Kapitel 8

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Harry POV

Am nächsten Morgen wurde ich durch Poltern von unten geweckt. Müde blickte ich erst auf den Wecker, der gerade mal 6 Uhr anzeigte, bevor ich feststellte, das das Bett neben mir leer war.

Louis war also schon auf und... Hektisch sprang ich aus dem Bett, rannte die Treppen hinunter.

Als ich durch die Küchentür hastete, sah ich ihn mit groß aufgerissenen Augen vor der Kaffeemaschine stehen. Überall lag Kaffeepulver, während er verzweifelt den Kopf von links nach rechts legte, der Schwanz wie verrückt hinter ihm peitschte.

"Was ist passiert?", fragte ich, seufzte und wischte mir den Schlaf aus den Augen.

"Kaffee explodiert. Ich wollte Harry Kaffee helfen.", verzweifelt sah er auf das Chaos zu mir, ließ die Ohren hängen. "Tut Louis leid."

Ich schüttelte den Kopf, lächelte trotz des Chaos. "Wie konnte es denn explodieren?", fragte ich und öffnete den Küchenschrank um einen Handfeger und ein Kehrblech zu nehmen und den Dreck vom Boden zu fegen.

"Weiß nicht.", gab Louis zurück, zuckte mit den Schultern. Vermutlich hatte er einfach ein falsches Wort gebraucht. Wie Kaffeepulver explodieren sollte, war mir nicht klar, vielleicht war ihm einfach der Behälter nur aus der Hand gefallen, auf die Arbeitsplatte aufgekommen und das Zeug war in die Luft geflogen.

"Macht ja nichts. Der Wille zählt.", ich strich ihm über die Schulter, während er noch immer unsicher von einem Fuss auf den anderen trippelte.

"Nicht böse?", fragte er und ich schüttelte den Kopf. 

"Nein, wie könnte ich böse sein, wenn du mir etwas Gutes tun wolltest? Komm, ich koche jetzt den Kaffee und du holst die Brötchen aus dem Schrank und legst sie in den Backofen. Bekommst du das hin?", ich sah den Hybriden an, dessen Ohren sich wieder aufgestellt hatten.

"Ja. Das kann Louis.", er schüttelte sich einmal kurz, bevor er zum Vorratsschrank rüber ging und eine Tüte mit Aufbackbrötchen herausholte.

"Nimm 4 raus und schalte den Ofen auf 180 Grad.", rief ich ihm zu und als er die Tüte geöffnet hatte, hielt er inne.

"4?", sein Kopf lag schief, während er mich hilflos ansah. 

"Ja. Vier Stück. Kannst du zählen?", meine Augen fixierten ihn und er ließ den Kopf sinken.

"Nein.", fiepte er getroffen und ich seufzte, ging zu ihm rüber. 

"Macht doch nichts. Das lernst du, genau wie Lesen und schreiben. Komm, ich zähle mit dir gemeinsam."

XXX

Nachdem wir das Frühstück vorbereitet hatten, saßen wir kurze Zeit später bei Brötchen und Kaffee und Louis begann nun alles zu zählen, was irgendwo herum stand. Ich hatte die Zahlen von 1-10 mit ihm gemacht und unglaublicherweise hatte er sie sich direkt merken können.

"3 Tomaten.", sagte er stolz, deutete auf die kleine Schale, die auf meiner Arbeitsplatte stand.

Ich musste die Augen zusammenkneifen, um überhaupt erkennen zu können, wie viele Tomaten dort lagen, aber als ich sie selbst nachzählte, nickte ich stolz.

"Ganz genau. Super Louis!", lobte ich und er strahlte, sprang auf und umarmte mich glücklich.

"Louis lernt. Louis wird ein Mensch.", seine Stimme klang euphorisch und ich freute mich unheimlich, dass er selbst so erpicht darauf war, zu lernen.

"Du bist bereits ein Mensch. Du hast nur Hundegene, Lou. Du machst das wirklich toll.", ich drückte den Hybriden noch einmal an mich. 

"Lou?", sein Blick war irritiert. "Ich heiße Louis.", ergänzte er und ich grinste.

Mein tierischer Gefährte (Hybrid - Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt