07 | Lᴜᴋᴇ, I Nᴇᴇᴅ ʏᴏᴜ

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RUBY

Sowie ich es mir gedacht hatte, musste ich Altias direkt am nächsten Tag fragen, ob er mir beim Aufbauen den Möbeln hilft, denn es trieb mich in den Wahnsinn. Der Abend endet damit, dass wir uns Pizza bestellten und einen Film ansahen. Er ist echt freundlich, fragt mich immer mal Sachen, welche Lieblingsfarbe ich hatte, ob ich gerne spazieren gehe, welchen Beruf ich habe. Nicht besondere Interesse Sachen, aber mit ihm war es so.. Leicht? Ja, ich denke, das ist das richtige Wort dafür, aber wenn es nachts wird..

In letzter Zeit plagten mich Alpträume und die Gedanken wurden lauter, sodass ich schon Beruhigungstabletten nahm.
Aber es wurde immer schlimmer, sowie jetzt.

Ich wachte schreiend auf und fing sofort an zu weinen. Mein Herz zieht sich langsam zusammen und ich hatte das Gefühl, ich bekomme keine Luft mehr.
Bekomme ich ein Herzinfarkt?
War es das?
Oh bitte, bitte, lass es vorbei sein.

Ehe ich es wusste, ehe ich es realisieren konnte, hatte ich mein Handy in der Hand und wählte die Nummer, eine, die ich niemals gelöscht hatte.
Er nahm, nachdem vierten Klingeln verschlafen ab. „Hallo?".

Ich bin überrascht, dass er nicht längst seine Handynummer gewechselt hatte. „Luke", presste ich heraus. So gut es eben ging.
Stille.
Er sagte nichts und ich dachte schon, er legt auf, als ich ein Rauschen hörte und danach eine Tür ins Schloss fiel. „Was ist passiert, Ruby?".
„Ich bekomme keine Luft mehr".

Seine Stimme zu hören, ist gut für meine Seele. Ich schloss die Augen und sah ihm. Am Tag der Beerdigung, die schon einige Zeit zurückliegt. Seine Augen, die mich ansehen. Seine starken Arme, die mich halten.
Wo ist Luke jetzt?

„Drei Dinge, die du anfassen kannst, Ruby. Zähle sie auf".
„Wie bitte?", fragte ich vollkommen verwirrt, während mein Herz immer heftiger klopft.
„Drei Dinge, du sollst sie mir aufzählen".

Okay?
Ich schaute mich um, schluckte schwer und fuhr über die schweißnasse Bettdecke. „Die Bettdecke", sagte ich.
Dann packte ich das Handy etwas, bis es leicht knirschte. „Das Handy".
„Okay, gut. Weiter".
Langsam beruhigte ich mich wieder.
Ich atmete tief ein und aus.

Strich meine Hand einmal über die Matratze. „Die Matratze", flüsterte ich zum Schluss.
Jetzt, da meine Panikattacke vorüber war, kam sie mir kindisch vor und ich schämte mich dafür.

„Ist alles wieder in Ordnung?".
Da fallen wieder die Tränen und ich schüttelte den Kopf. „Nein, nein", fing ich weinend an.
„Mir geht es nicht gut".

„Ich kann nicht..", fing er an.
Ich runzelte die Stirn und legte eine Hand auf die Lippen, damit man nicht so hört, dass ich weine.
Ich frage mich wirklich, was er sagen möchte.
Was kann er nicht?

„Ich kann nicht zu dir kommen, Ruby. Ich bin Malibu und du bist kilometerweiter entfernt".
Ja, das stimmt.
Malibu ist sehr weit weg.

Ich presste die Lippen aufeinander, ließ die Tränen fallen.
Wenn er auflegt, würde ich nicht mehr einschlafen können.
Ich brauche Luke.
Seine Stimme, seine Art und Weise.
Er, ich brauche Luke Robert Hemmings.

Und ich will nicht mehr gegen meine Gefühle kämpfen.
„Können wir telefonieren, bis ich eingeschlafen bin?", fragte ich dann.
„Das ist keine gute Idee, Ruby. Wir sollten eigentlich nicht mehr miteinander sprechen".

Jetzt werde ich langsam wütend und mein Herzschlag erhöhte sich sofort wieder.
„Warum? Luke, ich brauche dich". Klingt das jämmerlich? Vermutlich.

„Genau deshalb", schnauzte er zurück. „Solange wir miteinander reden, desto härter ist es von dir getrennt zu sein".

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