05 | ɪᴛ ɢᴇᴛs ᴇᴀsʏ ᴀᴛ sᴏᴍᴇ ᴘᴏɪɴᴛ

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RUBY

Throne of Glass von Sarah J Mass ist ein Meisterwerk und dass Luke daran gedacht hat, das Geschenk von Micheal mitzubringen bedeutet mir die Welt.

Ich bin sehr, sehr dankbar dafür. Viel zu sehr und ehe ich mich bremsen konnte, ehe der Kopf reagierte, legte ich das Buch auf den Schoß und schloss die Arme um den blonden Australier und hielt ihm, als wäre er mein Anker.

Der Geruch von Minze und einem wunderbaren Duft stieg mir sofort in die Nase. Lukes Duft.
Dann spürte ich starke Arme sich um mich schlingen, mich hielten.
Das erste Mal seit einer sehr, sehr langen Zeit.

Es tut mir gerade so gut, jedoch dauerte der Moment nicht allzu lange, denn die Tür ging neben mir auf und Mom erschien. Luke ließ mich urplötzlich los, als hätte er sich verbrannt.
Als hätten wir etwas Falsches getan.

„Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht, Ruby. Komm rein, du bist ja vollkommen durchnässt", sagte Mom in diesen Augenblick, als ich mein Mund öffnen wollte. Luke stand auf und fuhr sich durch die Haare, während er an ihr vorbei nach innen ging. Vermutlich sucht er jetzt Ashton und Calum.

Ich nahm das Buch in der Hand und erlaube mir nicht, an seinen sehr schnellen Abgang zu denken. Es sollte mir auch egal sein. Vielleicht bin ich einfach nur wegen des Todes meines Bruders zu emotional und brauche halt und dann war da Luke.. Und hielt mich.

Mom streckte die Hand aus, um mir aufzuhelfen, jedoch schüttelte ich den Kopf, stand selber auf und presste die Lippen aufeinander. „Wird es immer wehtun?", fragte ich sie dann. Moms Gesichtsausdruck wurde sehr sanft, dann huschte Traurigkeit darüber. „Oh mein Schatz, er fehlt mir auch", dann zog sie mich in die Arme, aber ich wusste, sie tat dies nur, weil sie nicht wollte, dass ich ihre Tränen sah.

Ich verstehe es nicht, wenn Tränen sind nichts Schlimmes. Man muss sich dafür auf gar keinen Fall schämen.
Es ist natürlich, aber Mom wollte wohl in diesen Moment einfach die Stärkere sein, auch, wenn ihre Schultern leicht bebte.

„Ich liebe dich, Kleines", sagte sie, als sie sich löste. Ich zwang mich dazu zu Lächeln, für sie. „Und nein", sie wischte sich die Tränen unauffällig weg und sah mich dann an, atmete einfach tief ein und aus.

„Es wird irgendwann leicht. Irgendwann.. Können wir weitermachen. Nur jetzt nicht. Jetzt dürfen wir die ganze Welt hassen, Ruby, solange wir uns nicht darin verlieren".

ꨁ ꨁ ꨁ

Die meisten Gäste sind bereits gegangen, als ich frisch in einer Jogginghose, weißes Shirt und barfuß die Treppe hinunterkam. Ohne Make-up im Gesicht, meine Haare sind in einen ziemlichen unordentlichen Dutt zusammengebunden, aber dies ist mir regelrecht egal.
Mein Weg führt in der Küche.

Am Tisch saß Ashton und gegenüber meine Freundin Grace. Die beiden schien sich gut zu unterhalten. Die blonden Haare meiner besten Freundin sind offen und hingen ihr lockig über die Schulter, während sich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen abzeichnete. Dieser Blick.
Wie Grace Ashton mit ihren blauen Augen ansieht.. oh mein Gott.

Ich zog eine Augenbraue hinauf, ging zum Kühlschrank, un diesen zu öffnen.
„Wie geht es dir?", anscheinend hat Grace mitbekommen, dass ich den Raum betreten habe. Ich lehnte mich an der Theke, als ich mir eine Cola aus dem Kühlschrank genommen hatte und schaute sie an. Ashton hingegen holte gerade sein Handy heraus und tippte irgendwas.

„Mir geht es ganz okay", log ich.
Wie soll es mir auch schon gehen, jetzt mal im Ernst?
Es geht mir nicht gut, ich fühle mich ausgelaugt und hasse die Welt, sowie Mom es sagte, denn dies tue ich wirklich. Grace scheint zu wissen, dass das eine Lüge ist, denn sie sah mich auf einmal mitfühlend an, dann stand sie auf.
Da hob Ashton den Blick und sah mich an.

„Ruby", fing er an, aber wurde von Luke unterbrochen, dieser in der Küche Platz. „Wir sollten gehen, Ash. Wo ist Calum?".
Als unsere Blicke sich treffen, schaute ich weg.
Ich konnte einfach nicht anders.

„Ich komme sofort. Calum ist im Wohnzimmer", antwortete der Schlagzeuger, kam auf Grace zu und drückte ihr etwas Weißes in der Hand, ehe er mich kurz umarmt. Feste.
„Ash", hauchte ich. „Ich bekomme keine Luft mehr".
„Es tut mir leid", sagte er, löste sich und läuft zu Luke, dieser mit ihm die Küche verlässt.

Und damit auch wieder mein Leben.

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