▪︎ Kapitel Sieben : Teil 1 ▪︎

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Heute Morgen kam mit der Post, dass Ergebnis meiner Abschlussprüfung. Ich hatte bestanden und erhielt noch dazu ein Zeugnis, dass ich die Ausbildung zur Krankenschwester erfolgreich absolviert hatte.

Mit 18 begann ich meine Ausbildung an einer Krankenpflegerschule, wo ich dann 3 lange Jahre geschult wurde. Nun mit 21 Jahren, war ich endlich bereit Krankenschwester zu werden. Vater und Mutter hatten sich so gefreut, selbst die kleinste, Anais, freute sich mit.

Nun stand ich vor dem Marie-Curie-Hospital, im Herzen von Paris. Bereit dazu meinen Traum wahr werden zu lassen.

Es war ein bewölkter Tag, die Wolken sahen schwer und dunkel aus, jedem Moment bereit dazu es auf der Erde regnen zu lassen.

Aufgeregt betrat ich das Krankenhaus, meine Bewerbungsunterlagen fest umklammert. Am Empfang saß eine Dame mittleren Alters. Ihre grauen Augen sahen müde aus, aber ihre Schwesternuniform saß perfekt.
,,Salut" , grüßte ich sie ,,Ich hatte vorhin angerufen wegen des Bewerbungsgesprächs."

,,Ach, Sie sind Madame Leroy?"

,,Ja, das bin ich."

,,Folgen Sie mir."

Ich folgte ihr den Korridor entlang. Das Krankenhaus wurde vor der Besatzung 1940 eröffnet. Es sah ganz modern aus. Der Boden war aus hochwertigen weißen Fliesen und einige Innenwände bestanden aus Glas.

Die Frau machte vor einer Tür halt, die aussah wie jede andere hier. Dann klopfte sie und trat ein. ,,Die Dame wegen der freien Stelle ist da, Doktor."
,,Sie soll herein kommen." , ertönte eine tiefe männliche Stimme. Sie nickte und widmete sich dann zu mir, ihre Hand ruhte noch auf der Türklinke. Mit einer Kopfbewegung deutete sie an, dass ich eintreten sollte. Dann wurde die Tür hinter mir geschlossen.

Ein Mann in weißem Kittel, saß vor einem Schreibtisch. ,,Salut Doktor..." , wollte ich ihn grüßen doch ich kannte seinen Nachnamen noch gar nicht. ,,Doktor Moreau" , half er mir auf die Sprünge. Bevor ich Platz nahm, reichten wir uns die Hand.
,,Also Sie sind hier wegen der freien Stelle?" , der Doktor machte einen freundlichen Eindruck. Er hatte schwarzes Haar, doch der Ansatz wuchs bereits grau heraus. Seine dunklen Augenbrauen umrahmten, seine blauen Augen. Unter ihnen lagen tiefe Schatten.

,,So ist es." , lächelte ich und reichte ihm meine
Bewerbungsunterlagen.
,,Mein Zeugnis, sowie Lebenslauf."
Er nahm sie entgegen. Seine Finger waren schmal und gepflegt. Man merkte das er sein Leben lang, nie etwas mühsameres tat außer zu schreiben und zu operieren. Seine Statur wirkte auch sehr schlank. Als hätte er nie auf dem Bau arbeiten müssen oder schwere Sachen tragen, wie der durchschnittliche Mann.

Er griff nach der Brille, die auf seinem breiten, teuren Schreibtisch aus dunklen Ebenholz lag. Dann setzte er sie auf und kniff die Augen zusammen, als würde die Sehstärke nicht ausreichen. ,,Ein gutes Zeugnis." , bemerkte er nickend.

Der Doktor lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er schien nicht begeistert zu sein. Allmählich fühlte ich mich verunsichert. Verdutzt sah ich den Mann vor mir an. Reichte das denn nicht aus?

Er legte den Kopf schief und musterte mich. ,,Machen Sie sich keine Sorgen Madame Leroy. Sie haben zwar eine gute Leistung erbracht, aber sie wirken so unerfahren, so unsicher..."
Doktor Moreau kratzte sich am Kopf.
,,Aber dafür bin ich doch hier. Um Erfahrungen zu sammeln." , sagte ich ganz Ehrlich.

,,Aber dafür will ich Sie nicht hier haben. Ich suche Krankenschwestern die das Krankenhaus entlasten können. Sie müssen in der Lage sein, sich ohne Hemmungen um Patienten zu kümmern. Dieser Job kann eine große Herausforderung sein. Vorallem für junge Frauen wie Sie."
, mit einem bedauerten Blick schob er meine Bewerbungsunterlagen zu mir zurück.

Ein Häufchen Elend Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt