Kapitel 6

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Zum Glück waren meine Befürchtungen unbegründet ,denn wir glitten einfach durch den Steinbrocken als wäre er gar nicht da. Trotzdem spürte ich einen Unterschied in der Dichte als wir durch waren. Auf einmal war es überall eiskalt so dass ich fröstelte. Ich sprang von Shadows Rücken um mich notfalls verteidigen zu können. Auf einmal entzündeten sich überall um uns herum Fackeln. Aus Reflex beschwor ich dennoch mein Schattenschwert herauf. Eine weitere meiner Fähigkeiten . Vor uns offenbarte sich ein langer , endlos erscheinender Gang. ,,Was meinst du?'', fragte ich Strife. Ich sah sie an und sie beugte leicht ihren Kopf, so als würde sie nicken. Dazu gab sie ein leises wiehren von sich. ,,Wenn du das sagst...'', murmelte ich vor mich hin. Mit vorsichtigen Schritten , dem erhobenen Schwert in der Hand und Strife direkt auf den Fersen , ging ich den Gang entlang , bis wir (welch Überraschung ) vor einer weiteren Tür standen . Doch diese war anders , denn auf ihr waren nicht wie auf der anderen Runen , sondern Zeichnungen . Ich schnappte mir eine der Fackeln um sie mir genauer anzusehen. Sehr interessant. Die Zeichnungen ergaben zusammengesetzt eine Geschichte. Soweit ich es erkennen konnte waren vier Personen auf so etwas wie Pferden abgebildet. Es konnte also die Geschichte der Reiter der Apokalypse sein. Sie waren jeweils in vier verschiedenen Farben abgebildet . Gelb , Rot, Grün und Schwarz. Ja, definitiv die Reiter. Gelb für die Pest, Rot für den Krieg, Grün für den Hunger und Schwarz für den Tod. Keine Ahnung ob es stimmte, denn ich stellte meine These auf einem Fakt und einer Indizie auf . Die Indizie war das in allen Legenden ,die ich gelesen hatte, die Reihenfolge in der die Reiter genannt wurden immer die gleiche war. An dritter Stelle stand, wie auch auf dieser Zeichnung, immer der Hunger, also ich . Und nun ja ...der Fakt war das meine Augen manchmal grün leuchteten , was meine These doch eigentlich begründet machte. Meine Neugier wuchs immer weiter . Ich musste herausfinden wie man dieses Ding öffnete. Wäre ja auch zu schön gewesen wenn sie sich einfach mit einer Türklinke hätte öffnen lassen. Aber ne. Aus rein experimentellen Gründen legte ich meine Hand auf den Stein. In Filmen hatte ich schon oft gesehen das sich die Tür dann auf magische Weise öffnete . Und tatsächlich. Ich spürte wie meine Augen zu glühen begannen. Das selbe geschah mit dem grünen Männchen auf der Tür. Das glühen des Männchens wandelte sich schnell in ein pulsieren um , und die ganze Höhle begann zu beben. Aus Angst sie würde zusammenstürzten riss ich meine Hand von der Tür als hätte ich mich verbrannt .Ich trat schnell einige Schritte zurück. Es blieb ein leuchtend grüner Handabdruck zurück der ebenfalls pulsierte. Davon zogen sich auf einmal überall grüne Linien über die Oberfläche der Tür , die begann sich zu bewegen. Sie fuhr zur Seite. Heilige Scheiße ! Es hatte funktioniert ! Ich trat durch den nun entstandenen Durchgang . In der mir nun offenbarten Kammer brannten ebenso Fackeln wie draußen und darin standen vier Särge mit Glasdeckel . Der eine war leer und stand offen , während die anderen gelb, schwarz und rot glühten. Das Licht war so hell das es mich blendete. Doch ich gab nicht auf und trat näher heran. Allmählig gewöhnen sich meine Augen an das gleißende Licht und was ich sah erschreckte mich im ersten Moment. In allen drei Särgen lagen Menschen .Naja oder sowas in der Art. In dem  Ersten Sarg lag eine Frau die  sehr krank aus sah. Sie  hatte überall Beulen am Körper. In dem Zweiten lag ein Mann der nur ein wenig eingefallen aus sah , so als hätte er lange nichts zu essen oder zu trinken bekommen doch sein Gesichtsausdruck war grimmig oder wütend , als würde er mich gleich umbringen wollen. Doch der Dritte sah dünn und ... nun ja... Tod aus. Er bestand fast nur noch aus einem Skelett und einer dünnen Schicht Haut. Als ich in sein Gesicht blickte dachte ich mir dass er wahrscheinlich zu seinen Lebzeiten nicht gerade schlecht ausgesehen hatte. Er hatte sehr proportionale Knochenstruktur. Aber warte... Nein das war unmöglich. Das konnte einfach nicht wahr sein. Dieses Gesicht hatte ich zuletzt vor tausend Jahren gesehen , aber ich würde es immer und überall wieder erkennen . Es war mein Bruder.

Die Reiterin der ApokalypseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt