.26 - Unerwünschter Partner

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Wie der Freitag an mir entlang vorbeirauschte war mir unerklärlich. Arda wartete zu Hause auf mich und hatte sich doch entschlossen übers Wochenende bei mir zu bleiben.

Als ich meine Wohnungstür öffnete, kamen mir unappetitliche Gerüche entgegen. Die Küche sah wie ein Saustall aus. „Arda!", schrie ich und suchte diesen kleinen Jungen. Er lag in meinem Bett rum und spielte mit meinem Laptop. „Hallo Schwesterherz", begrüßte er mich ohne seine Augen vom Laptop zu nehmen. „Arda!", rief ich erneut und gewann diesmal seine Aufmerksamkeit. „Was ist?", fragte er ahnungslos und blickte mich unschuldig an.

„Was hast du nur angerichtet? Ich hatte dich lediglich für sechs Stunden alleine gelassen!" „Was habe ich denn angerichtet?" „Die Küche!" „Ich hatte bloß Hunger", verteidigte er sich. „Steh gefälligst auf und räum die Küche auf!", forderte ich ihn wütend auf. Ich hasste die Unordnung in meiner eigenen Wohnung.

„Wenn ich die Küche aufgeräumt habe, können wir etwas unternehmen?" „Was willst du denn unternehmen?", fragte ich ihn immer noch wütend und faltete meine Bettdecke. „Lass uns bowlen gehen", schlug er vor und legte den Laptop auf die Seite. „Zu zweit?", fragte ich ihn mit geweiteten Augen. „Komm schon. Von mir aus kann dieser Yigit mit, aber meine Augen werden auf dir ruhen." „Ist ja wohl das Letzte, dass du mich noch beschützt. Ich kann auf mich selbst aufpassen. Die eigentliche Frage ist eher, was du anziehen wirst."

„Ich habe Kleidungsstücke dabei, keine Sorge. Gehst du deinen Nachbarn fragen oder soll ich das übernehmen?" Yigit und fragen. Würde er mitkommen? Ich ließ Arda alleine und atmete einen tiefen Atemzug ein, ehe ich meine Tür öffnete und an der Tür von Yigit klingelte.

Er öffnete grinsend die Tür und sah auch in seiner Jogginghose sehr charismatisch aus. Wie er wohl nur in seinen Unterwäschen aussehen würde, dachte ich einen Moment und schüttelte diesen Gedanken weg.

„Hallo." „Hallo", begrüßte er mich lachend. „Wieso lachst du?", fragte ich diesmal aus Neugierde und beobachtete seine Körperhaltung. „Normalerweise benutzt du meinen Balkon als die Tür. Es ist nur auf Grund Verwunderung. Ich muss mich gerade daran gewöhnen, dass du wie Menschen die Tür benutzt."

Meine Hände ballte ich zu einer Faust und er hatte es Mal wieder geschafft mich aus dem Konzept zu bringen. „Ich wollte dir deinen Job nicht weiterausbeuten, aber eigentlich wollte ich dich fragen, ob du Lust hättest mit mir bowlen zu gehen."

Yigit kratze sich kurz an seinem Dreitagebart und überlegte scharf nach.

„Also, du meinst ein Date?", fragte er mich und sein Grinsen wurde breiter.

„Was?! Natürlich nein!", peppte ich auf

„Asli, wieso dauert das so lange? Wenn er nicht mitkommen möchte können wir auch zu zweit hingehen." Arda tauchte auch immer an unmöglichen Momenten auf. Innerlich schüttelte ich den Kopf.

„Yigit hat schon eine Verabredung", dabei wendete ich mich an Yigit und lächelte, auch wenn es nicht vom Herzen kam. Wie kam er bloß auf die Idee, dass ich ein Date mit ihm haben wollte?

Arda verabschiedete sich von Yigit und ich ging in die Wohnung, ohne ihm ins Gesicht geblickt zu haben, um mich umzuziehen. Ein Date, wie fremd sich das für mich anhörte. Auch noch mit Mr. Arschloch. Allein der Gedanke unvorstellbar. Allein er und ich. Aber ausgerechnet nur neben ihm fühlte ich eine unbeschreibliche Kraftanziehung.

Nachdem ich die Haustür abgeschlossen hatte, lief ich allein auf den Parkplatz zu, da mein Bruder schon vorausgegangen war und nach etwas frischer Luft schnappen wollte. Aber er war nicht die einzige Person, die ich auf dem Parkplatz entdeckte, sondern Yigit saß auf seiner schwarzen Motorhaube und unterhielt sich mit meinem Bruder.

Nicht ohne dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt