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„Weil es einfach rausmusste"

Poesía

Gedankenkonstrukte Wir schreiben, weil wir versuchen uns selbst und unsere Umwelt zu verstehen. Eine Ansammlung von kürzeren und längeren Gedichten und Texten, zur Konservierung meiner Tagträume, Gedanken und Gefühle, weil es einfach rausmusste. ...

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Mein anderes Ich

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von atriptoneverland

von atriptoneverland

Manchmal frage ich mich wer oder was oder wo mein anderes Ich ist und ob besagtes Ich jemand da draußen vermisst.
Vergisst man, wenn das Ich, dass wir glauben zu sein allein ein Produkt unserer Vergangenheit ist, dabei nicht das Ich, dass wir sein könnten und geht es überhaupt, dass das Ich, welches ich morgen sein werde, heute bin und gestern war, getrennt voneinander steht? Würde man von dieser Trennung ausgehen, würde damit auch das Ich, dass wir hätten sein können, in diesem Prozess der Aneinanderreihung von lauter Ich's untergehen. Deshalb glaube ich, dass die Ichs unserer Selbst vielmehr verworren und untereinander verwoben sind. So betrachte ich diesen Würfel meiner selbst mit seiner Breite, Tiefe und Höhe und denke daran, wie man alle Ichs von heute gestern und morgen dadurch verbinden kann. Dabei stellt die Länge das Ich von Gestern da: Das Ich, dass geschah und mir trotzdem nah ist. Das Ich, dass man doch so gerne vergisst oder vergessen möchte. Das Ich, dass mich unbewusst oder vielleicht auch bewusst weiterträgt und mein Ich von Heute prägt. Im Anschluss stellt die Breite mein Ich von heute da, dass den Tag über einfach existiert und vor sich hin vegetiert. Das Ich, über dass man sich wenig Gedanken macht, weil man von Moment zu Moment rennt und dabei die Kürze dessen, was man glaubt zu sein, nicht erkennt. Zuletzt ist die Höhe des Würfels die dritte Dimension, der Thron aller Ichs, nämlich das Ich von Morgen: Das Ich, an dass wir so viele Sorgen, Träume, Hoffnungen und Ziele richten und auch das Ich, auf dass wir gerne mal die anstehenden Pflichten schieben, weil wir lieber auf der zweiten Dimension, angetrieben durch die erste Dimension, liegenblieben. Ich frage mich, sollte es eine der Dimensionen nicht geben, wie wir dann das Muster unseres Lebens, das Ich unserer Selbst, weiter weben würden. Welche Hürden müssten wir durchlaufen, um zum anderen Ich zu kommen und sollten wir dieses Ich tatsächlich in unseren Händen halten, wie würden wir besagtes dann verwalten?
©KF