>146.Kapitel<

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Wincent

Mit dem Aufschließen der Tür höre ich auch schon, wie diese wieder ins Schloss fällt, sodass ich wenig später schon ihre Stimme vernehme: „Schatz, bin wieder da!“, wobei ich ebenfalls vernehme, wie sie ihren Schlüsselbund auf den Schrank im Flur ablegt. Sofort lächelt sie mich an, als sie mich erblickt und dabei ihre Jacke auszieht, während sie meint: „Ich habe dich vermi-sst…“, ehe sich alles in ihren Körper sichtlich anspannt und sich ihr Blick panisch an mir vorbeirichtet. Im selben Moment fällt mir schon auf, dass sie ihren Blick auf Marco richtet, der bereits fassungslos ausspricht: „Warte, du bist seine Neue?!“, wobei sich in seinem Ton ein großer Teil von Enttäuschung und auch Schock breitmacht. Sofort erblicke ich bei Loreen, wie sie heftiger schluckt, sodass ich mich überfordert zu Marco wende, um mich zu erklären: „Marco, ich kann es erklären… ich…“, jedoch unterbricht er mich bereits, als er nach meinem Arm greift, um mich von ihr wegzuziehen, wo er mahnend zu mir spricht: „Sie ist deine Agentin, Wincent. Du kannst dich doch nicht in so jemanden verlieben!“, aber ich schüttle bloß meinen Kopf. Zeitgleich bricht es aus mir heraus: „Könnt ihr mal damit aufhören! Sie ist nicht nur eine Agentin, sondern eine wundervolle Frau, in der ich mich verliebt habe! Marco, ich liebe diese Frau, auch wenn du mir das nicht glauben willst! Und alles, was ich gesagt habe, ist Loreen! Wieso versteht ihr nicht, dass sie mehr für mich ist, als nur meine Agentin?“, dabei richte ich meinen Blick auf Loreen, die mich leicht anlächelt, sodass ich ebenfalls lächeln muss. „Es war nicht so gemeint, Wincent! Ich will nur nicht, dass du ein Fehler begehst… obwohl das kann ich nicht beurteilen, weil ich nicht genau weiß, was das zwischen euch ist…“, versucht er sich zu erklären, doch ich reiße mich ungewollt von ihrem Blick los, um ihn zu erklären: „Du denkst dir vielleicht, wie ich mit meiner Agentin vögeln kann und mich dann noch in sie verlieben? Marco…“, damit ziehe ich Loreen an mich heran, die mich genau anschaut, als ich weiterrede: „Loreen ist in den letzten Monaten ans Herz gewachsen und ist immer für mich da… ich liebe dich, Loreen!“. Damit richte ich die letzten Worte zu Loreen, die mich weiteranlächelt, sodass ich meine Hand an ihrem Gesicht lege, um einzelne Strähnen aus ihrem Gesicht zu schieben. Doch es ist ausgerechnet Marco, der meine Aufmerksamkeit wieder auf sich zieht, auch wenn ich insgeheim schon etwas enttäuscht bin. „Es tut mir leid. Es war falsch von mir… ich habe falsch reagiert und ich kann dich, Loreen nicht be- oder eher verurteilen, bevor ich dich nicht kennengelernt habe. Können wir noch einmal von vorne anfangen?“, wendet sich Marco besonders an Loreen, die sofort nickt und antwortet: „Klar, gerne… ich kann es ja auch total verstehen, dass man dieses Bild von mir hat… schließlich bin ich seine Agentin, aber ich bin auch nur ein Mensch mit Gefühlen. Ich verstehe auch, dass du dich um Wincent Sorgen machst…“. „Genau, du bist auch nur ein Mensch mit Gefühlen…“, fängt Marco zu reden an, bis er kurz unterbricht, sodass er auch gleich weiterredet: „Es tut mir leid, Wincent… es war eine Kurzschlussreaktion! Naja, ich glaube, dass es besser ist, wenn ich nun gehe.“, damit verabschiedet er sich wenig später von uns. Auch, wenn mich seine Reaktion verletzt hat, dass er nur so über sie denkt, kann ich es ja auch etwas verstehen, denn er macht sich nur Sorgen… er macht sich sicherlich nur Sorgen, dass ich mich in etwas verrenne, aber wenn er Loreen erst richtig kennengelernt hat, dann würde er direkt erkennen, wie wunderbar diese Frau ist! Doch dies sollte nicht meine Gedanken in mir beherrschen, sondern eher ein anderes Thema. Dies bemerkt auch Loreen wenig später, die soeben meine Hand in ihre nimmt, weswegen ich mich gegen sie lehne, wo sie ihren Kopf gegen meinen legt. Kurz spüre ich, wie sie meinen Kopf küsst, bevor ich sie an mich heranziehe, um meine Arme um sie zu legen, als ich gedanklich ausspreche: „Wie hart muss es eigentlich sein, wenn man sein neues Kind verliert und trotzdem noch für sein Freund da ist… als sei es selbstverständlich.“, damit richtet sie ihren Blick auf mich, während sie meint: „Es zeigt, dass du ihm wichtig bist… aber das heißt auch nicht, dass er nicht auch um sein Kind getrauert hat.“, was mich nur nicken lässt. „Es muss einem doch das Herz zerreißen, das eigene Kind zu verlieren.“, kommt es aus mir heraus, als ich meinen Blick kurz auf Loreen richte, die sich stumm an mich kuschelt, bevor ich meinen Blick wieder zurück in den Garten richte. „Man mag sich das kaum vorstellen, was man da durchmacht.“, murmelt sie leise, als sie sich weiter an mich kuschelt, wobei ich nur nicke, ehe ich einbringe: „Ich hoffe, dass es uns erspart bleibt.“. Mit diesen Worten richte ich meine Aufmerksamkeit auf Loreen, die bloß zu mir heraufschaut, als sie sich mit der Frage: „Du meinst es ernst?“, von mir löst. Sofort schaue ich sie an, weswegen ich erkläre: „Wenn es so weiterläuft, kann ich es mir gut vorstellen, dass ich mit dir eine Familie gründe… so mit Mini Wincent und Mini Loreens.“, wobei ich sofort lächeln muss, denn ich male es mir bereits bunt aus. Ich stelle mir bereits vor, wie zwei Wirbelwinde um uns herumtoben und richtig Leben in diese Bude bringen, was mich noch stärker lächeln lässt. Ich kann es kaum erwarten endlich Papa zu werden… noch eher, wenn die beiden mich zum ersten Mal: „Papa" nennen… und ich komme mit ihr definitiv weiter an meinem Lebenstraum heran, dass ich irgendwann doch meine Familie gründen. Eine Familie mit dieser Traumfrau, die soeben erneut mit ihren Fingern durch meine Haare fährt, sodass ich meine Augen wieder öffne, um in ihr lächelndes Gesicht zu blicken, während ich mit meinem Kopf auf ihrem Schoß ruhe und ihre Berührungen in vollen Zügen genieße. Doch zeitgleich greife ich nach ihren Händen, womit ich mich wieder aufrichte, um sie zu fragen: „Willst du mit zur Hochzeit kommen?“, wobei sich ihre Augen sofort weiten, somit sie verwundert meint: „Wie Hochzeit? Habe ich irgendetwas verpasst?“. Jedoch schüttle ich leicht meinen Kopf, bevor ich erkläre: „Marco und Emma werden heiraten. Es ist in paar Monaten, aber ich soll eine weibliche Begleitung mitbringen. Und nun, wo Marco dich mehr oder weniger kennt, möchte ich dich gerne dabeihaben. Und wen sollte ich sonst mitnehmen, als meine wunderschöne Freundin…“, jedoch reißt sich Loreen schon von mir löst, indem sie fast schon traurig hervorbringt: „Siehst du es wirklich so? Oder denkst du das nur?“. Nun richte ich mich ebenfalls auf, wobei ich erkenne, wie sie ihren Augen fast schon angestrengt von mir richtet, besonders als sie weiterredet: „Bin ich wirklich deine Freundin oder denkst du nur, dass ich es bin?... und in Wahrheit bin ich nur deine Agentin.“, sodass sie hörbar schluckt. Sofort bewege ich mich zu ihr, wo ich nach ihren Händen greifen will, die sie mir entzieht und sich fast schon verletzt von mir wegdreht, als ich erwähne: „Du bist meine Freundin! Was sollst du sonst sein?“, damit dreht sie sich komplett von mir weg. Folglich lege ich meine Hand sanft auf ihre Schulter ab, nachdem ich meine: „Schau mich an, Schatz!", welches sie mir gleichtut, aber dafür folgendes an den Kopf wirft: „Und wieso betonst du es immer so? Manchmal glaube ich wirklich, dass du anders über mich denkst und ich nur Mittel zum Zweck bin…  scheinbar bin ich nur deine Agentin mit der du eine schnelle Nummer schieben kannst!“. Sofort fange ich an meinen Kopf zu schütteln, denn ich verstehe absolut nicht, wie sie sowas denken kann…

Vielleicht im nächsten Leben 1.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt