Mein Mitbewohner

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Die nächsten drei Tage verbrachte J.D. im Krankenhaus. Carla, Turk und Elliot versorgten ihn mit allem, was er brauchte, und wenn es nur etwas Gesellschaft war. Dr. Cox ließ sich nicht einmal blicken. Am Abend des dritten Tages hatte J.D. seine Entlassungspapiere in der Hand und saß unschlüssig auf dem Bett, als Carla ins Zimmer trat.

»Du kannst zu uns kommen«, sagte sie sanft und setzte sich zu J.D. auf das Bett.

»Danke Carla!«

»Turk hat gleich Schluss und nimmt dich mit«, sagte sie und sah den jungen Arzt besorgt an. Dieser nickte matt lächelnd und blickte dann ins Leere.

»Er war nicht mehr hier, oder?«, wollte sie wissen. J.D. schüttelte den Kopf.

»Ich weiß auch nicht, was ich erwartet habe. Vielleicht hab ich mich einfach verhört«, sagte er.

»Mach dich nicht fertig Bambi! Wir sehen uns morgen früh«, sagte Carla und gab ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sie das Zimmer verließ. Auf dem Flur kam Dr. Cox geradewegs auf sie zu. Er trug keinen Kittel, sondern Jeans und Shirt. Carla stellte sich ihm in den Weg.

»Wissen Sie, dass Sie ein verdammter Arsch sind!«, presste sie mühsam hervor. Ihre Augen funkelten bedrohlich und ließen Perry einen Schritt zurückweichen.

»Wow Carla, was hat Ihnen denn, die Radieschen verhagelt?«, wollte er sichtlich irritiert wissen.

»Tun Sie nicht so. Erst bieten Sie Bambi an, dass er bei Ihnen wohnen darf, und dann lassen Sie sich nicht einmal bei ihm blicken. Er ist völlig fertig und weiß nicht wohin. Er kommt nun erst mal zu uns!«, sagte sie und ihre Stimme zitterte vor Wut.

»Moment mal, ich habe gesagt, er kann bei mir wohnen und dabei bleibt es. Ich bin gerade auf dem Weg ihn abzuholen. Also warum die Aufregung?«, versuchte Perry die Situation zu beruhigen.

»Warum waren Sie dann in den letzten drei Tagen nicht einmal bei ihm?«

»Ich hatte viel um die Ohren, immerhin musste ich mich auch um Flachzanges Patienten kümmern«, sagte Cox und glaubte sich selber nicht. Ja, er war nicht bei J.D. gewesen, aber nicht, weil er keine Zeit gehabt hätte, vielmehr scheute er das Zusammentreffen mit dem jungen Arzt. Dabei wusste er nicht einmal, wovor er genau Angst hatte.

»Na schön, also bleibt er bei Ihnen?«, wollte Carla schon versöhnlicher wissen.

»Natürlich und nun, ich habe Feierabend und möchte dieses Höllenloch schnell verlassen!«, sagte Perry und drückte sich an der Schwester vorbei. Als er in das Krankenzimmer trat, stand J.D. mit einem Rucksack und in den Sachen, in den Cox ihn hierher gebracht hatte neben dem Bett. In seinem Gesicht spiegelte sich vollkommene Überraschung.

»Wo denkst du, gehst du hin?«, wollte Cox wissen und schloss die Tür hinter sich.

»Ähm ... z-zu Carla und Turk«, stotterte J.D..

»Zum einen Annabel, weißt du genau, wie man bei einer Entlassung das Krankenhaus verlässt und zum anderen, hat sich an meinem Angebot nichts geändert. Also husch, husch in den Rollstuhl!«, sagte Cox mit verschränkten Armen.

»A-aber ich dachte, weil Sie nicht hier waren und ...«

»Weniger denken Flachzange und mehr sitzen. Ich will nach Hause, also mach schon!«, sagte Perry und schob den Rollstuhl vor J.D., zögernd setzte sich dieser.

»Geht doch«, sagte Cox und schob ihn aus dem Zimmer. Der Hausmeister stand in der Nähe des Ausgangs und tat so, als würde er die traurig aussehende Topfpflanze putzen.

»Wird Zeit, dass du wiederkommst! Macht keinen Spaß die anderen Assistenten zu ärgern«, sagte er, als Cox und J.D. auf gleicher Höhe waren.

»Ähm, ja danke ich bemühe mich«, sagte der junge Arzt schnell und Cox rollte mit den Augen.

Mein Licht in dunkler NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt