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Kleine Info vorab: Ich möchte in diesem Kapitel keine Drogen verherrlichen, habe es selbst auch noch nicht ausprobiert und auch nicht vor. Drugs are bad kids, m'kay? So, jetzt aber weiter im Text..

Wir sitzen noch eine gefühlte Ewigkeit am Lagerfeuer, bis auch der letzte Pirat sich in seine Hütte verzieht oder betrunken umfällt und auf dem Boden schläft. Vaas und ich unterhalten uns über vieles, vor allem über den Dschungel. Nie hätte ich gedacht, dass man mit diesem Kerl so schöne Gespräche führen kann. Aber vielleicht spricht da auch nur der Alkohol aus mir. Am Feuer sitzend und dessen Wärme genießend, lasse ich mich von Vaas immer wieder zum lachen bringen. "Mi reina, hast du Spaß?", fragt er mich und lächelt. Ich nicke und trinke etwas. Mittlerweile bin ich auf Wasser umgestiegen, da ich richtigen Durst bekommen habe. "Ja, es ist ein echt schöner Abend", antworte ich noch und lehne mich in der Couch zurück. Die Musik hat schon lange jemand ausgeschaltet und so lauschte ich dem Knistern des Feuers und den Tieren im Wald. "Ich liebe es hier", sage ich und lächele zufrieden. "Ich liebe den Dschungel, den Strand, das Meer, den Himmel. Es ist wundervoll hier."  Lächelnd drehe ich mich zu Vaas. "Ich weiß genau was du meinst, Chica. Ich liebe es auch." Er steht auf und reicht mir seine Hand, nach der ich greife. Anstatt mich einfach hoch zu ziehen, schleudert er mich förmlich an sich. Er legt seine Arme um mich, schaut zu mir herab und grinst. "Ich zeige dir jetzt was viel schöneres als alles, was du jemals gespürt hast. Schließlich wolltest du es probieren, hm?" Ich sehe ihn mit großen Augen an. Das hatte ich ganz vergessen. Mittlerweile halbwegs nüchtern erscheint mir das ganze ganz und gar nicht mehr wie eine gute Idee. Er sieht dass ich zögere und ich sehe Wut in seinen Augen aufflammen. Erschrocken nicke ich. "Ja, ja das wollte ich!", rufe ich hastig und schaue auf den Boden. Schon wieder war das ein Schlag in die 'eigentlich ist er ganz nett'-Schublade in meinem Kopf. Immer wieder verdränge oder vergesse ich, dass er eigentlich ein richtiger Psychopath ist. Obwohl ich denke ihn einschätzen zu können, kann ich es immer noch nicht. Aber er gibt sich mit meiner Antwort zufrieden und lächelt mich an. "Dann ist ja alles gut."

Wir sitzen uns gegenüber im Schneidersitz in seiner Hütte auf seinem Bett und ich sehe ihm gespannt zu. Zwischen uns liegt ein Spiegel, darauf das weiße Pulver. Noch nie habe ich irgendwelche Drogen angerührt, habe sie immer verachtet und eine gewisse Distanz zu ihnen aufgebaut. Hier scheint das alles nichts mehr zu bedeuten, diese Barriere zwischen mir und dem Teufelszeug scheint nie existiert zu haben. Neugierde treibt mich dazu, es wirklich probieren zu wollen. Mit einer Klinge portionierte er das Zeug, wie Zebrastreifen sehen die weißen Linien auf dem dunkel reflektierenden Spiegel aus. Als er fertig ist, lächelt er mich an und drückt mir vorsichtig den Spiegel in die Hand, dazu gibt er mir einen zusammengerollten Geldschein. "Und nun?", frage ich zögerlich. "Ganz einfach, ein Nasenloch hältst du zu, mit dem anderen ziehst du durch das Rohr hoch." Ich nicke und tue es so, wie Vaas es mir beschrieben hat. Es ist ein äußerst unangenehmes Gefühl, kurz darauf breitet sich in meiner Nase ein ekelhaftes Brennen aus. Ich gebe Vaas seinen Spiegel zurück und muss mich erstmal zurücklehnen, da so ein komisch Gefühl begann sich in mir auszubreiten. "Ist es gefährlich?", frage ich und schaue an die Decke. "Nein, nicht in dieser Menge. Schließlich will ich dich nicht vergiften." Ich lache und lehne mich wieder nach vorne, beobachte Vaas dabei, wie er ebenfalls konsumiert. Danach legt er den Spiegel auf seinen Tisch und grinst mich an. "Und, wie findest du es ?" "Es fühlt sich ein wenig komisch an, aber angenehm", antworte ich und lächele. Vaas lächelt zurück. "Was machen wir jetzt? Ich fühle mich so wach und euphorisch." Er grinst mich an. "Das ist normal princesa, das passiert." Er steht auf und nimmt meine Hand um mich hoch zu ziehen. "Komm mit, wir gehen schwimmen", fordert er mich auf. Auch wenn ich nicht wirklich Lust auf Schwimmen habe, so will ich ihn doch nicht enttäuschen oder wütend machen. Also stehe ich, mit seiner Hilfe natürlich, auf und gehe mit ihm in Richtung Fluss. Naja, anfangs ist es ein gehen, dann fängt er plötzlich an zu rennen. Überrascht fange ich an das zu realisieren und renne kurz darauf selber, renne ihm hinterher. "Hey, bleib gefälligst stehen!", rufe ich lachend und versuche, Vaas einzuholen. Leichter vorgenommen als getan, der Kerl ist flink wie ein Wiesel. Mit einem sehr geringen Abstand zu ihm, kommen wir beide fast gleichzeitig am Fluss an. Es tut gut, diesen Bewegungsdrang der durch die Droge kam mal auszuleben. "Hey das war gut, aber ich bin einfach besser als du, chica", sagt Vaas grinsend und legt einen Arm um mich. "Ich fordere Revanche, für irgendwann demnächst!", lache ich und grinse dabei breit. Ich winde mich aus seinem Arm und gehe Richtung Ufer. "Dreh dich weg!", fordere ich Vaas auf. Wie beim letzten Mal auch, dreht er sich weg und ich entkleide mich schnell, um in das gar nicht mal so kalte Wasser zu steigen. Diesmal scheint der Mond klar am Himmel und hinterlässt einen glitzernden Schimmer auf dem Wasser. Kurz nach mir kommt auch Vaas in den Fluss und schwimmt zu mir. Ich hingegen schwimme vor ihm weg, einfach nur um ihn zu ärgern. "Fang mich doch", rufe ich lachend, während ich immer weiter vor ihm weg schwimme. Dies scheint auch eine Weile gut zu funktionieren, bis er sich plötzlich mit einem Satz auf mich stürzt und mich festhält. "Hey, du musst schon etwas schneller sein, wenn du mich besiegen willst", sagt er und hält mich immernoch fest. Ich lächele. "Irgendwann schaff ich das auch noch." Grinsend legt er seine Arme um mich und lehnt seine Stirn gegen meine. "Du bist so wunderschön, weißt du das eigentlich?" Ich werde feuerrot, und schaffe es kaum, Vaas weiter in die Augen zu schauen. "Noch nie habe ich so eine Schönheit gesehen wie dich, Rakyatmädchen." "Das... Das ist wirklich lieb von dir, danke", sage ich leise und ein wenig überrumpelt. Er grinst. "Kein Grund so nervös zu werden." Ich lächele. "Du hast gut reden, von wegen nicht nervös werden. So etwas hat noch nie jemand zu mir gesagt." Erstaunt zieht er eine Augenbraue hoch. "Dann wurde es aber mal höchste Zeit, mi amor." Seine Arme schließen sich fester um mich, ich genieße die Wärme die von Vaas ausgeht und lehne mich gegen seinen Oberkörper. Er streicht mir mit einer Hand über den Kopf, seine andere wandert über meinem Rücken auf und ab. "Ich mag dich", sage ich und unterbreche damit die Stille zwischen uns. Er löst sich abrupt von mir, nimmt mich bei den Schultern und schiebt mich ein Stück von sich weg. "Wie, meinst du das wirklich ernst?" Zögerlich nicke ich, auch wenn ich tief in meinem Inneren befürchte, etwas Falsches gesagt zu haben. Er schaut mich mit einem Ausdruck an, den ich absolut nicht deuten kann. "Und ich dachte immer, dass du nur so tust, weil du Angst vor mir hast." Ich schüttele den Kopf. "Ich hab zwar wirklich oft große Angst, aber trotzdem mag ich dich. Ich weiß nicht warum, aber braucht es dazu denn einen Grund?" Er schüttelt den Kopf und lächelt mich an. Plötzlich taucht er nach unten und im nächsten Moment liege ich schon über seiner Schulter, da er mich wie sooft einfach mal hochhebt. Dass ich völlig unbekleidet bin, ist ihm dabei egal, nur fällt mir auf, dass er es dieses Mal ebenfalls ist. Er legt mich vorsichtig am Ufer ab, so dass ich noch von ein wenig Wasser angenehm umspült werde. Er selbst lehnt sich über mich, mit abgestützten Händen neben meinem Kopf, und blickt mir tief in die Augen.

Between two worldsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt