Rachepläne

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„Wo bleibt mein Bruder?", fragte Takeda, während er sich eine Zigarette anzündete. Fuma lief zu seinem Schreibtisch und wandte sich seinen Agenten zu.
„Yadra wird ihn gleich holen, aber zuvor habe ich mit euch etwas zu besprechen.", sagte er. Durch seine enorme Größe blickte er auf die anderen herab. Im Laufe der Jahre lernte Fuma, wie man sich Respekt verschafft. Einer seiner favorisierten Tricks war es, seine furchteinflößende Statur auszunutzen, jedoch achtete er gleichzeitig immer auf einen sehr höflichen Ton gegenüber seinen Verbündeten, denn er wusste genau, wo er ohne sie stehen würde. Dennoch war es gelegentlich nötig, ein Machtwort zu sprechen, damit sie nicht vergessen, wo ihr Platz ist. „Ihr wisst, dass ich euch allen mein vollstes Vertrauen schenke. Mir ist egal, wie ihr eure Mission erfüllt, vorausgesetzt, ihr haltet euch an meine Anweisungen. Aber wofür ich kein Verständnis habe..." Fuma richtete seinen Blick nun direkt auf Takeda. „Sind Alleingänge. Hatte ich dich nicht gebeten, dass Anwesen nicht zu verlassen? Jemand könnte dich wiedererkannt haben! Deine grobe Fahrlässigkeit gefährdet unseren Plan."
Takeda nickte nur, Fuma jetzt ins Wort zu fallen wäre keine gute Idee gewesen. „Das gleiche gilt auch für dich, Shin. Dein Befehl lautete nicht nur, Momonosuke zu töten, sondern auch seinen Schüler."
„Ich werde Hanzo nicht töten, nur weil du es von mir verlangst. Nein, ich beende diese Sache ganz allein auf meine Art.", fiel Shin ihm plötzlich ins Wort.
„Für so etwas Banales wie Rache ist kein Platz in dieser Welt.", gab Fuma zurück. „Wir sollten uns lieber auf unseren Plan konzentrieren." Yadra war erstaunt, dass Fuma, trotz der respektlosen Widerworte von Shin, so ruhig blieb. „Wir können diesen Krieg beenden, aber dafür brauchen wir deine Hilfe!"
„Suchst du denn nicht selbst hinter einem Berg von Ausreden nach Vergeltung?", sagte Shin, dann lief er zur Tür und verschwand in der Villa seines Vaters. Takeda blickte Shin noch kurz hinterher, dann drehte er sich zu Fuma und grinste ihm verstohlen entgegen.
„Er wird schon noch selbst verstehen, welcher Weg der richtige ist, egal wie starrköpfig er auch sein mag.", entgegnete Fuma ihm. „Wir haben alle Zeit gebraucht." Yadra sah etwas enttäuscht aus nach diesem Erklärungsversuch.
„Du hast wohl gehofft, dass Shin bestraft wird?", sagte Takeda zu ihm. „Unsinn. Meister Fuma wird sich wohl kaum täuschen."
„Yadra!", hallte es durch den ganzen Raum. Offenbar war Fuma doch nicht mehr in bester Stimmung. Yadra streckte Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand aus, einen Moment später war er verschwunden.
„Ich möchte... dass du während der nächsten Mission ein Auge auf Shin gibst", sagte Fuma zu Takeda.
„Er könnte wieder unvorsichtig werden, wenn er erneut auf Hanzo trifft. Wir dürfen keine Risiken eingehen. Solltest du merken, dass er zögert... erledigst du es."

Takeda hatte sich gerade Richtung Tür gewandt, da erschien plötzlich Yadra aus dem Nichts wieder. Mit Links hielt er einen jungen Mann an seinem Hemdkragen nach oben. Er hatte keine Haare, dafür aber reichlich Tätowierungen am ganzen Körper. In seinem Bauch steckte ein Schwert. Seine Kleidung war noch relativ sauber, offenbar zog er sich diese Verletzung erst wenige Sekunden zuvor zu. Behutsam ließ Yadra ihn nach unten, bis er auf dem Parkett lag. Takeda setzte sich daneben und streckte seine Hände aus. Grüner Rauch wirbelte um sie herum. Er zog das Schwert heraus und legte seine Hände unmittelbar über die frische, noch blutende Wunde. Der Schnitt fing plötzlich an, sich zu schließen und der grüne Rauch dränge das Blut, welches versuchte rauszufließen, zurück in den Körper. Binnen Sekunden war die Wunde verheilt und an der Stelle, in der zuvor noch das Schwert gesteckt hatte, befand sich nun eine Art Siegel. Es ähnelte ein wenig den anderen Tätowierungen am Körper des Verletzten.
„Hast du gesehen, wer das meinem Bruder angetan hat?", wollte Takeda von Yadra wissen. Sein Blick war eiskalt.
„Ja, dieser kleine Freund von Shin. Das dort ist übrigens sein Schwert." Yadra deutete auf das reich verzierte Katana am Boden. Fuma, der soeben noch vom atemberaubenden Anblick der abendlichen Küstenlandschaft vor seinem Fenster gefesselt war, drehte sich augenblicklich um. Beschwörerisch starrte er auf das Schwert, von dessen Klinge noch immer Tucos Blut auf das Parkett tropfte. Mit bedrohlich wirkenden Schritten kam er näher. Er hob es behutsam auf und begutachtete es mit neugierigen Blicken.
„Das ist wahrlich meisterhafte Schmiedekunst. Ein echtes Katana aus Wa No Kuni. Ich werde es meiner Sammlung hinzufügen!", rief er, während er bereits in hastigen Schritten den Raum verlies. Langsam kam Tuco wieder zu Bewusstsein. Yadra setzte sich neben Takeda auf den Boden.
„Was ist passiert, mein Bruder?", fragte Takeda und Tuco fing an, mit schwacher Stimme, die Geschichte zu erzählen.

Der letzte Samurai - One Piece FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt