Kapitel 6: Sommer liebend

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„Das ist eine schreckliche Überraschung", grummelte Liam. Theo prustete ein Lachen aus und stupste Liam in den Waschsalon.

„Es ist notwendig", sagte Theo, legte seinen Seesack auf die Maschine drauf und begann, die Klamotten darin in die Maschine zu werfen.

„Musst du nicht weiße Klamotten von farbigen trennen?", fragte Liam.

„Sie wurden so oft davor schon zusammengewaschen, sodass es jetzt eh egal ist", sagte Theo und warf die Decke in die Maschine neben der mit den Klamotten.

„Aber die Decke verdient ihre eigene Maschine?"

„Sie ist empfindlich", sagte Theo angespannt. „Und die einzige die wir haben, ich werde sie nicht ruinieren." Er zog eine Waschmittelpackung aus dem Sack.

„Mal ernsthaft, bist du Mary Poppins? Wieso hast du überhaupt-"

„Halt die Klappe und zieh dich aus, Liam", prustete Theo und warf einen Pod mit Waschmittel zu der Decke hinzu, bevor er die Klappe zumachte.

„Warte, was?", fragte Liam. Theo setzte die Decke in einen Schnellwasch und wartete, bis die Maschine zum Leben erweckte, bevor er sich erst wieder an Liam wandte.

„Du hast mich gehört. Zieh dich aus."

„Aber-"

„Deine Klamotten sind schmutzig", schnaubte Theo und zog sich sein eigenes Shirt über den Kopf, bevor er es in die Maschine warf, so als wäre es total normal für ihn in sich in einem Waschsalon auszuziehen. Liam blinzelte auf Theos plötzlich preisgegebene Haut hin und sein Mund wurde auf komische Art und Weise trocken, als seine Augen über braungebrannte Haut und Muskeln wanderten, als Theo sich seine Schuhe auszog. Er duckte sich, zog sich seine Socken aus und warf sie nach dem Shirt in die Maschine. Liam kam ein sehr seltsamer Gedanke, dass er Theo noch nie barfuß gesehen hatte, und sein Blick heftete sich auf Theos Zehen, welche aus dem Rand seines Jeanshosenlochs hervorschauten.

„Ernsthaft? Du ziehst dich wirklich in einem-", fing Liam an.

„Ja, wir ziehen uns wirklich aus. Ich werde dich nicht meinen Truck oder meine Klamotten mehr vollstinken lassen, als du es eh schon hast", sagte Theo. Liams Blick sprang von Theos Zehen weg, als er einen Reißverschluss hörte. Theo zog sich ohne Umschweife die Jeans herunter, woraufhin Theo ruhig wie eh und je in einem Paar enger Boxershorts dastand. Es ertönte ein Pfeifen und Liam nahm seinen Blick von dem größtenteils nackten Theo und wandte ihn zu einer Gruppe von Teenagern, welche in der hintersten Ecke saßen und Theo mit Freude beobachteten. „Komm schon, beeil dich", sagte Theo. Liam zwang sich selbst dazu in Theos Gesicht zu schauen und nicht auf seine Brust, oder auf seine Schenkel, oder auf seine nackten Füße, welche ihn auf seltsame Art und Weise verletzlich aussehen ließen. Barfuß laufen war etwas, was man zu Hause tat, wenn man sich sicher fühlte. Nicht, wenn man in irgendeinem Waschsalon mitten in Arizona stand. Oder vielleicht hatte Liam mehr Vorurteile darüber, was das Tragen von Socken und Schuhen bedeutete, als Theo es hatte.

„Ich werde mich nicht ausziehen", sagte Liam angespannt. Theo warf seine Jeans in den Trockner und seine Augen flogen in einem dreckigen Blick hoch zu Liam.

„Entweder du machst es, oder ich werde dich an den Boden pinnen und es selbst erledigen", sagte Theo. Liam lachte und Theo hob eine Augenbraue.

„Du machst doch Witze", zischte Liam. Theo ging nach vorne und seine Hände griffen Liams Shirt. „Okay, okay!", kreischte Liam und schlug Theos fummelnden Hände beiseite. „Okay! Ich mache es, stopp!", grummelte Liam. Theo stoppte, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn an. „Wirst du wirklich dort stehen und mich beobachten?"

„Ja", sagte Theo freiheraus. Liam bewegte sich und seine Augen wanderten durch den Waschsalon, jeder im Salon sah ihn direkt an. Liam fühlte, wie seine Wangen heiß wurden.

Airplanes (Thiam) (GERMAN VERSION)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt