Kapitel 2: Anruf nach Hause

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Liam wachte mit einem Ruck auf, sein Rücken wund und sein Handy klingelnd. Er setzte sich aufrecht, seine Augen wanderten aus dem Fenster und sein Kopf drehte sich vor Verwirrung, als er eine Reihe von Bäumen und eine lange, leere Straße erblickte. Für einige Momente hatte er keinen blassen Schimmer, wo er war, sein Herz hämmerte ihm gegen die Brust als Fragen in seinen Kopf schossen, wo ist der Anuk-Ite, wo sind die Jäger, wo bin ich? Ist jeder in Sicherheit? Bevor er sich an die Nacht davor erinnerte, die Art und Weise wie Theo sie aus Beacon Hills gefahren hatte, während nur der Mond sie beobachtete.

Liam rutschte auf seinem Sitz herum, sein Handy aus seiner Tasche ziehend. Er blinzelte es an, fuhr sich mit einer Hand über die Augen und sah auf den hellen Bildschirm. Fünf verpasste Anrufe, vier von seinen Eltern und einen von Scott.

Er hatte Beacon Hills mitten in der Nacht verlassen. Er würde solche Schwierigkeiten bekommen. Scott wäre enttäuscht, seine Eltern wären-

„Steh auf und strahle, Dornröschen." Liam zuckte zusammen, als eine Faust gegen das Fenster schlug und sein Kopf schlug mit einem metallenen Klang gegen das Dach. Er stöhnte auf, als Fußschritte um die Seite des Autos schlurften und die Tür zum Fahrersitz aufflog. Theo duckte seinen Kopf in das Auto, ein Grinsen auf seinen Lippen. „Das hat sich so angehört, als hätte es wehgetan", sagte er, nicht annähernd mitleidig. Liam schoss ihm einen finsteren Blick zu, welcher schnell abglättete, als Theo ihm einen Becherhalter mit zwei Bechern hinhielt. „Hoffe du magst Kaffee und McMuffins." Liam nahm ihm das Tablett ab, als Theo in das Auto kletterte, die Tür hinter ihm zuschlug und eine Tüte gefüllt mit warmen Essen in Liams Schoß warf.

„Ich hab von jedem einen genommen", sagte Theo. „Such dir aus was du möchtest." Liam spähte in die Tüte und sah vier ordentlich verpackte Frühstücksmuffins.

„Du hast mir Frühstück besorgt?", fragte Liam.

„Ich habe mir Frühstück besorgt", sagte Theo.

„Wow, und du musstest noch drei Extra-Frühstücks bestellen?", prustete Liam verspottend.

„Mathe war nie mein bestes Fach", summte Theo. „Beeil dich und such dir was aus, ich verhungere." Liam schnappte sich den ersten Muffin, den er zu fassen bekam, bevor er Theo die Tüte reichte und nach einem Kaffee griff.

„Woher hast du die eigentlich?"

„McDonalds."

„Und du hast mich einfach an der Seite der Straße stehenlassen?"

„Hab Benzin gespart", summte Theo und tippte auf die Gasuhr, welche anzeigte, dass das Auto mit weniger als einem halben Tank fuhr.

„Was ist, wenn etwas-" Liams Handy vibrierte und klingelte erneut. Liam zuckte zusammen, als er Scotts Foto sah, welches auf dem Bildschirm auftauchte. Was sollte er ihm denn sagen?

‚Hey Scott, jaah mir geht es gut, ich brenne nur gerade mit deinem Erzfeind durch, keine große Sache, ich werde zum Finale zurück sein.'

„Wir können jederzeit zurückfahren", sagte Theo, als der Anruf verschwand und eine weitere, verpasste Anrufs-Benachrichtigung auf dem Bildschirm erschien. „Es würde nur ein paar Stunden dauern. Du kannst ihnen sagen, dass du zum letzten Mal nach Jägern Ausschau gehalten hast. Sie würden dir glauben."

„Möchtest du zurück?", fragte Liam und drehte das Essen in seiner Hand.

„Habe ich denn überhaupt die Wahl? Du warst derjenige, der entschieden hat, dass wir auf einen Roadtrip gehen."

„Ist ja nicht so als hätte ich dich dazu gezwungen", sagte Liam angespannt.

„Nein, du hast nur von mir erwartet, dass ich okay damit wäre mit dir abzuhauen", antwortete Theo.

Airplanes (Thiam) (GERMAN VERSION)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt