Der letzte Tag ohne Sylvain war angebrochen und ich versuchte jetzt schon ihn so gut wie es ging auszukosten. Ich genoss meine Privatsphäre, denn meine Eltern waren heute den ganzen Vormittag bei irgendeinem Meeting durch das ich tun und lassen konnte was ich wollte. Beim Frühstück sah ich fern, ich nahm ein langes Bad und zündete ein paar Kerzen dazu an, während ich in der Badewanne lag tippte ich auf meinem Handy herum und ich trank schon am Morgen ein Glas Sekt. Würde ich alleine wohnen, dann würde jeder meiner Morgende genauso aussehen.
Timothée war heute mit seiner Mutter ans Meer gefahren, deswegen hatte ich heute keine Verabredung mit ihm und selbst wenn er Zeit gehabt hätte, hätte ich keine Ausrede für meine Eltern parat gehabt. Außerdem musste ich am Mittag das Zimmer für Sylvain vorbereiten und mein Zimmer aufräumen. Meine Eltern legten schon immer großen Wert auf Sauberkeit und Ordnung, das war so seit ich denken konnte und jedes Mal, wenn wir Besuch bekamen stieg der Standard für diese beiden Bereiche umso höher.
Sylvain hatte mir früh morgens eine Nachricht geschrieben in der stand wann sie ungefähr ankommen würden, schon um 7 Uhr hatte seine Familie vor bei uns vor der Haustür zu stehen. Und ich wusste, dass seine Familie immer überpünktlich war und vermutlich würden sie sogar schon vor 7 Uhr bei uns aufkreuzen. Das Ausschlafen war für morgen also definitiv gestrichen.
Ein paar Minuten später hatte er mir eine weitere Nachricht geschrieben :"Je suis content pour toi <3. (Ich freue mich auf dich <3.)" Ich musste kurz schmunzeln, denn nett war er, trotzdem allem was ich wegen ihm, oder viel mehr wegen meiner Eltern, durchmachen musste. Ich wusste nicht was ich ihm darauf antworten sollte, denn ich freute mich nicht wirklich darauf ihn zu sehen, ihn sehen zu müssen. Mit mir selbst einigte ich mich darauf ihm einfach gar nicht zu antworten, denn Sylvain war Erstens kein nachtragender Mensch und Zweitens wusste er, dass ich ihn nicht besonders gern hatte. Trotz dessen gab er sein Bestes, das musste ich ihm lassen.
Passend zur Mittagessens-Zeit kehrten meine Eltern wieder zurück nach Hause. "Salut, Chloé!", riefen sie wie im Chor durch das hohe Treppenhaus. "Salut!", antwortete ich, während ich eilig die Treppen nach unten lief. Zusammen aßen wir etwas an unserem großen Esstisch, der eher einer Tafel ähnelte und natürlich drehte sich, wie schon die letzten Tage, alles nur um die Ankunft von Sylvain und seiner Familie. Meine Eltern löcherten mich mit Fragen über die Vorbereitungen seines Zimmers und meine Pläne für die folgenden Tage mit ihm. Sylvain... Sylvain... Sylvain... pausenlos fiel sein Name und ich musste mich ernsthaft beherrschen meine Genervtheit zu verstecken.
Nachdem ich schnell aufgegessen hatte eilte ich die Treppen hinauf, um mein eigenes Zimmer aufzuräumen und danach das von Sylvain vorzubereiten. Natürlich hatte Sylvain in unserem großen Haus sein eigenes Zimmer, genau wie seine Eltern, denn meine Eltern wollten ihnen nicht zumuten in einem der Gästezimmer zu übernachten, obwohl diese durchaus luxuriös waren so wie der Rest unseres zu Hauses.
Ich legte herumliegende Klamotten wieder zurück in den Kleiderschrank oder in den Wäschekorb, dann räumte ich meine Regale auf und machte mein Bett, das keines Zweifels auch für drei Personen reichen würde. Danach machte ich mich daran Sylvains Raum vorzubereiten. Sein Bett machte ich ebenfalls, ich schüttelte die leichte Decke aus, so wie die vielen Kissen und ich legte die dünne Tagesdecke ordentlich auf die weiche Matratze. Als ich damit fertig war öffnete ich das große Fenster, um ein bisschen frische Luft hinein zu lassen.
Damit waren soweit alle Vorbereitungen getroffen und ich konnte nur noch abwarten, bis dieser Tag zu Ende ging und Sylvains Familie morgen anreiste und die Räume bewohnte. Ich versuchte mich den Rest des Tages etwas abzulenken, in dem ich eines meiner Lieblingsbücher las. In diesem Buch hieß der Hauptcharakter Chloé und somit konnte ich mich umso besser in die Geschichte träumen und mir vorstellen die Chloé aus diesem spannenden Buch zu sein. Wie sehr ich mir das wünschte, einfach jemand anderes zu sein.
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C'est la vie : Personne n'a dit que c'était facile
FanfictionDie 16 Jährige Chloé lebt mit ihren Eltern in einem kleinen Dorf in Frankreich. Wegen dem gesellschaftlichen Stand ihrer Familie soll sie, gegen ihren Willen, mit dem 17 Jährigen Sylvain zusammen sein, obwohl sie den ebenfalls 17 Jahre alten Timothé...