondem Haupthaar. Plötzlich läuft dir ein eiskalter Schauer über den Rücken und du trittst einen Schritt zurück mit geweiteten Augen und geöffnetem Mund.
Du erlangst die vergessene Erinnerung zurück. Er sei es gewesen, der dich damals beim Fest mit einem Faustschlag ohnmächtig machte. Es ist das Gesicht, das nur verschwommen vor deinen Augen zu sehen war. Wegen ihm wärst du im Krankenhaus gelandet. Wieso es dir erst nach so langer Zeit einfällt, kannst du nicht nachvollziehen.
„Ich glaube, du bist letzte Woche gegen mich gelaufen", liegt der andere von den Zweien richtig und lacht erstaunt. Du erkennst den blonden Undercut. Beschämt weichst du seinem Blick aus und zweifelst daran, dass dies reiner Zufall sei.
Beim Anblick seines Gesichts stellst du zugleich fest, dass er beim Kampf gegen Valhalla dabei war. Der schwarzhaarige Kerl fiel in seine Arme. Du kriegst das dramatische Bild nicht aus deinem Kopf.
Anders als damals, sieht er an diesem Abend wie ein komplett veränderter Mensch aus. Er strahlt bis über beide Ohren und wirkt heiter.
„Das sind Yasuhiro und Chifuyu, aber die haben leider was anderes vor", bedauert Mitsuya und stellt dich ihnen vor. Sofort verabschieden sich beide nach einer kurzen Begrüßung und machen sich auf den Weg die Treppen hinunter.
Mikey zieht deine Aufmerksamkeit auf sich und holt für ein High Five aus, welches du enthusiastisch erwiderst. „Die anderen ignorieren meine High Fives meistens", sagt er und klingt gekünstelt traurig. Draken schüttelt schmunzelnd den Kopf und murmelt, „Du bist echt so ein Kleinkind."
Gemeinsam zieht ihr durch die Straßen und holt euch was zu trinken. Bis in die Nacht streift ihr durch den Park und unterhaltet euch. Vor Allem mit Peh verstehst du dich auffällig gut. Mikey witzelt, „Seit wann hast du denn eine Schwester, Peh?" Ihr lächelt euch amüsiert an.
Eure Unternehmungen nach den Gangtreffen werden zu einer Art Routine, auf die du nicht länger verzichten möchtest.
Inzwischen bist du dir sicher, dass Shuji den Kontakt zu dir abgebrochen hat. Seine ignorante Haltung dir gegenüber nimmst du schweren Herzens hin.
Bis plötzlich am Samstagabend eine Nachricht auf deinem Handy erscheint und du entgeistert seinen Namen auf dem Display liest.
„Komm zum Park", befiehlt er. Euer letztes Treffen ist exakt drei Wochen her. Das Wetter ist mild. Du richtest dich ohne zweiten Gedanken her und ziehst deinen Mantel über.
Die Wohnungstüre fällt zu, während du in deiner Tasche kramst und verzweifelt feststellst, dass du den Schlüssel vergessen hast. Sie ist verschlossen. Es ist zwecklos.
„Hey", hörst du seine exzentrische Stimme hinter deinem Rücken und drehst dich in einem Atemzug überrascht um. Tatsächlich steht Shuji gegenüber von dir, grinst vor sich hin und hebt begrüßend seine Hand in die Höhe.
Unsicher fragst du nach, „Wollten wir uns nicht eigentlich im Park treffen?" „Wie dumm von mir. Da hätt' ich mir den Weg ja sparen können", fasst er sich empört an den Kopf und schauspielert deutlich überzogen.
Es wird ruhig zwischen euch. Du hast das Verlangen, dich zu entschuldigen, „Tut mir leid, dass ich mich so in dein Leben einmische, Hanma." Endlich konntest du es loswerden.
Sein Gesichtsausdruck scheint perplex. „Was?", dann versteht er und beruhigt dich, „Oh, du meinst wegen der Treffen? Das macht mir nichts aus." Dir fällt ein Stein vom Herzen.
Dennoch verstehst du nicht, weshalb Shuji sich in dem Fall derart distanziert verhält, und hakst nach. „Mir wäre es lieber, wenn keiner von dem Kontakt zwischen uns weiß. Nicht viele von Toman können mich ausstehen", erklärt er unruhig mit einem verlegenen Grinsen und kratzt sich am Hinterkopf.
Während ihr so durch die Gegend spaziert, stellst du dir die Frage, ob Shuji dich beschützen wolle, indem er eure Freundschaft geheimhält.
Geschmeichelt von der Vorstellung spielst du mit deinen Fingern und schmunzelst. Du malst dir aus, dass du ihm viel bedeuten könnest. Dein Herz klopft in deiner Brust wie verrückt.
Hanma beschäftigt seit geraumer Zeit ein Thema, „Sag mal, Kyou, was ist mit deinen Eltern?" Mit großen Augen schaust du ihn an. Irgendwie erfreut dich sein Interesse an dir und du antwortest ihm, „Meine Mutter ist Chirurgin, die muss oft zur Arbeit bei Notfällen."
Du zögerst für wenige Sekunden und dein Blick senkt sich, bevor du zu deinem Nebenmann hochschaust und heiter erzählst, „Meinen Vater habe ich nie kennengelernt. Der ist vor meiner Geburt infolge einer Blutvergiftung gestorben."
Nun ist seine Stimmung spürbar geknickt und du wechselst aufmerksam das Gespräch, „Wie ist es bei dir, Hanma?"
Dein freundliches Lächeln steckt ihn an. Er schaut in den fernen Horizont und entgegnet, „Mein Dad ist nur selten Zuhause und meistens im Ausland auf Montage. Und meine Mom, nun ja, die hat ihn damals betrogen und ist mit ihrem Lover nach Südkorea." Verlegen richtet er sein Gesicht weg von dir und ihm rutscht zeitgleich ein leises Fluchen heraus, „Diese Schlampe."
Du empfindest Empathie für seinen Vater, „Wenn mir das passieren würde, wäre ich am Boden zerstört." Shuji nickt zustimmend und bemerkt schulterzuckend, „Früher dachte ich, meine Eltern würden sich niemals trennen. Sie wirkten immer so glücklich zusammen."
Äußerlich lässt er gerne den gefühlskalten, furchteinflößenden Gangster raushängen, aber in seiner Stimme hörst du eine gewisse Melancholie, die dich tief ergreift.
Mitleidig lächelst du ihm entgegen und er fragt sich in einem ungläubigen Ton, „Was laber ich hier eigentlich für eine Scheiße?" Gerade als du ihm reinreden möchtest, schlägt Hanma nüchtern vor, „Es ist wirklich spät geworden. Wir sollten zurückgehen."
Du fühlst dich schuldig für seine derzeitige Gefühlslage und bereust zutiefst, dass du ihn auf seine Eltern angesprochen hast. Irgendwas muss dir einfallen, um ihn aufzumuntern, bevor er weg ist.
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Hi ihr 👋🏻
ich halte mein Versprechen und habe mich beeilt mit diesem Kapitel. ✍️🏻 Wünsche euch noch einen schönen Abend, eine schöne Nacht oder einen schönen Tag. 💓
xox scelbelle 🌸
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Tokyo Revengers x Reader
FanfictionKeine Manga-Spoiler! ♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎♥︎ Dir widerfährt ein drastischer Unfall, doch ein unbekannter Junge rettet dich aus der lebensgefährlichen Situation und wird zum Kernpunkt deines Lebens. Infolgedessen wirst du von...