1. Alltag eben

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𝑨𝒔𝒉'𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕

𝐀𝐬𝐡:

17 𝒥𝒶𝒽𝓇ℯ𝓃𝒶𝓉𝓊𝓇𝓇ℴ𝓉ℯ ℋ𝒶𝒶𝓇ℯℳ𝓊𝓉𝓉ℯ𝓇: 𝒞𝒽𝓁𝒶𝓇𝒶 𝒱𝒶𝓉ℯ𝓇: 𝓋ℯ𝓇𝓈𝓉ℴ𝓇𝒷ℯ𝓃195𝒸𝓂

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17 𝒥𝒶𝒽𝓇ℯ
𝓃𝒶𝓉𝓊𝓇𝓇ℴ𝓉ℯ ℋ𝒶𝒶𝓇ℯ
ℳ𝓊𝓉𝓉ℯ𝓇: 𝒞𝒽𝓁𝒶𝓇𝒶
𝒱𝒶𝓉ℯ𝓇: 𝓋ℯ𝓇𝓈𝓉ℴ𝓇𝒷ℯ𝓃
195𝒸𝓂

Wieder lag ich wach. Um 4 Uhr nachts. Gott, wie ich meinen Vater dafür hasste. Immer, wenn ich schlafen wollte, schreckte ich entweder von einen Albtraum hoch oder hatte instinktiv Angst, einzuschlafen.

Ich starrte an die weiße Wand neben meinem Bett und überlegte krampfhaft, was ich dagegen machen sollte, dass ich nichtmal 4 Stunden durchschlafen konnte.
Nach einer Zeit wurde es langweilig und ich stand einfach auf. Auch wenn ich für Schule erst in 2 Stunden aufstehen müsste...
Leise schlich ich die Stufen runter, am Zimmer meiner Mom vorbei in die Küche. Unsere Haus war echt klein und die Decke im unteren Geschoss niedrig, weshalb ich mit ca 1,95 immer am Türrahmen anrannte, aber ja. Man gewöhnte sich dran. Ich kam eben mit der Größe nach meinem Vater. Auch mit dem Charakter... ich wurde einfach zu schnell wütend und wenn ich ausflippte dann holy cow...

Jedenfalls trank ich erstmal meinen Kaffe, ohne den ich nicht zu gebrauchen war und fischte etwas Essbares aus dem Kühlschrank.
Sobald ich alt genug war und einen halbwegs guten Job hatte, würde ich mich alleine um die Kosten kümmern müssen. Mein Onkel ist reich und bezahlt für uns diverse kosten. Er war uns sowieso noch was schuldig und das war ein guter Ausgleich und da meine Mutter auch arbeitete, musste er nicht gar so viel bezahlen.
Ich fühlte mich so wie immer... keine Energie, nicht ausgeschlafen und genervt.
Vor dem Spiegel im Bad sah ich erst, wie schlimm das wirklich war... Dunkle Augenringe, verschlafen und kreidebleich. War eigentlich normal, dass ich fast weiß war, sah heute aber irgendwie arg aus.

𝑱𝒖𝒏𝒈𝒆, 𝒅𝒖 𝒔𝒊𝒆𝒉𝒔𝒕 𝒌𝒂𝒌𝒆 𝒂𝒖𝒔. 𝑾𝒂𝒓𝒕𝒆, 𝒏𝒆, 𝒊𝒄𝒉 𝒔𝒆𝒉 𝒌𝒂𝒌𝒆 𝒂𝒖𝒔.

𝐾𝑙𝑎𝑝𝑝𝑒.

Ja, ich führte Selbstgespräche... mit wem anderen als Mom oder Leon (mein Onkel) redete ich eben nicht.
Seufzend fuhr ich mir durch die roten Haare. Ich sollte villeicht mal ganz entspannt duschen.

𝑱𝒂, 𝒈𝒖𝒕𝒆 𝑰𝒅𝒆𝒆.

𝐷𝑎 𝑠𝑖𝑛𝑑 𝑤𝑖𝑟 𝑢𝑛𝑠 𝑚𝑎𝑙 𝑒𝑖𝑛𝑖𝑔.

Ich entledigte mich meiner Kleidung und stieg in die Duschkabine. Warmes Wasser rann an meinem Körper herunter und tropfte auf den Boden. Ich schloss die Augen und fuhr mit der Hand vorsichtig über ein paar Narben, die ich von meinem Vater hatte. Erinnerungen blitzten vor meinem gesitigen Auge auf und ich zuckte zusammen.

𝑺𝒄𝒉𝒍𝒆𝒄𝒉𝒕𝒆 𝑰𝒅𝒆𝒆. 𝑫𝒆𝒏𝒌 𝒂𝒏 𝒘𝒂𝒔 𝒂𝒏𝒅𝒆𝒓𝒆𝒔 𝑰𝒅𝒊𝒐𝒕! 𝑲𝒐𝒎𝒎 𝒓𝒖𝒏𝒕𝒆𝒓.

Ich dachte einfach an Schule. Mir fiel nix besseres ein. Funktionierte trotzdem halbwegs.
Etwas später stieg ich wieder aus der Dusche, wickelte mir ein Handtuch um die Hüfte und rubbelte an meinen Haaren. Auf einmal ging die Tür auf und meine Mom stand darin. Verweint. Sie sah aus, als wäre sie krank oder hätte Tagelang nichtmehr geschlafen. Ihre braunen, langen Haare hingen ihr strähnchenweise ins Gesicht und ihr lief etwas Blut am Arm herunter. Erschrocken nahm ich ihren Arm und stellte fest, dass da eine Scherbe drinn steckte.

"I-ich hab versehentlich *schnief* e-eine Vase *schnief* umgestoßen."
stotterte sie und fuhr sich mit dem übergroßen Shirt übers Gesicht. Ich schickte sie so lieb es ging in die Küche und versprach ihr, dass ich es wegmachen und sie verarzten würde. Das war bei uns ganz normal, dass ich alles machte wie Wäsche, kochen oder eben Missgeschicke wegräumen. Also kramte ich den Erste-Hilfe-Koffer auf der Speis und schlenderte in die Küche.
Nach etwas Zwiderei war ich dann fertig mit ihr und machte mich auf zur besagten zerbrochenen Vase. Sie war wirklich sehr, sehr kaputt... also einsammeln und weg damit. Eigentlich fühlte ich mich hier wie die Mutter im Haus, die ein ca. 20 Jahre älteres Kind aufzog, aber ja. Ich hatte es nie leicht also war ich es gewöhnt.

"Was willst du zum Frühstück, Mom?" fragte ich, als ich wieder unten war.
"Sollte ich nicht kochen?..."
"Mom, ich koch gerne für dich. Außerdem hast du mir doch selbst gesagt, dass du nichtmehr kochen kannst." versuchte ich, es so normal wie möglich rüber zu bringen.

Traurig nickte sie und setzte sich auf die Bank. Sie war die einzige, für die ich alles machen würde. ALLES.

Da ich noch keine Antwort hatte, machte ich einfach Pancakes für sie und mich. Mit Nutella, natürlich. Meine Mom lächelte wieder, als sie das Frühstück sah und wirkte einfach glücklich, mich zu haben. Zusammen aßen wir dann, ich ging wieder rauf, zog mich an und bereitete alles für Schule vor. Zwar war ich eine halbe Stunde zu früh, aber ich konnte nichtmehr warten und ging einfach mal richtung Schule.
Aber anstatt geradewegs zur Schule, bog ich zu einem kleinen, türkisblauen See ab, der ganz in der Nähe war. Noch war niemand hier also war ich alleine und konnte mich entspannt auf eine Bank setzen. Ich starrte auf den See und stellte mir vor, wie es wäre, darin mit Freunden zu schwimmen.

𝑰𝒅𝒊𝒐𝒕. 𝑫𝒖 𝒉𝒂𝒔𝒕 𝒈𝒂𝒓𝒌𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑭𝒓𝒆𝒖𝒏𝒅𝒆.

𝑊𝑒𝑖𝑠𝑠 𝑖𝑐ℎ 𝑑𝑜𝑐ℎ! 𝐼𝑠 𝑗𝑎 𝑛𝑢𝑟 𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑉𝑜𝑟𝑠𝑡𝑒𝑙𝑙𝑢𝑛𝑔...

Irgendwie traurig legte ich den Kopf in den Nacken und betrachtete stattdessen den langsam verblassenden Sternenhimmel, der immer mehr ins rosarot der aufgehenden Sonne getaucht wurde. Die Welt konnte so schön sein...

Nach einer Viertelstunde auf der Bank stand ich auf und schlenderte langsam meinen Schulweg entlang. Hier und da eine müde, unmotivierte Menschenseele oder ein paar Schüler aus meiner Schule, die in der Nähe wohnten. Auch wenn wir in der nähe wohnten, sprachen wir uns nie an, was ich ganz angenehm fand. Ich hasste Menschen einfach.

𝑴𝒊𝒕 𝑨𝒖𝒔𝒏𝒂𝒉𝒎𝒆 𝒅𝒆𝒊𝒏𝒆𝒓 𝑴𝒐𝒎!

𝐽𝑎𝑗𝑎, 𝑛𝑎𝑡𝑢̈𝑟𝑙𝑖𝑐ℎ. 𝐻𝑎𝑏 𝑖𝑐ℎ 𝑗𝑎 𝑔𝑒𝑚𝑒𝑖𝑛𝑡.

In der Klasse angekommen setzte ich mich wie immer auf den Platz ganz hinten und packte die Geschichtesachen aus. Ich war wieder der erste, der herkam, also alleine. So wie immer eben.

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𝐃𝐚𝐬 𝐰𝐚̈𝐫𝐞 𝐜𝐚. 𝐦𝐞𝐢𝐧𝐞 4. 𝐘𝐚𝐨𝐢-𝐠𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞
𝐈𝐜𝐡 𝐰𝐮̈𝐫𝐝𝐞 𝐦𝐢𝐜𝐡 𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐮̈𝐛𝐞𝐫 𝐕𝐨𝐫𝐬𝐜𝐡𝐥𝐚̈𝐠𝐞 𝐟𝐮̈𝐫 𝐝𝐢𝐞 𝐆𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐧𝐞𝐮𝐞 𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫, 𝐛𝐳𝐰 𝐢𝐫𝐠𝐞𝐧𝐝𝐰𝐞𝐥𝐜𝐡𝐞 𝐖𝐮̈𝐧𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐢𝐦 𝐥𝐚𝐮𝐟𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲 𝐟𝐫𝐞𝐮𝐞𝐧.
𝐈𝐜𝐡 𝐬𝐜𝐡𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞 𝐳𝐰𝐚𝐫 𝐞𝐢𝐧𝐟𝐚𝐜𝐡 𝐰𝐞𝐢𝐭𝐞𝐫, 𝐚𝐛𝐞𝐫 𝐰𝐞𝐧𝐧 𝐢𝐡𝐫 𝐖𝐮̈𝐧𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐕𝐨𝐫𝐬𝐜𝐡𝐥𝐚̈𝐠𝐞 𝐡𝐚𝐛𝐞𝐧 𝐬𝐨𝐥𝐥𝐭𝐞𝐭, 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐛𝐚𝐮𝐞 𝐢𝐜𝐡 𝐬𝐢𝐞 𝐠𝐞𝐫𝐧𝐞 𝐞𝐢𝐧.
𝐍𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐝𝐚𝐬 𝐕𝐨𝐭𝐞𝐧 𝐯𝐞𝐫𝐠𝐞𝐬𝐬𝐞𝐧 𝐢𝐡𝐫 𝐡𝐨𝐭𝐭𝐞𝐧 𝐒𝐜𝐡𝐧𝐢𝐭𝐭𝐞𝐧👌

𝑀𝑦 𝐷𝑎𝑟𝑘𝑠𝑖𝑑𝑒 [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt