𝟓

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Freunde


Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase und weckten mich auf. Meine Augen konnte ich nur schwer öffnen, da mein Kopf dröhnte. Ich versuchte aufzustehen, um mein Gesicht in Schatten zu verstecken, doch das harsche Stechen im Kopf ließ mich schmerzvoll zischen. Ich hatte definitiv zu viel getrunken.

Mit anstrengender Miene versuchte ich mich an die gestrige Nacht zu erinnern, aber nur kleine Bruchteile kamen zum Vorschein. Kiara und John B am tanzen - Ich musste schmunzeln - Pope musste schnell weg - Ich ging auf JJ Suche - das Mädchen.

Komischerweise und vielleicht auch unglücklicherweise konnte ich mich sehr gut an meine Sicht auf JJ und das blonde Mädchen erinnern. Genauso wie an den geschockten Blick meines besten Freundes, als er gerade von den makellosen Lippen losgelassen hatte. Jetzt tat nicht nur mein Kopf weh, sondern auch noch mein Bauch. Wieso muss ich immer so impulsiv reagieren, wenn es um JJ geht? Normalerweise komme ich nie auf so dumme Ideen, wie sich zu betrinken - Löst das Problem nicht und wenn, dann nur für eine kurze Zeit.

Das Einzige, was ich jetzt hoffte war, dass ich mich nicht verplappert habe, ansonsten würde dieser Tag ziemlich unangenehm für mich enden. „Amaya!" Kie klopfte lautstark an meiner Tür, also stand ich endgültig auf und öffnete sie mit meiner freien Hand, da die andere auf meinem Kopf lag. Ihre Augen musterten mich besorgt. „Hey, wie geht's dir?" Ich deutete auf meinen Kopf. „Ganz okay. Was zum fick ist gestern mit mir los gewesen?" „Vieles, würd ich mal sagen."

Okay, das heißt schonmal nichts gutes.

„Jedenfalls," sie schüttelte ihren Kopf, als hätte sie sich an etwas erinnert, was gestern passiert war, „Die Anderen sind schon bei John B. Kommst du mit?" Ehrlich gesagt, wollte ich. Wie gesagt, meine Freunde sind wie meine Familie und ich übte jede Gelegenheit, sich mit ihnen zu treffen, aus. Aber das Meiste was mich abhielt, war JJ dort zu begegnen. So wie Kie sich anhört, wird es nur beschämende Gespräche geben, die ich am liebsten umgehen möchte. Nur kann ich sie nicht für immer umgehen. „Ja, okay. Gib mir nur paar Minuten." „Ich warte unten" Als meine Schwester die Tür schloss und mich alleine in meinem Zimmer zurückließ atmete ich tief durch.

Ich schaff das schon - irgendwie.

-

Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, um wieder halbwegs wie ein Mensch auszusehen, lief ich die Treppen herunter. Gegen die Kopfschmerzen hatte ich vorher eine Ibuprofen genommen.

Anstatt, dass meine Schwester schon draußen wartet wie sonst, stand sie vor der Tür. Das verriet mir, dass John B nicht vorhatte, uns abzuholen. „Müssen wir laufen?" Enttäuscht legte ich den Kopf in den Nacken und stöhnte auf. „John Bs Wagen wurde gestern bei der Party beschädigt." sagte sie schulterzuckend.

Zu Beginn war alles Still. So sehr ich das vermutlich auffällige Verhalten von gestern überspielen wollte, ließ es meine Müdigkeit nicht zu. Meine trockenen Lippen klebten förmlich zusammen, sodass ich meine Schwester nur mit Blicken musterte. Alles an ihrem Gesichtsausdruck sagte aus, dass etwas auf ihrer Zunge lag, sie sich aber nicht traute es auszusprechen. Erst als sie meinen Blick erwiderte, fasste sie Mut.

„Ist da was zwischen dir und JJ?" Woah. So direkt hatte ich das nicht erwartet. Hatte sie unser Gespräch mitbekommen? Schnell - vielleicht etwas zu schnell - schüttelte ich meinen Kopf. „Nein. Wie kommst du drauf? Hab ich gestern irgendwas dummes gesagt, dass dich davon überzeugt?" Sie zuckte mit den Schultern. „Schon irgendwie" Jetzt steckte ich in der Patsche. Sie hat unser Gespräch definitiv mitbekommen. „Zuerst schreist du ihn wie verrückt an, heulst deine Augen aus und dann sehe ich wie du ihn in den Schlaf anbetest" Oh, Fuck. „Ich war betrunken, Kie. Normal, dass ich dann Scheiße laber." Erfolglos versuchte ich sie davon abzubringen, ihr ehrlich gegenüber zu sein.

𝐁𝐮𝐭𝐭𝐞𝐫𝐟𝐥𝐢𝐞𝐬 | 𝐉𝐉 𝐌𝐀𝐘𝐁𝐀𝐍𝐊Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt