22 - Jason Path (Ende)

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Als ich aufwache, erschrecke ich mich kurz. Dann muss ich unwillkürlich grinsen. Die starken Arme, die mich nicht eine Sekunde lang los gelassen haben, sind die von Jason. Ich kuschel mich noch näher an ihn ran und merke, wie er im Halbschlaf seinen Griff um mich verstärkt. "Jason?", frage ich leise. "Hmmm", murrt er nur und streicht mir mit seiner freien Hand über mein Haar. "Noch so früh....", nuschelt er vor sich hin. Ich muss kichern. "Nicht für mich.  Ich hol Frühstück." Als ich aufstehen will, greift er nach meinem Handgelenk und zieht mich zu sich zurück. "Warte. Es ist zu gefährlich nach dem, was passiert ist." Auf einmal scheint er hellwach zu sein. "Wenn dann gehe ich. Ich hatte letztes Mal schon Angst, ich würde dich nicht mehr wieder sehen." Ich schaue ihm in sein schönes Gesicht und muss grinsen. "Soso, so sehr hängst du also an mir, Brody. Womit habe ich diese Ehre bloß verdient?" Mein Grinsen wird immer breiter. Wird er gerade rot im Gesicht? Süß. Er schaut zu Boden und schweigt, doch bevor sein Griff um meinen Arm sich lösen kann, zieht er mich zu sich hinab auf die Schlafecke. "Mann, Toto... Wir wissen beide, dass ich dich gestern geknutscht habe. Das war nicht nur einfach so. Ich dachte wirklich, dass ich hätte sterben können. Ich hätte es bereut, dich nicht zu küssen und ich will ohne Reue sterben. Genau deshalb muss ich es dir jetzt einfach sagen. Ich glaub, ich steh auf dich. Also so richtig. Das ganze mit Lisa, das hat schon zu Hause nicht mehr funktioniert. Aber ich gehöre hier her und ich werde hier bleiben, Rook und Amanaki, das hier ist mein neues Zuhause. Ich glaube, es ist Schicksal, dass ich hier gelandet bin und dich getroffen habe. Niemand hat jemals so ein Gefühl in mir ausgelöst wie du, wir sind uns so ähnlich und doch so verschieden. Du bist mir in so vielen Punkten überlegen und dennoch, ich musste dir schon zwei Mal den Arsch retten. Und ich bin verdammt froh, dass ich nicht zu spät gekommen bin." Nach diesen vielen Worten bin ich super überrumpelt. Ich habe mir selbst schon viele Gedanken darüber gemacht, aber ich hätte niemals damit gerechnet, dass er selbst so denkt. Und dass er seine Gefühle so bereitwillig äußern würde. Einfach süß. Als Jason mein zögern bemerkt, lockert sich sein Griff um mein Handgelenk und sein Blick wandert wieder in Richtung Boden. Bevor er jedoch ganz nach unten schauen kann, lege ich meine Hand unter sein Kinn und hebe es an. "Jason, ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich sagen soll", versuche ich so sanft und leise wie möglich zu sagen. "Ich muss gestehen, dass ich mir viel zu oft den Kopf über dich zerbreche und ich mag dich wirklich, wirklich sehr. Es fällt mir nur schwer, diese Gefühle wirklich einzuordnen. Ich habe dir nicht alles erzählt, was bei den Piraten passiert ist. Aber ich sag es mal so, dort wurde ganz schön mir meinem Herzen und vor allem mit meinem Kopf gespielt, ich habe Angst davor, mich auf einen anderen Menschen einzulassen. Und trotzdem, egal wie ich es drehe und wende, wenn ich an dich denke, komme ich zu dem Schluss, dass du keine schlechten Eigenschaften hast, ganz im Gegenteil." Ich streiche ihm dabei über seine Wange, während sein Blick mich nicht eine Sekunde los lässt. Er fesselt mich regelrecht mit seinen Augen. "Ich würde nichts lieber tun, als dir meine Liebe zu schenken. Aber ich weiß nicht, ob ich dir jetzt schon genug geben kann oder ob es nicht-..." "Dann lass es uns versuchen! Sonst werden wir es niemals herausfinden! Gib uns eine Chance!" "Ich will dich nicht verletzen, falls es nicht so läuft, wie wir uns das wünschen, Jason. Bist du dir sicher, dass du das willst?" Ohne mir zu antworten, legt er seine Hände auf meinen Hinterkopf und kommt mir langsam immer näher, bis unsere Lippen sich berühren. Dieses Mal ist der Kuss sanft und voller Liebe. Ein wirklich schönes Gefühl, in meinem Herzen breitet sich eine wohlige Wärme aus und ich schlinge meine Arme um seinen Hals, drücke ihn näher an mich. Auch er umarmt mich nun, während er den Kuss nicht eine Sekunde unterbricht. Seine Arme streicheln sanft über meinen Rücken, meinen Nacken und meinen Kopf und wieder zurück. Wegen Luftmangel löse ich mich keuchend von Jason und schaue ihn lächelnd an. "Nagut, du hast es so gewollt, Weißbrot! Aber ich warne dich, ich kann ganz schön..." "Biestig sein? Das weiß ich doch, meine Schöne." "Hey, ich wollte eigentlich etwas anderes sagen! Zugegeben, biestig trifft auch zu." Er betrachtet mich, schaut mir tief in die Augen und streichelt mir dabei über meine Wange. "Wie lange habe ich schon auf diesen Tag gewartet. Schon seitdem ich dich das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass du etwas ganz besonderes bist. Und ich wusste auch, dass du mich absolut nicht leiden konntest. Und jetzt leben wir hier schon seit Tagen zusammen und ich bin so glücklich, wie nie zuvor." Jason lächelt ohne Pause. "Ich bin auch glücklich. Und am Anfang habe ich dich wirklich nicht gemocht, aber jetzt umso mehr." Ich beuge mich zu ihm und gebe ihm einen sanften Kuss. Ich fühle mich so unbeholfen, wie ein Kind. Ich will die Sache möglichst langsam angehen, aber ihn auch meine Zuneigung spüren lassen. Ich spüre nämlich eine ganz andere Ebene von Glück als jemals zuvor. Ich fühle mich...vollkommen? Ist das das richtige Wort? Wenn man weiß, dass man die Person gefunden hat, die man sein ganzes Leben lang an seiner Seite haben möchte? 



Einige Wochen sind nun vergangen seit dem Tag, an dem Jason mir seine Liebe gestanden hat. Wir haben beschlossen, in der Höhle zu bleiben und haben es uns richtig gemütlich gemacht, mit richtigen Möbeln. Es gibt sogar einen Stromgenerator und einen Kühlschrank. Wir sind immer zusammen und wir sind wild. Verteidigen gemeinsam unsere Posten gegen die Piraten. haben wilden Sex und wilde Knutschereien. Gehen zusammen in den Dschungel und jagen, beobachten die Tiere und manchmal sitzen wir auch einfach ganz entspannt am Fluss und genießen eine Mango. Manchmal besuchen wir meinen Dad, aber er weiß noch nichts von uns. Ob ich es ihm sagen werde? Wahrscheinlich, sobald ich mich traue und Jason einverstanden ist. Seine Freunde sind schon längst nach Los Angeles zurückgekehrt, es fiel ihnen schwer, Jason hier zu lassen, aber es ist immerhin seine eigene Entscheidung. Das Leben ist gut. Das Wetter fantastisch. Es könnte nicht besser sein. Außer vielleicht mit Kindern? Aber erst in ein paar Jahren, wenn wir alt genug dafür sind. Bis dahin genießen wir unsere Zeit zu zweit . 


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ENDE. Wow. Nach Jahren habe ich es endlich geschafft. Ich weiß, wer dieses Ende liest, hat am Anfang sicher etwas ganz anderes erwartet, aber Toto hat ein wirklich glückliches Happy End verdient. Da so etwas mit Vaas nicht geht, muss eben unser liebster Jason dafür her halten. Ich hoffe, die Geschichte hat den Lesern gefallen. Vielen Dank an jeden, der bis hier hin durchgehalten hat. Au Revoir! S-J


Between two worldsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt