𝑀𝑦 𝐷𝑎𝑟𝑘𝑠𝑖𝑑𝑒 [boyxboy]

4. Erwischt

Ich schlich zu einer großen, weißen Wand und packte meine Spraydosen aus.

Früher hatte ich hier, genau auf diese Wand immer Drachen raufgesprayt. Erwischt wurde ich dabei noch nie aber ich habe mit der Zeit aufgehört. Mal sehen, ob ich es noch konnte.

Ich hatte schon einen in Gedanken, der mir gut gefiel. Zuerst Skizze, dann die Feinheiten. War zwar nur schwarz, aber war trotzdem schön geworden. Jetzt nurnoch die Signatur.

𝑾𝒊𝒆 𝒈𝒊𝒏𝒈 𝒅𝒊𝒆 𝒏𝒐𝒄𝒉𝒎𝒂𝒍?

𝐴̈ℎ... 𝑖𝑐ℎ 𝑔𝑙𝑎𝑢𝑏𝑒 𝑠𝑜.

𝑺𝒊𝒆𝒉𝒕 𝒓𝒊𝒄𝒉𝒕𝒊𝒈 𝒂𝒖𝒔

Fertiges Werk:

Stolz trat ich zurück und betrachtete das Meisterstück.

"Ich bin zurück, herr Polizist." flüsterte ich grinsend und packte die Dose wieder weg, als ich schnelle Schritte hörte.

"Hey! Was machst du verlaustes Kind da?!" schrie der besagte, altbekannte Polizist zu mir und rannte auf mich zu. Ups...
Schnell packte ich die Tasche und rannte um die nächstbeste Ecke. Nach einer kurzen Zeit rennen drehte ich wieder um die Ecke und lief volle Kanne in jemanden hinein. Ich flog auf diesen Jemanden drauf und riss ihn mit zu Boden. Schnell stemmte ich mich wieder hoch und starrte für eine Sekunde in das Gesicht des Jungen, der mir in der Schule so auf den Keks ging. Jetzt hatte ich aber keine Zeit für ihn, also stand ich in Rekordzeit wieder auf und packte meine Tasche am Gurt. Zu spät... ich hörte schon den Polizisten nach mir rufen.

Schnell sah ich mich um und entdeckte eine Tür, bei der die Wand nach innen gewölbt war, sodass man sie von der Seite nicht sehen konnte. Ich konnte mich dort verstecken, aber was war mit ihm? Er würde mich noch verraten.

𝑻𝒖 𝒆𝒔 𝒆𝒊𝒏𝒇𝒂𝒄𝒉! 𝑫𝒖 𝒘𝒊𝒓𝒔𝒕 𝒔𝒄𝒉𝒐𝒏 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒔𝒕𝒆𝒓𝒃𝒆𝒏.

𝑈𝑔ℎ... 𝑛𝑎 𝑠𝑐ℎ𝑜̈𝑛.

Ich zerrte den Jungen grob am Handgelenk mit, warf meine Tasche hinter einen großen Müllcontainer und drückte ihn an die Wand hinter der Tür. Ich presste ihm mit etwas Druck am Hals und der Hüfte an die Wand und flüsterte in bedrohlichem Ton

"Ein Wort und du bist tot."

So nah es ging, drückte ich mich zu ihm und kniff die Augen zusammen. Ich. Hasste. Berührungen.

Als ich merkte, wie der Polizist an uns vorbeigelaufen war, ging ich auf Abstand, ließ ihn am Hals aber trotzdem nicht los.

"Willst du-... mich erwürgen?" keuchte er heißer, legte seine Hand sanft auf meinen Arm und ich merkte erst jetzt, wie fest ich eigentlich zudrückte. Sofort ließ ich ihn los, ging ein paar Schritte nach hinten und sah meine Hand an. Sie war immernoch verbunden. Ich werde irgendwann noch mein Vater in Person.