Teil 3

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Mitten in der Nacht weckte mich dass Geschrei von meiner kleinen Schwester. Ich schaute auf mein Handy und sah, dass ich einige neue Nachrichten hatte, doch eine stach mir besonders ins Auge. Sie war von Tim:

‚Schatz, tut mir Leid, was heute war.. Ich hab mich falsch verhalten, ich hätte mich mit dir unterhalten sollen...  Tut mir so unglaublich leid, dass ich dich ignoriert habe, kommt nicht mehr vor! Du bist doch meine Prinzessin, ich liebe dich über alles!'

Ich war hin und hergerissen. Einerseits war es schon unglaublich süß dass er sich entschuldigte, denn ich hatte ja auch etwas falsch gemacht. Andererseits war es nicht das erste Mal dass sowas vorkam, also wusste ich nicht wieviel Glauben ich dem ganzen schenken konnte. Ich meine klar, es war nicht richtig einfach wegzugehen, aber es war nicht das erste Mal dass er mich ignorierte wegen seinen Freunden, und ich hatte einfach keine Lust mehr darauf. Ich antwortete ‚passt schon, ich liebe dich auch. Ich komm am Samstag auf dein spiel, soll ich danach noch mit zu dir?' , auch wenn ich ehrlich gesagt überhaupt keine Lust mehr darauf hatte, danach schlief ich wieder ein.


„Elli? Hast du Mathe gemacht?", war die erste Frage am nächsten Morgen von Mary. Ich hatte es natürlich nicht gemacht, was uns beiden einen Strich und einen bösen Blick von unserem Lehrer einbrachte. Irgendwie war ich ziemlich müde, obwohl ich viel geschlafen hatte, und ich musste mir große Mühe geben die Augen offen zu halten. Ich beschloss zu fragen ob ich aufs Klo gehen könnte, damit ich dem Unterricht entkam. Kurz darauf stand ich auch schon draussen auf der Treppe und hörte Jungsstimmen. Als ich oben stand erkannte ich Justin, er spielte mit Tim Fussball aber ich hatte nie wirklich viel mit ihm zu tun. Ich fragte mich kurz was er hier machte, weil er eigentlich auf die Nachbarschule ging, lief dann aber weiter zum Klo.



In der großen Pause liefen Mary, Kimi und ich hoch auf den Flur und suchten uns einen ruhigen Platz, an dem wir uns unterhalten konnten. „Oh man, jtz haben wir gmk. Ich hasse den Kerl abartig.", sagte Mary genervt. Unser zwar gutaussehender, aber zum Teil wirklich fieser Lehrer und sie gerieten öfter mal aneinander und dass zeigte sich in ihrer Note. Als wir ihn kommen sahen liefen wir runter und setzten uns hin. Auch diese Stunde ließen seine bösen Kommentare und kleine Sticheleien gegen sie nicht lange auf sich warten und sie war am Ende der Stunde ein einziges Nervenbündel und den Tränen nahe. „Arschloch" flüsterte Kimi, was eine ziemliche Überraschung war, weil sie eigentlich eher probierte solche Ausdrücke zu vermeiden, und Mary war so überrascht davon, dass sie wieder gut drauf war. Danach hatten wir noch 2 Stunden und konnten dann heim gehen.

Als ich daheim ankam stand meine kleine Schwester schon direkt vor der Tür und riss sie auf als ich davor stand. "Spieeeelst du mit mir?" fragte sie und schaute mich mit einem Hundeblick an, der sogar den härtesten Mann erweichen konnte. Ich nahm sie auf den Arm, brachte meine Tasche rein, schrieb meiner Mum einen Zettel und lief mit ihr nach draussen. "Schaukel?" fragte sie unschuldig und mit süßer Stimme. Eigentlich wollte ich nicht, dass letzte Mal hatte sie mir ins Gesicht getreten, aber dann dachte ich mir dass es nicht schaden kann. So ging es den ganzen Nachmittag weiter, sie sagte was wir machen und ich machte mit. Es war so schön, ihr kleines, liebes, kindliches Lachen zu sehen. Es machte mich einfach nur glücklich sie glücklich zu sehen.

Der Rest der Woche lief ziemlich genauso ab, ich hatte Schule und machte mittags etwas mit meinen Freundinnen oder meiner kleinen Schwester. Bis dann der Samstag kam, der beginnen sollte, mein ganzes Leben zu verändern...


Hallo :)

Kurze Erklärung zu der Schule, ihr müsst euch das ungefähr so vorstellen: Das Gymnasium teilt sich einen Pausenhof mit der Realschule die direkt nebendran ist und auf der anderen Straßenseite ist eine Wirtschaftsschule. Justin geht auf die Wirtschaftsschule :)
Oben auf dem Bild ist Tim

StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt