1 - Kaffeeprobleme am Morgen

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Donnerstagmorgen: Wer ist natürlich mal wieder viel zu spät dran und muss sich beeilen?

Klar! Kann dann wohl nur ich sein, oder?

Noch ein Blick in den Spiegel. Alles sitzt. Vor allem diese neue asymmetrische Weste liebe ich.

Es ist Mai und so langsam wird es draußen kühler, deswegen mussten neue Klamotten her.

‚Fuck!' Es ist kurz vor neun und ich muss um halb zehn an der Uni sein, weil dort Amy auf mich warten wird. Schnell stopfe ich alles in meine Tasche und beeile mich. Unterwegs muss ich noch an meinem Stammcafé halten, um Getränke für Amy und mich zu besorgen.

Ein Glück, dass ich in den Nedlands wohne, welche nicht weit weg von der Universität sind, und es unterwegs sehr viele Möglichkeiten gibt, Kaffee zu besorgen.

Kurz bevor ich das Café betrete, klingelt mein Handy.

„Hey Amy, hast du etwa verschlafen und willst mir sagen, dass ich mir Zeit lassen kann oder hast du etwas anderes auf dem Herzen?"

Amy ist in den letzten zwei Jahren meine beste Freundin hier in Perth geworden und macht Tilly recht viel Konkurrenz.

Amy ist die Tussi von uns. Sie steht auf diesen ganzen gehypten Kram. Also nicht, dass ich mich nicht auch als Mädchen bezeichne, aber ich gehe auch mal ungeschminkt und im Schlabberlook nach draußen.

Amy ist eine der verrücktesten und gleichzeitig herzlichsten Menschen, die ich je kennenlernen durfte. Allerdings ist sie meist diejenige, die zu spät kommt, da sie ihren Arsch nicht bewegen kann.

„Hey Stella-Schatz, seit wann bist du so förmlich, wenn ich anrufe? Sorry, wenn ich dich noch störe, aber kannst du mir bitte meinen Lieblingslatte mitbringen? Halt nur, wenn es dir nichts ausmacht. Danke! Bis gleich!"

„Ja klar, kann ich machen. Bin sowieso gerade am Café."

Keine Möglichkeit zu antworten und auch kein „Danke", so schnell hat mich Amy aus der Leitung geschmissen.

Okay, dann will ich mal meinen Auftrag ausführen und mich dann endlich beeilen.

Ich bestelle zwei Latte Caramel und schreibe fix eine Nachricht an Amy, dass alles klargeht. Gleichzeitig bekomme ich eine Mitteilung von Ricardo, dass er ebenfalls wie Amy auf mich auf dem Campus wartet.

Ricardo belegt den gleichen Hauptkurs wie ich. Dank ihm kommen wir immer umsonst und ohne anstehen in den Air Nightclub, weil er nebenbei als Türsteher arbeitet. Er ist ein guter Freund hier für mich geworden.

Es wäre für mich echt schlimm gewesen, wenn ich in Perth keine Freunde gefunden hätte.

Mit den Getränken in der einen und meinem Handy in der anderen Hand will ich gerade zur Tür raus und diese mit dem Rücken aufdrücken, als sich die Tür plötzlich ruckartig öffnet und ich samt den Getränken zur Tür rausfalle.

„Hey!" ist das Einzige, was lautstark aus mir rauskommt. Verdammt! Mein linkes Hosenbein ist voll mit Kaffee.

„Sorry, aber man bleibt auch nicht mitten in der Tür stehen. Du solltest die Augen auf deine Umwelt richten und dein Handy wegpacken." Was für ein Idiot!

Gerade, als ich ihm antworten möchte, kommt ein fremder junger Mann zu uns. „Gibt es hier ein Problem?"

„Sorry Mann, wenn ich deine Dame berührt habe", antwortet der Idiot nur kurz, hebt die Hände und ist schneller weg, als er mir begegnet ist.

Ich möchte endlich vom Boden aufstehen, aber der fremde Mann ist schneller. Er kommt auf mich zu und hilft mir dann dabei, mich auf die Beine zu ziehen. „Alles gut bei dir?"

Im Takt deines HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt