Schon zu Beginn ihres Management Studiums haben ihr immer wieder zwei Professoren gesagt, dass sie ihre berufliche Zukunft eher bei der Polizei sehen, nicht als Streifenpolizistin, sondern als Leiterin irgendeiner Abteilung. Um ihnen zu beweisen, wie falsch sie doch lagen, bewarb sie sich spaßeshalber zur kommenden Aufnahmeprüfung. Nicht bei der normalen Polizei, sondern gleich beim DSS, denn zu deren Aufnahmeprüfung wurden nur die besten zehn Prozent eingeladen. Und am Ende dieser Prüfung blieben von den zehn, nur drei Prozent übrig. Leider gehörte sie am Ende wirklich zu den drei Prozent, dennoch beendete sie ihr geplantes Studium und ging in die Kunstbranche. Zwei Jahre lang arbeitete sie in einer Firma um sich in dieser Zeit einen Namen zu machen, mit dem sie sich dann selbstständig machen konnte. Seit damals lag diese Bescheinigung unangetastet in ihren Unterlagen. Dass sie jemals gebrauchen könnte, hätte sie nie gedacht. Wollte sie eigentlich auch nicht.
Obwohl sie keine polizeilichen Erfahrungen vorweisen konnte, gab ihr der Chief des Quarters die Stelle als Koordinatorin der Einsatztruppen. Seitdem Hopps weg war und jetzt in der Stadt genug zu tun war, durch die letzten Ereignisse, war er froh jemanden in den Bewerbungen gefunden zu haben der mit Organisation und Planung vertraut war. Einen anderen Job hätte sie eh nicht gewollt und er hätte auch keine *Unausgebildete* in den Außeneinsatz geschickt. Zumal da sie nie etwas anderes als Organisation und Planung gemacht hatte, passte es also.
„Sir.", mit einer Akte in der Hand ging sie auf einen Mann zu, der bereits am Eingang wartete, „Sie haben ihn endlich?"
„Ja.", Hopps drehte sich zu ihr um, „Blake, wenn ich mich nicht irre. Ich habe ihre Akte gelesen. Sie hätten hier schon längst Karriere machen können. Ihre Prüfung von damals gehört immer noch zu besten und dennoch sind Sie andere Wege gegangen. Deshalb war ich umso überraschter ihre Bewerbung in den Unterlagen zu haben, jedoch kam leider Shaw's Einbruch dazwischen. Seit wann sind Sie also hier?"
„Seit ein paar Tagen, Sir. Koordination und Überwachung.", in dem Moment wurde Shaw in Handschellen, von mehreren Männern, hereingebracht, „Laut Shaw's Akte, darf ich Ihnen gratulieren, Sir. Jahrelang ein Geist. Spezialausbildungen jeglicher Art. Ganz ehrlich Sir, er ist der perfekte Killer."
„Perfekt ist relativ. Jetzt haben wir ihn.", Hopps Blick wanderte zurück zu Shaw, „Niemand kann sich sein komplettes Leben verstecken."
Dicht an der hinteren Fahrstuhlwand stehend fuhr sie mit Hopps, den Wachen und Shaw mehrere Etagen in den Keller. Hier rauszukommen, brauchte es mehr als Talent.
„Sie waren auf dem Friedhof als Owen Shaw beerdigt wurde. Aus welchem Grund?", fragte Hopps plötzlich und Shaw drehte den Kopf leicht zur ihr nach hinten, „Kannten Sie ihn?"
„Wohl nicht so gut, wie ich annahm, Sir. Doch nach all den Jahren nicht zu seiner Beerdigung zu gehen, konnte ich auch wieder nicht. Käme mir respektlos vor, Sir.", stur starrte sie gerade aus zur Fahrstuhltür, „In Menschen kann man sich täuschen aber nicht in seiner Familie, Sir. Entweder man lernt dies auf die harte Weise oder nie. Wie anstrengend die eigene Familie auch sein mag, du weißt immer, dass sie da sein wird, egal was passiert. Freunde eher nicht. So hab ich es gelernt."
Begrüßt wurden sie von acht Kanonen an den Wänden, nachdem die Fahrstuhltür wieder aufging. Auch mit Talent schaffte man es höchstens zwei Meter weit. Und dann war man tot.
„Sicher, dass du genügend Verstärkung hast Hopps?", höhnte Shaw als Hopps ihn den Gang entlang begleitete, „Wirklich sicher?"
„Die gehören nicht zur mir. Die sind hier um dich zu beschützen.", erwiderte Hopps beiläufig, „Damit ich dich nicht gleich umbringe."
„Dir ist doch klar.....", in der Zelle setzte er sich auf die Betonbank, „.....dass du mich hier nicht festhalten kannst."
„Wenn du dich erstmal durch elfeinhalb Meter Beton und Stahl gewühlt hast, wird dich meine Faust gebührend empfangen bevor ich dich in einen Leichensack stecke.", glücklicher konnte Hopps wohl in dem Moment nicht sein, „Also fang ruhig an zu graben."
Die Tür ging zu und Hobbs ging mit den Wachen zurück zum Fahrstuhl nur sie ging jetzt näher auf die Tür zu.
„Und Sie sind sich wirklich sicher....", durch das kleine Fenster sah sie zu Shaw, „....dass er hier wirklich nicht wieder rauskommt, Sir?"
Ohne ein Wort zu sagen, winkte er ihr, ihm zu folgen. Bedeutet wohl so was wie- Ja.
Bevor sie sich jedoch umdrehte um Hopps zu folgen, legte sie den Kopf leicht schief, zog einen Mundwinkel zum verschmitzten Grinsen und zwinkerte ihm kaum merklich ihm zu.
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✔Auf den Tag folgt die Nacht ✔
Fanfiction(Unbearbeitet) Seit Jahren war Liv mit Owen Shaw befreundet. Doch auch das half nicht, ihm seinen letzten Coup auszureden. Zwar wollte er sie unbedingt dabei aber es reichte ihr. Es waren schon zu viele unschuldige Menschen verletzt und gestorben. K...