Airplanes (Thiam) (GERMAN VERSION)

Kapitel 26: Nachrichten von letzter Nacht

Liam wachte mit einem donnernden Krachen auf, woraufhin sein Kopf dumpf pochte. Es wurde einen Moment später von einer Stimme gefolgt, gedämpft und kratzig.

„Wichser, du scheiß-" Liam verengte die Augen in dem dunklen Raum, in dem die Vorhänge vor dem Fenster langsam von Seite zu Seite schwangen. Sein Blick wanderte hinab, als das Fluchen fortsetzte, während die Stimme nur noch gedämpfter wurde, und sein Blick landete auf Theo, welcher auf dem Boden neben dem Fenster lag, ein umgedrehter Stuhl neben ihm, während er zu einem Ball zusammengerollt war, leicht schlängelnd, wie eine Schlange, als er versuchte, sich noch kleiner zu machen.

„Theo?", murmelte Liam und verzog auf seinen baumwollartigen Mundgeruch hin das Gesicht. „Was-"

„Psst", erwiderte Theo und bettete sein Gesicht in seinen Armen, als er endlich mit seiner Fötus-Position zufrieden zu sein schien. Liam bekam mit, wie Theo still wurde, scheinbar ziemlich gemütlich liegend.

„Du-"

„PSSST!", schnappte Theo eindringlich. Liam ließ seinen Mund zuschnappen, viel zu müde, um zu versuchen zu ergründen, wieso Theo sich dazu entschlossen hatte, auf dem Boden zu liegen, wenn da ein perfektes Bett nur ein paar Meter von ihm entfernt stand.

Mit einem sanften Schnauben drehte sich Liam um, um der anderen Wand gegenüber zu sein, während er sein Gesicht in ein Kissen bettete, welches schrecklich nach Theo roch. Liam ließ seinen Blick zu dem anderen Bett schweifen, die Decken waren leicht zerwühlt und Theos Jeans lag immernoch zusammengeknüllt auf dem Boden daneben.

Liam stöhnte, als die Erinnerungen von letzter Nacht ihn überfielen, vom Versuchen, Scott und die anderen davon zu überzeugen, dass Äpfel sie betrunken gemacht hatten, zum Zerbrechen des Tischkickers, bis hin zu dem Einschlafen, eingerollt an Theos Seite. Sein Kopf pochte, dank all den Geräuschen, die durch das Zimmer hallten. Es fühlte sich wieder so an, als wäre er frisch gebissen, komplett unfähig dazu, seine Sinne zu kontrollieren. Er konnte hören, wie die Leute im anderen Raum redeten, konnte das Rauschen des Wassers hören, als jemand eine Dusche nahm, ein sanftes ‚Tapp, tapp, tapp' von einem Stift auf dem Tisch, eine klingelnde Glocke, eine hupende Hupe.

„Oh mein Gott sei still", stöhnte Liam. Theo gab ein vages, zustimmendes Geräusch von sich. Liam schloss die Augen und versuchte, sich auf das Pochen seines eigenen Herzens zu konzentrieren, um die anderen Geräusche zu blockieren.

Stattdessen war alles, was er hören konnte, die laufende Dusche, welche ihn dazu zwang, daran erinnert zu werden, wie sehr er ins Badezimmer musste. Theos Herzschlag raste in seinen Ohren und Liam fokussierte seine Aufmerksamkeit darauf. Er war langsam, doch Liam nahm wahr, wie die Stimmen leiser wurden. Theo schniefte gegen seinen Arm und Liam seufzte erleichtert auf, während er es schaffte, sein Gehör nur auf diesen Raum zu fokussieren.

Seine Blase protestierte immer noch, als würde sie nicht wissen, dass er es geschafft hatte, die Geräuschkrise unter Kontrolle zu bringen, und Liam setzte sich auf, woraufhin er auf die schnelle Bewegung hin den Brechreiz hinunterschlucken musste.

Er tapste zurück aus dem Badezimmer, nachdem er seinen Mund mit Wasser ausgespült hatte, in der Hoffnung, dass er somit die Trockenheit loswerden würde, was komischerweise funktioniert hatte. Liams Blick ruhte auf den identischen leeren Betten. Sein Blick legte sich zurück auf den Boden, auf dem Theo immer noch eingerollt lag. Ein kleines Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.

„Alter, komm schon", seufzte Liam. „Motel-Böden sind ekelhaft, du solltest nicht-"

„Was habe ich zum Klappehalten gesagt?", schnaubte Theo.

„Du wirst danach noch schlimmer riechen, als du es eh schon tust."

„Du magst, wie ich rieche", konterte Theo, Stimme kaum wahrnehmbar, als er in die Beuge seines Ellbogens redete. Liam entschloss sich dazu, diesen besonderen Kommentar zu ignorieren, und marschierte stattdessen hinüber und lachte auf Theos Jammern vor Schmerzen hin, als er ihn vom Boden hob.