08 | Yᴏᴜ ᴊᴜsᴛ ɴᴇᴇᴅ ᴛʜᴇ fᴇᴇʟɪɴɢ ʏᴏᴜ'ʀᴇ ɴᴏᴛ ᴀʟᴏɴᴇ

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RUBY

In dieser Nacht legte Luke nicht auf. Wir sagten aber nichts mehr, sondern schweigen uns vollkommen an. Ich lag mittlerweile wieder, hatte die Augen geschlossen, aber konnte nicht einschlafen, aber ich hatte es wirklich versucht.

„Solange wir miteinander reden, desto härter ist es von dir getrennt zu sein".

Keine Ahnung wie ich das aufnehmen sollte, denn wenn ich es positiv tue, keimt Hoffnung in mir auf.
Und negativ... Sind wir dich mal ehrlich, seit Micky tot ist, stecke ich in einem schwarzen Loch. So bin ich eigentlich nicht, so depressiv. Ich war damals witzig, hatte immer ein Spruch auf den Lippen.
Ich hatte Spaß am Leben.

Es fühlt sich einfach so an, als wäre ein Teil von mir beim Autounfall gestorben. Ein Teil, welches ich niemals mehr zurückbekommen werde, egal wie sehr ich es versuchen würde.

ꨁ ꨁ ꨁ

Das Testament wurde von Micheal endlich fertiggestellt und sowie es sich herausgestellt hat, habe ich eine Strandvilla geerbt bekommen.
Und ein Haufen Geld. Mom und das bekamen alles andere, aber mehr brauche ich auch nicht.
Ich wäre auch zufrieden gewesen, hätte Micky mir nur paar Schule vererbt.

Paar Tage später am klopfte Grace bei mir an und erzählte mir von ihrem Date mit Ashton Irwin. Anscheinend sind die beiden zusammen und das richtig.

Solange sie glücklich sind, bin ich es natürlich auch.
An diesen Tag ging ich zusammen mit ihr zum Grab meines Bruders und hinterher etwas shoppen. Sie erzählte mir die ganze Zeit davon, wie voll Ash sei.

Ich hörte ihr die ganze Zeit zu, während wir gerade im Buchladen sind und nicht nur eins in meinen Wagen landet. Von Luke habe ich seitdem Gespräch nichts mehr gehört.
Dann verabschiedeten wir uns auch schon wieder und ich mache mich auf den Weg nur noch kurz zu meinen Eltern, denn die habe ich lange nicht mehr gesehen.

Dass ich aufgestiegen bin, kam aber ziemlich gut. Die Beziehung der beiden hat sich normalisiert, ihr wurde, wurde leichter.
Ich wünschte, ich könnte das von mir behaupten.

Gegen Abend kam ich endlich zu Hause an und sah Altias vor meiner Haustür hocken. Den Kopf auf die Knie gestürzt. Es sah so aus, als würde er weinen und alles, woran ich nur denken konnte war, was zum Teufel macht er da an meiner Tür? Warum sitzt er sich nicht an seiner und schmollt herum?

„Altias?", fragte ich dennoch aus Höflichkeit. Er schaute hinauf und unser Blick trafen sich. Rote, unterlaufene Augen, blasses Gesicht.
Okay, es ist anscheinend ernst.
Ich stellte die Tasche ab und hockte mich neben ihm im Hausflur hin, lehnte den Kopf gegen meiner Haustür.

Er beobachtete alles genau und zieht zum Schluss eine Augenbraue hinauf.
„Was tust du da?".
„Ich leiste dir Gesellschaft, bis du mir erfährst, was mit dir los ist".
Sein Kopf knallte gegen der Tür, sodass ich die leichte Vibration am Hinterkopf merkte.

„Ich kann nicht", nuschelte er.
Es ist mir im Grunde egal, was er hat, aber bisher war er ja auch ziemlich nett zu mir. „Du kannst es mir aber sagen", ermutige ich ihm nochmal.

„Kennst du das? Unerwiderte liebe?".
Ich nickte. „Ich hätte nicht gedacht, dass meine beste Freundin die Schwester eines Popstars ist".
Warum wechselt er jetzt auf einmal das Thema, vor allem, was hat das mit dem anderen Thema zu tun?

Moment mal, ich bin deine beste Freundin?
„Was ist los?", fragte ich noch einmal, um das eigentliche Gespräch nochmal zu führen.
„Ich hatte eine Frau.. Vor einem halben Jahr", fing er an.
Er hatte..
Mein Herz zieht sich zusammen.

„Was ist passiert?", meine Stimme ist urplötzlich rau, aus weiter Ferne. „Sie starb bei der Geburt meines Kindes. Es war eine Totgeburt".
Oh mein Gott, das ist hart.
Das ist so hart.

Erst verliert er seine Frau und dann stellt sich heraus, dass das Kind bereits tot ist.
Ich presste die Lippen feste aufeinander und legte einfach meine Hand auf seine, die neben uns war.

Mehr braucht ein Mensch nicht, wenn er an seine Grenzen der Trauer ist.
Man braucht nur das Gefühl, man ist nicht alleine.

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Close as strangers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt