10. Weiß, rot, schwarz

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Ich saß auf einer Bank im Park und wartete, dass Kai zurückkam. Er sagte mir, dass er noch etwas holen würde. Eine Überraschung...

Etwas später kam er auch wieder angedackelt, die Hände hinter dem Rücken und ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Er setzte sich neben mich und streckte die Hände nach vorne. Drei Rosen lagen darauf. Eine Weiße, eine Rote und eine Schwarze. Er schien, zu überlegen und drückte mir schlussendlich die schwarze Rose in die Hand. Verwirrt sah ich ihm zu, wie er sich selbst die Weiße nahm und die Rote zwischen uns auf die Bank legte.

"Die schwarze Rose ist wie du. Sie sieht so kalt und gefühlslos aus, dabei ist sie genauso sensibel wie die weiße oder die rote. Hat sie zu wenig Licht, stirbt sie. Genauso wie alle anderen. Wird sie richtig behandelt und bekommt genug von dem, was sie alle brauchen, erblüht sie bis zu ihrem Ende. Die weiße Rose ist wie ich. Sieht lebensfreudig und fröhlich aus, und wird vom Aussehen her als schön eingestuft. Meistens bekommt sie mehr als genug Licht und Pflege, anders als die Schwarze. Und die Rote..." erklärte er und betrachtete die drei Rosen.

"Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wieso ich die rote Rose mitgenommen habe." seufzte er und strich über ihre purpurroten Blätter. Ich strich ihm über die Wange und flüsterte

"Villeicht finden wir es später noch raus."

Er nickte, nahm die zweite Rose in die Hand und kuschelte sich zu mir. Während er sich etwas mit der weißen Rose spielte, inspizierte ich meine schwarze Schönheit etwas genauer. Sogar der Stängel war sehr dunkel im Gegensatz zu denen der anderen beiden. Ein Gärtner in der Nähe züchtete verschiedenfarbige Rosen, bei denen die schwarzen aber nur selten oder garnicht vorkamen. Es war auch meine Lieblingsfarbe, also perfektes Geschenk für Pärchen.

Als er dann wieder mit der weißen Rose nachhause ging, und ich die rote, sowie die Schwarze mitgenommen hatte, steckte ich sie zusammen in eine Vase in meinem Zimmer. Erleichtert, dass heute keine Schule war, zog ich mich bis auf die Boxer aus und warf mich aufs Bett. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass die drei Rosen später sehr wichtig werden würden, nur konnte ich mir nicht zusammenreimen, wieso. Also starrte ich sie die ganze Zeit an. Nach einer Zeit wurde mir der Schlafmangel wieder bewusst, also stand ich auf, ging ins Bad und sah mich in den Spiegel.

𝑺𝒊𝒆𝒉𝒔𝒕 𝒘𝒊𝒆𝒅𝒆𝒓𝒎𝒂𝒍, 𝒃𝒊𝒔 𝒂𝒖𝒇 𝒅𝒊𝒆 𝒏𝒆𝒖𝒆 𝑭𝒓𝒊𝒔𝒆, 𝒌𝒂𝒌𝒆 𝒂𝒖𝒔.

𝑀𝑎𝑙 𝑛' 𝐵𝑜𝑛𝑢𝑠𝑝𝑢𝑛𝑘𝑡

Ich strich über einige meiner Narben, die ich von meinem Vater hatte und überlegte, was ich jetzt machen sollte. Schlussendlich entschied ich mich, duschen zu gehen, also schloss ich die Tür, zog die Boxer aus und stellte das Wasser an. Es rasselte schön warm meinen Körper herunter. Mir hingen die frisch geschnittenen Haare tropfnass ins Gesicht und meine Haut fühlte sich wohligwarm an. Am liebsten würde ich mit Kai hier stehen und ihn ansehen. Ihn berühren und...

𝑱𝒖𝒏𝒈𝒆, 𝒈𝒖𝒄𝒌 𝒎𝒂𝒍 𝒓𝒖𝒏𝒕𝒆𝒓 𝒅𝒖 𝑫𝒆𝒑𝒑.

𝐻𝑚𝑚𝑚...𝑎ℎℎ?𝑐ℎ 𝑑𝑢 𝑆𝑐ℎ𝑒𝑖𝑠𝑠𝑒!

Ernsthaft?... Ne Latte. Na toll, gut gemacht, Ash. Mit den Gedanken wieder gaaaanz wo anders. Seufzend schloss ich die Augen und kümmerte mich um mein 'Problemchen'. Dabei stellte ich mir Kai vor, der mich berührte und spürte, wie ich immer härter wurde. Leise stöhnend setzte ich mich an die kalte, nasse Wand und kam meinem Höhepunkt immer näher. Schließlich kam ich mit einem etwas lauterem

"Hah!-... ngh~ Kai~"

als eigentlich gewollt auf meinen Schoß. Seufzend wusch ich meine Soße wieder weg, stand auf und trat aus der Dusche. Ich wickelte mir ein Handtuch um die Hüfte und rubbelte mit dem anderen meine Haare etwas trocken. Als ich wieder in mein Zimmer dackelte, nahm ich die rote Rose aus der Vase und flüsterte

"Was du nur bedeutest..."

Seufzend setzte ich mich aufs Bett und starrte sie an. Ich konnte diese Rosen nicht vergessen. Sie blieben mir nicht aus dem Kopf... Schließlich steckte ich sie wieder zurück und ging wieder ins Bad. Dort zog ich mich an, trocknete mich fertig ab und meine Frisur erstrahlte wie vorher in ihrer roten, fluffy Form. Da hörte ich die Haustür aufgehen und meine Mutter rufen

"Schatz! Bin zuhause. Ich hab etwas mitgebracht!"

Überrascht huschte ich die Stufen runter in die Küche, wobei ich mir wieder den Kopf am Türrahmen stieß und leise fluchte. Chlara packte neben ein paar Lebensmitteln ein Brettspiel aus.

"Willst du heute nach dem Essen mit mir spielen?" fragte sie und lächelte mich mütterlich an. Ich schmunzelte ein 'Ja', drehte mich zum Herd und fing an, Abendessen zu kochen.


𝑀𝑦 𝐷𝑎𝑟𝑘𝑠𝑖𝑑𝑒 [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt