𝑀𝑦 𝐷𝑎𝑟𝑘𝑠𝑖𝑑𝑒 [boyxboy]

11. Der ✨Ex✨

Nächster Morgen in Schule

𝑬𝒏𝒅𝒍𝒊𝒄𝒉 𝑴𝒊𝒕𝒕𝒂𝒈𝒔𝒑𝒂𝒖𝒔𝒆!

Ich latschte zum Schulhof, wo ich Kai sah, der mit einem Typen redete. Der war etwas kleiner als ich, sah recht stark aus, hatte schwarze Haare und eißblaue Augen.

Ich ging zu ihnen und fing mir einen abschätzenden Blick von dem Kerl ein. Er musste schon sehr zu mir hochschauen, worauf ich irgendwie stolz war, auch wenn ich dauernd am Türrahmen anrannte.

"Jairo, das ist Ash, mein fester Freund. Ash, das ist Jairo. Mein Ex..." erregte Kai meine Aufmerksamkeit. Mir entwich jede Emotion aus dem Gesicht. Sein Ex also... Den würde ich noch im Auge behalten. Der Junge namens Jairo sah zu mir hoch und ein Schimmer von so vielen Emotionen und Gefühlen blitzte für eine Sekunde in seinen blauen, hellen Augen auf. Oder hatte ich mir das nur eingebildet?
"Du siehst nicht gut aus... solltest mal schlafen, Ash." sagte Jairo besorgt und deutete auf meine Augen.
"Würd ich gerne..." flüsterte ich leise und starrte ihm dabei die ganze Zeit in die Augen.

𝑱𝒂𝒊𝒓𝒐:

𝒩𝒶𝓂ℯ: 𝒥𝒶𝒾𝓇ℴ
17 𝒥𝒶𝒽𝓇ℯ
176𝒸𝓂
ℰ𝓍: 𝒦𝒶𝒾

"Hallo? Wird das n' Anstarrwettbewerb?" riss mich Kai aus den Gedanken. Wir hatten uns die ganze Zeit angestarrt. Wie peinlich... Schnell sah ich zu Kai, der schief lächelte und betrachtete dann wieder Jairo. Villeicht würden wir ja Freunde werden können, aber wenn er Kai anfasste, war er tot.
Jedenfalls habe ich dann erfahren, dass Jairo mehrere Kurse mit mir besucht, da er neu auf diese Schule gewechselt hatte und die selben Interessen hatte, wie ich. Danach hatten wir uns verabschiedet, da die Schulglocke läutete. Meine Gedanken aber konnte ich auf nichts Anderes richten, als auf Jairo. Er kam mir irgendwie... merkwürdig vor.

Am nächsten Schultag
Ich hatte wieder kaum geschlafen und mir war irgendwie nicht gut. Aber daweil nichts schlimmes... also ging ich ganz normal zur Schule, so wie immer. Die ersten Stunden waren auch so wie immer, bis ich Kunst hatte. Heute war Jairo das erste Mal bei uns.
Er stellte sich vor und setzte sich dann auf seinen Platz etwas weiter von meinem entfernt. In den nächsten Minuten wurde mir übel und schwindelig. Ich zog die Kaputze über, lehnte mich zurück und atmete tief durch. Was war denn jetzt los?
Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, konzentrierte ich mich wieder auf die halb fertige Drachenzeichnung vor mir und begann, weiterzumachen. Ich bemerkte, dass der Lehrer etwas sagte, hörte es aber irgendwie nicht. Meine Sichtfeld schwand, der Bleistift fiel mir aus der Hand zu Boden und ich griff mir an den Kopf. Ich kämpfte dagegen an, aber es brachte nichts. Ich kippte seitlich vom Sessel und mir wurde schwarz vor Augen. Das letzte, was ich hörte war Jairo
"Ash!"

𝑱𝒂𝒊𝒓𝒐𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕

Ich sah nochmal zu Ash. Er verhielt sich komisch. Mit den Händen fuhr er unter seine Kaputze und ich merkte, wie schnell sein Atem ging. Als er den Stift fallen ließ wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Und so kam es, wie es kommen musste...

Er fiel seitlich vom Sessel und knallte mit dem Kopf auf den Boden.

"Ash!" rief ich und stürmte zu ihm. Sofort als ich bei ihm war, merkte ich, dass er bewusstlos war und noch schlimmer aussah, als gestern. Dunkle Augenringe zierten seine roten, schimmernden Augen, die bleichweiße Haut wirkte wie immer ungesund und wie er da so bewusstlos in meinen Armen lag, versetzte mir einen Stich. Ohne zu zögern, hob ich ihn hoch und trug ihn an dem verdattert starrenden Lehrer vorbei in Richtung Krankenzimmer. Ich konnte ihn gut tragen, auch wenn er so groß war... er war so dünn, obwohl er ja einen guten Körperbau hatte.
Seine Hände lagen auf seinem Bauch, die Augen geschlossen und der Mund leicht offen.
Plötzlich bewegte er sich kaum merklich, öffnete aber nicht die Augen.

"Was?..." flüsterte er benommen.

"Shht. Ich bring dich zur Schulärztin. Alles ok, du bist hier sicher bei mir, Ash." versicherte ich ihm.

Er antwortete nicht und ließ sich einfach tragen, was mich recht verunsicherte. Ging es ihm generell so schlecht, oder war das nur ein 'Ausrutscher'?
Als ich bei der Ärztin angekommen war, deutete diese mir seufzend, dass ich ihn auf die Liege legen sollte und dann gehen konnte. Vorsichtig legte ich ihn ab, setzte mich dann aber auf den Sessel daneben und machte ihr klar, dass ich nicht gehen würde. Sie untersuchte ihn und verzog bei seiner schwachen Ausstrahlung das Gesicht vor Mitgefühl. Vorsichtig rüttelte sie ihn wach, sodass er sich aufsetzen konnte um das Shirt auszuziehen und sie ihn weiter absuchen konnte. Ich vergaß im Moment, wie man atmete, als Ash sein Shirt überstreifte. Übersäht von Narben, gut sichtbare Muskeln und trotzdem spindeldürr. Er sah überhaupt nicht gut aus. Er lehnte sich wieder zurück, während Frau Arzt ihn abtastete, bewusst aber seine Narben nicht berührte. Verwirrt sah ich ihr zu, bis Ash sich in meine Richtung drehte und zusammenfuhr. Ach ja stimmt... ich saß fast hinter ihm also hatte er mich nicht sehen können.
Er beruhigte sich wieder und war schon fast wieder ganz da.

"Er hat dich hergebracht, Ash. Das ist schon das dritte Mal innerhalb von 7 Tagen... du solltest dir mal Ruhe gönnen und schlafen." flüsterte die Ärztin vorsichtig und strich ihm mütterlich über die Wange. Sie sahen aus, als kannten sie sich schon länger. Villeicht so eine Art zweite Mutter?...

Als er wieder gehen konnte, zwar musste er nachhause aber ja, wollte ich bei ihm bleiben. Er willigte sogar ein und versuchte dann, aufzustehen.

"Warte Ash. Bevor du aufstehst. Nimm die zuhause und du müsstest gut schlafen könnnen. Bei dir geht es anscheinend nicht anders" reichte sie ihm eine Tablettenpackung. Dankbar steckte er sie ein, zog das Shirt wieder an und stand unsicher auf. Er stützte sich wiederwillig an mir ab und ich schmunzelte

"Ich kann dich auch tragen."
ungläubig sah er mich an, bis ich ihn einfach im Brautstyle hochhob und aus dem Zimmer in Richtung Ausgang ging.

"Sollen wir Kai holen? Er wird mich umbringen, wenn ich ihm davon nix erzähle." flüsterte ich und bekam ein schwaches Nicken als Antwort. Ich klopfte an Kais Klassenzimmer und öffnete irgendwie die Tür. Alle starrten uns interessiert an und Kai kam besorgt zu uns.

"Lange Geschichte, erzähl ich dir später. Wir müssen ihn nachhause bringen." erklärte ich und deutete mit dem Kopf auf Ash. Kai nickte schnell, fragte seinen Lehrer, ob er gehen durfte und kam dann mit uns mit.