14. Vertrauen unter Freunden

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Ivy kam ein paar Stunden später. Sie erzählte uns viel über ihre Probezeit bei einer Psychologischen Einrichtung, während Ash noch schlief.

"Sag mal, kannst du mir die Tablettenschachtel geben?..." fragte Ivy etwas unsicher.

Ich gab sie ihr und sie untersuchte sie gründlich. Plötzlich wurde sie unruhig und sah zwischen Ash und der Tablettenschachtel hin und her.

"Leute... die Tabletten hätten vor Stunden schon aufhören sollen, zu wirken." hauchte sie, legte die Schachtel weg und fühlte nach Ashs Puls. Sie drückte seinen Kopf zur Seite und schloss die Augen. Beunruhigt sahen Jairo und ich uns an.

"Ich glaube..." flüsterte Ivy "Er schläft ohne Hilfe der Tabletten..."

Ivy lächelte uns warm an und ich war wieder erheblich entspannter. Jairo seufzte erleichtert und setzte sich auf den Boden vor Ash. Ich hatte Jairo und Ivy von Ashs Problemen erzählt auch von seinem Schlafmangel.

"Irgendwer sollte trotzdem bei ihm bleiben und aufpassen, dass er nicht im Schlaf... ja..."

"Das kann ich machen. Ihr müsst nicht hierbleiben. Ich kann euch sagen, wenn er aufwacht." meldete sich Jairo sofort. Eigentlich wollte ich bei Ash bleiben aber er wäre bei Jairo gut aufgehoben und ich hab Ivy schon länger nichtmehr gesehen. Also willigte ich ein und ging mit ihr in Ashs Garten. Wir begannen, zu reden und zu reden und die Zeit verging.

𝐽𝑎𝑖𝑟𝑜𝑠 𝑆𝑖𝑐ℎ𝑡:

Sie waren weg. Endlich.

Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, hob ich Ash hoch. Ich setzte mich hin und legte ihn auf meinen Schoß. Seit ich ihn, als er bewusstlos war, ins Krankenzimmer getragen hatte, ging er mir nichtmehr aus dem Kopf. Auch wenn er so grob war und sich nicht kontrollieren konnte... mir lag viel an ihm. Das war mir schon klar. Aber dass ich mir solche Gedanken darüber machte... Außerdem war Ash ja vergeben. An Kai. Ich schloss die Augen und hob seinen Kopf leicht am Nacken hoch.

"Jairo?-..." flüsterte eine raue, leise Stimme.

Ich öffnete die Augen und sah Ash in die wunderschönen, rot schimmernden Augen.
Ich half ihm, sich aufzurichten, bis er auf meinem Schosß saß.

"Jairo... es-..." flüsterte er aber ich unterbrach ihn.

"Du hast mir nicht absichtlich wehgetan. Es ist ok, Ash. Aber das wäre nicht nötig gewesen..." murmelte ich und packte ihn am Arm, wo er sich selbst verletzt hatte. Er biss die Zähne zusammen und unterdrückte einen Schmerzensschrei. Schnell ließ ich ihn wieder los und seufzte traurig. Plötzlich drehte Ash sich um und umarmte mich einfach. Er sagte nichts, wollte nichts,... er saß einfach nur eng an mich gedrückt da. In diesem Moment war ich überglücklich. Ich drückte ihn enger an mich und schloss die Augen.

"Willst du darüber reden? Ivy ist auch da." erklärte ich ihm, als wir uns wieder voneinander lösten. Er atmete tief durch, stand auf und nickte. Er ging voraus in die Küche und bückte sich, da er eben zu groß war. Ich ging schnell Ivy und Kai holen. Als wir wieder zurückkehrten saß Ash mit einem Kaffee und ausdruckloser Mine auf dem Küchentisch und starrte auf die Bandage um seinen Arm.

𝐴𝑠ℎ𝑠 𝑆𝑖𝑐ℎ𝑡:

Reiß dich zusammen, Ash.

"Hey... Ash. Wie gehts dir?" fragte Kai vorsichtig.

"Den Umständen entsprechend." murrte ich und zog den Ärmel wieder über den Verband. Vorsichtig näherte sich Kai mir und flüsterte

"Bitte Ash... ich weiß, dass du nicht so kalt bleiben kannst in so einer ... Situation. Du musst nicht mit uns allen reden. Nur bitte friss das nicht in dich hinein. Ich will dich nicht verlieren."

Er zog mich vom Tisch und ich beugte mich zu ihm runter.

"Ich liebe dich, Ash. Bitte lass uns dir helfen."

Ich lächelte leicht, strich ihm über die Wange und hauchte gegen seine Lippen

"Kai. Ich liebe dich auch. Nur ist das eben meine Art, damit umzugehen. Seit ich klein war... seit ich denken konnte."

er schüttelte leicht den Kopf und küsste mich endlich. Es war ein gefühlsvoller, ehrlicher Kuss, den ich nur zu gern genoss. Als wir uns wieder voneinander lösten räusperte sich Ivy neben uns.

"Willst du darüber reden?" fragte sie leise.

"Ich brauche im Moment kein Gespräch. Mir wäre ein Eiß lieber... mit euch allen. Wenn ich wollt?"

"Ich zahle nicht!" riefen Kai und Ivy im Chor. Jairo hob die Hände

"Ok, ich ergebe mich. Ich zahle." scherzte er und lachte leise. Es tat gut eine Ablenkung zu haben. Innerhalb von villeicht 3 Wochen habe ich drei Personen kennengelernt, die sich um mich sorgten. Freundschaftlich, liebend, egal.

Die erste Liebe, die ich neben der meiner Mutter je erfuhr.

𝑀𝑦 𝐷𝑎𝑟𝑘𝑠𝑖𝑑𝑒 [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt