Hanzo stach sofort das riesige Blumenfeld ins Auge. Es leuchtete in kräftigen Farben, überwiegend in Rot- und Gelbtönen, allerdings war bei genauerem Hinsehen die ganze Farbpalette vertreten. Noch nie hatte Hanzo so viel blühende Landschaft mit den eigenen Augen gesehen, und das auch noch unter der Erde, vor dem Sonnenlicht verborgen. Beleuchtet wurde der Untergrund von riesigen Deckenlampen, welche die Form von Sonnenblumen hatten. Jedoch standen diese in ihrer Intensität und ihrer Wärme dem Sonnenlicht in nichts nach. Auf dem Boden tummelten sich Zwerge, welche ausgelassen durch die Blumen streiften. Auch Menschen gab es hier unten, sie unterhielten sich ziemlich ausgelassen miteinander, was Hanzo verwunderte. Die Kinder spielten mit den Zwergen und schienen ebenfalls zufrieden. Waren sie etwa noch nie an der Oberfläche? Plötzlich wurde Hanzo beinahe von 3 kleinen Jungen umgestoßen. Einen erkannte er sogar wieder, es war der Junge, welcher wenige Minuten zuvor noch mit seiner Oma an ihm und Sid vorbeigelaufen war. Offenbar gab es mehrere Eingänge zu diesem Ort. Eine Katze mit goldenem Fell kam Hanzo und Sid langsam entgegen gelaufen. „Ich werde mir mal etwas Neues zum Anziehen suchen.", sagte Sid. „Bleib du vorerst bei Koneko. Sie wird dich mit Shakky bekannt machen."
„Wer ist Koneko?", fragte Hanzo. Daraufhin sprang ihm die Katze entgegen. Hanzo wollte gerade zurückweichen, da stand auch schon eine junge Frau vor ihm. Sie hatte kurzes, blondes Haar, zu einem Zopf gebunden und war in etwa so alt wie Hanzo. Ihrer Kleidung zu urteilen, schien sie kaum älter als zwölf zu sein, doch ihr wohlgeformter, schlanker Körper erinnerte Hanzo daran, dass er einer erwachsenen Frau gegenüber stand. Dieser seltsame Stil beeindruckte ihn.
„Lass dich nicht von ihrem Aussehen täuschen, sie ist ein Raubtier. Im wahrsten Sinne des Wortes.", sagte Sid.
„Freut mich auch, dich wiederzusehen, Sidari.", erwiderte Koneko. „Halt die Klappe!", rief Sid, während er den beiden bereits den Rücken zugekehrt hatte.
„Du bist Hanzo, habe ich Recht? Freut mich dich kennenzulernen.". Koneko reichte Hanzo ihre zierliche Hand zur Begrüßung.
„Freut mich ebenfalls." Er erwiderte sanft ihren Händedruck.
„Komm mal mit, ich habe dahinten eine Bar, da können wir in Ruhe reden." Sie führte Hanzo tiefer ins Blumenparadies.An der Bar angekommen, füllte sie jedem ein Glas Sake ein. „Ich habe eine Frage", sagte Koneko und starrte dabei ihr Glas an.
„Warum bist du nur mit Sid hier? Wo ist Momo?" Hanzo trank daraufhin seinen Sake und machte eine Pause. Koneko schaute immer noch ihr Glas an.
„Er ist vor zwei Tagen getötet wurden.", sagte Hanzo.
„Das ist furchtbar.", gab Koneko mit ruhiger Stimme zurück. Sie wusste offenbar schon Bescheid.
„Ein alter Freund von mir hat ihn getötet. Und er hat einen gewissen „Fuma" erwähnt."
Diesmal schien Koneko überrascht zu sein. „Was hat er noch gesagt?", wollte sie wissen.
„Nichts mehr. Aber Momonosuke sagte mir, ich soll eine Frau namens Shakky suchen. Sie kann mir erklären, was das alles zu bedeuten hat."
„Naja, dass Problem ist..."Koneko machte eine Pause. „Meine Mutter ist auch vor zwei Tagen gestorben. Irgendein Schwein hat sie im Schlaf abgestochen..."
„Sie war also deine Mutter? Das ist wirklich schrecklich. Ich habe als kleiner Junge auch meine Mutter verloren.", sagte Hanzo. Für ihn ist es bereits ein abgeschlossenes Kapitel seines Lebens. Koneko trank ihren Sake mit einem Zug und lächelte Hanzo entgegen. „Ich kann dir sicher auch helfen!", sagte sie. „Weist du, ich bin schon eine Weile im Geschäft. Du hast doch sicherlich mal als kleiner Junge von Monkey D. Dragon gehört, oder?"
Hanzo kannte diesen Namen. Seine Mutter erzählte ihm, als er noch klein war, seine Geschichte. Er war der Anführer der Revolution vor einundzwanzig Jahren und verantwortlich für den Sturm auf das Heilige Land Mary Joa. Zu dieser Zeit unterstützten auch einige Königreiche die Revolution und widersetzten sich zunehmend den Befehlen der Weltregierung. Mit der Zeit konnte Dragon auch viele hochranginge Offiziere der Marine für sich gewinnen, darunter Hanzos Mutter. Nicht nur Dragon, auch sein Sohn, Monkey D. Ruffy, hatte großen Einfluss auf die Menschen damals. Eine Familie, die sich seit etlichen Jahren gegen die Weltregierung auflehnte, und nun schienen sie die ganze Welt hinter sich zu haben.
„Ich habe gehört, er ist vor elf Jahren bei einem Attentat ums Leben gekommen." Einige Wochen, bevor Hanzos Mutter starb.
„Genau.", sagte Koneko und zündete sich eine Zigarette an.
„Was jedoch die wenigsten wissen, Dragon wurde von einem seiner eigenen Männer getötet." Hanzo ließ es sich nicht anmerken, jedoch war er entsetzt darüber. Die ganze Welt schien nur aus Verrätern zu bestehen, hatte es für ihn den Anschein. „Ein paar Monate vor diesem Attentat stellte er eine geheime Einheit zusammen, welche Spione in den eigenen Reihen ausfindig machen und ausschalten sollte." Damals war die Zahl seiner Anhänger auf der ganzen Welt gewaltig. „Angeführt wurde diese Einheit von Kommandant Nobunaga. Er nahm seine Aufgabe sehr ernst, doch am Ende war es einer seiner eigenen Leute, welcher sich als Feind herausstellte. Ein Kerl namens Fuma. Er schloss sich bereits früh der Revolution an, deshalb schöpfte wohl niemand Verdacht. Und er war in Nobunagas Einheit." Konekos Zigarette qualmte im Aschenbecher vor sich hin. „Die beiden waren eigentlich gute Freunde, deshalb hat Nobunaga ihn oft nach Rat gefragt. Fuma nutzte sein Vertrauen aus, um Informationen über Dragons Aufenthalt zu bekommen. Als dieser gerade im Königreich Alabasta zu Besuch war, wurde er in einen Hinterhalt gelockt. Wir wissen nicht genau, was geschehen ist, aber die Insel wird noch Jahrzehnte nicht mehr bewohnbar sein. Dragon starb im Verlauf des Kampfes. Nobunaga wurde daraufhin von den anderen Kommandanten der Revolutionsarmee dafür verantwortlich gemacht und verlor all seine Befehlsgewalt. Wie sich später herausstellte, war Fuma der Sohn des Weltaristokraten Sankt Jalmack. Sein Vater wurde von den Revolutionären für den Angriff auf einen kleinen Jungen, sowie der Misshandlung etlicher Frauen und Fischmenschen verurteilt und kam in ein Gefangenenlager. Sie prügelten ihm und den ganzen anderen Weltaristokraten die Scheiße aus dem Leib. Irgendwann starb er an den Schmerzen seiner unzähligen Knochenbrüche. Fuma hatte dafür Rache geschworen." „Was hatte Momonosuke mit all dem zu tun?", wollte Hanzo endlich wissen.
„Dazu komme ich jetzt. Seit dem Attentat an Dragon ist die Zahl der Unterstützer drastisch zurückgegangen und die Revolutionsarmee musste große Verluste erleiden, während die Weltregierung sich neu formierte. Und wenn das nicht schon genug wäre, ist auch noch die Zahl der Piraten gestiegen. Mittlerweile unterscheidet sich die Neue Welt kaum noch von den vier Blues in Punkto Grausamkeit. Nachdem Nobunaga die Revolutionsarmee verlassen hatte, schlossen sich ihm einige Revolutionäre an. Meine Mutter beispielsweise, aber auch Momo. Sie machten es sich zum Ziel, Fuma ausfindig zu machen und zu töten. Sie waren der Meinung, wenn Fuma stirbt, könnte das den Menschen, welche die Revolution unterstützen, wieder Hoffnung geben. Und ich glaube daran. Allerdings kann ich dir leider nicht sagen, was Momo mit Fuma zu tun hatte. Vielleicht wusste meine Mutter mehr..."„Hey! Seht mal, wen ich getroffen habe!", rief Sid, als er sich zu Hanzo und Koneko gesellte. Hinter ihm versuchte ein kleiner, älterer Mann offenbar zu fliehen, doch Koneko packte ihn am Kopf und riss ihn gewaltsam zu Boden. Ihr Arm verwandelte sich in die Vorderpranke einer Raubkatze und ihre Krallen tanzten über der Kehle des alten Herrn.
„Okashi! Ich habe dich überall gesucht! Solltest du heute nicht auf die Bar aufpassen?"
„Tut mir ja wirklich Leid, aber ich konnte den guten, alten Sid mit einem Piratenschiff am Ufer anlegen sehen. Und noch dazu bringt er einen Neuen mit, da musste ich ihn einfach persönlich empfangen!"
„Dieser „Neue" ist der Schüler von Momonosuke.", sagte Sid. „Und wenn du uns empfangen wolltest, wie kommt es dann, dass ich dich gerade beim Pokern mit Tuco erwischt habe?" Koneko verpasste Okashi mit ihrer Pranke einen Schlag ins Gesicht.
„Darf ein alter Herr denn nicht auch etwas Zeit für sich haben? Übrigens, deine Unterwäsche ist heute wieder bezaubernd, Koneko.", gab Okashi zur Antwort. Koneko schlug ihn daraufhin ein weiteres Mal, diesmal zeigte der Schlag wesentlich mehr Wirkung als zuvor. Sie wandte sich Sid zu.
„Gut siehst du aus. Wie kannst du dir das leisten?", wollte sie wissen. „Lass das mal meine Sorge sein.", antwortete er. Jetzt fiel auch Hanzo seine neue Kleidung auf. Er trug eine schwarze Stoffhose, ein schwarzes Seidenhemd und ein langes, schwarzes Jackett, unter welchem er offenbar wieder seine ganzen Schusswaffen versteckte. Auch sein Bart war gestutzt. Insgesamt machte er jetzt einen viel gepflegteren Eindruck als zuvor. Sid drehte sich zu Hanzo.
„Du musst wissen, Okashi hat mal vor sehr vielen Jahren von der Röntgenfrucht gegessen. Er kann bis zu einer bestimmten Entfernung überall hindurch gucken und macht sich gerne einen Spaß daraus, die Farbe der Unterwäsche von Shakky oder Koneko zu erraten.", sagte er und schaute Koneko anschließend an. „Ich hab vorhin von deinem Verlust gehört. Mein Beileid."
„Ist schon in Ordnung. Die Hauptsache ist, uns geht es gut.", sagte sie mit einem schwachen Lächeln. Sid ergriff wieder das Wort. „Das Beste wäre, wenn wir gemeinsam zu Nobunaga segeln und mit ihm die Lage besprechen. Bist du dabei Hanzo?" Hanzo musste nicht lang überlegen. Mit der Hilfe von Nobunaga konnte er sicher diesen Fuma ausfindig machen. Und über Fuma letztendlich Shin.
„Na klar, lasst uns aufbrechen." „Packt noch etwas Proviant ein, ich werde uns ein schönes, kleines Schiff organisieren.", sagte Sid und verschwand auch schon in einer Falltür hinter der Theke.
„Ich komme auch gleich wieder, will mir nur noch schnell mein Geld von Tuco zurückholen.", sagte Okashi. „Wer ist eigentlich dieser Tuco? Auch einer von Nobunagas Anhängern?", fragte Hanzo.
„Ach nein, der kam vor ein paar Jahren auf die Insel und lebt hier seitdem. Er und Okashi pokern oft zusammen. Nur schummelt Okashi die meiste Zeit mithilfe seiner Teufelskraft und dieser Tuco kapiert einfach nicht, warum er ständig verliert. Das ist schon irgendwie lustig."
Plötzlich vernahmen die beiden den Schrei mehrerer Kinder, nicht weit von der Bar entfernt. Hanzo befürchtete das Schlimmste. Als er und Koneko am Ort des Geschehens eintrafen, sahen sie Okashi, wie er sich am Boden krümmte. Sein Brustkorb wurde aufgeschlitzt. Hinter ihm stand ein kräftig gebauter, glatzköpfiger Mann, dessen Haut von Tattoos übersäht war. In einer Hand hielt er eine Teleschnecke, in der anderen sein Schwert, ein Wakizashi, von dessen Klinge das Blut Okashis heruntertropfte.
„Beeil dich, Yadra!", sprach er in die Teleschnecke und verstaute sie anschließend in seiner Tasche. Dann wandte er sich Okashi zu und trat ihm mit voller Kraft in die offene Wunde. „Haha, du hättest mir niemals vertrauen dürfen, du kleiner Pisser! Jetzt sind hier alle des Todes!"
DU LIEST GERADE
Der letzte Samurai - One Piece FF
FanfictionMonkey D. Ruffy wurde Piratenkönig, die Weltaristokraten gestürzt, die Marine gespalten und die Grandline in eine blutige Schlacht verwickelt, ausgebrochen zwischen den Revolutionären und den letzten Anhängern der Weltregierung. Der Krieg dauerte be...